Armeniens zwei Gesichter

Letzten Freitag kassierte die Nationalelf Armeniens ihre wohl bitterste Niederlage überhaupt. Im Rahmen der FIFA-WM-Qualifikation unterlag das Team von Trainer Vardan Minasyan in Eriwan mit 0:1 gegen den Fußballzwerg Malta, der seit 20 Jahren kein Auswärtsspiel mehr gewinnen konnte. Nur vier Tage später sorgte Armenien für eine der größten Überraschungen dieser WM-Qualifikation - diesmal allerdings im positiven Sinne: in Kopenhagen siegte man gegen Dänemark mit 4:0.

Nach nicht einmal 30 Sekunden traf Yura Movsisyan für den krassen Außenseiter, Aras Özbiliz und Henrikh Mkhitaryan sowie erneut Movsisyan sorgten schließlich für den Kantersieg der Gäste. Durch diesen Erfolg überholten die Armeinier sogar die Dänen in der Gruppe B. Vier Spieltage vor dem Ende der Qualifikation liegt man als Vierter nur vier Punkte hinter dem Zweiten aus Bulgarien.

Selbst Trainer Minasyan war nach dem Spiel baff: "Mentalität ist ein ganz wichtiger Faktor und das hat uns heute enorm geholfen", versuchte er sich mit einer Analyse der 90 Minuten. "Das Endergebnis ist eine Überraschung für mich, aber nicht, wie das Spiel gelaufen ist. Wir haben diesen Sieg durch unseren disziplinierten und attraktiven Fußball verdient. Im Fußball gibt es keine Zufallssieger – selbst Maltas Sieg war kein Zufall."

Bis Movsisyan, der normalerweise beim FC Spartak Moskva seine Brötchen verdient, nach einer Stunde das 3:0 erzielte, durfte sich Armenien bei seinem erfahrensten Spieler, Torhüter Roman Berezovski, bedanken, dass die Führung hielt. "Ein schnelles Tor ist immer wichtig", erzählte er UEFA.com. "Und wir haben in den ersten 20 Minuten gleich zwei davon geschossen. Wir mussten bis zuletzt alles geben, um kein Gegentor zu kassieren, aber an den drei Punkten hatte ich nie einen Zweifel."