Analyse Niederlande - England 1:2: Wie Ollie Watkins das Halbfinale beeinflusste
Donnerstag, 11. Juli 2024
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Die Technischen Beobachter der UEFA, Ole Gunnar Solskjær und Avram Grant, waren von Englands Stürmer Ollie Watkins beim Halbfinalsieg gegen die Niederlande begeistert.
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Er wurde in Dortmund in der 81. Minute eingewechselt und hatte nur vier Aktionen. Doch für Ollie Watkins war eine davon die wichtigste seiner Karriere – das Tor, das England ins Finale der EURO 2024 beförderte, die erste Finalteilnahme bei einem großen Turnier außerhalb des eigenen Landes.
Der eingewechselte Stürmer wurde von den Technischen Beobachtern der UEFA, Ole Gunnar Solskjær und Avram Grant, zum Spieler des Spiels gekürt. Sie lobten nicht nur die "tolle Einzelleistung beim Tor" gegen die Niederlande, sondern auch den "Gesamteindruck" des Stürmers von Aston Villa.
"Ich weiß, wie sich Watkins jetzt fühlt", fügte Solskjær, einst selbst ein berühmter Ersatzspieler, über den Matchwinner hinzu, der vom ersten Moment an eine beeindruckende Entschlossenheit an den Tag legte. Auf der Stelle setzte er den niederländischen Torhüter Bart Verbruggen unter Druck, und das Wichtigste, was er in Englands Offensive einbrachte, waren seine Tiefenläufe, die im Mittelpunkt dieser Videoanalyse stehen – und zu seinem entscheidenden Treffer in der 91. Minute führten.
Watkins absolvierte sechs Läufe in den Rücken der Abwehr, und in Clip eins ist er keine 60 Sekunden nach seiner Einwechslung schon in Bewegung.
Hervorzuheben ist die Position zwischen den Linien seines ebenfalls eingewechselten Kollegen Cole Palmer, die die Aufmerksamkeit von Virgil van Dijk auf sich zieht. Der niederländische Kapitän verlässt daraufhin seine Abwehrreihe und folgt Watkins, der zunächst kurz kommt, ehe er in den Rücken der Abwehr abdriftet. In diesem Fall kommt der Pass nicht an, aber das wird noch früh genug passieren, wie wir in Clip zwei sehen.
Hier sehen wir zunächst Bukayo Saka, der die niederländische Verteidigung auseinanderreißt, während Van Dijk sich auf Palmer auf der linken Seite konzentriert. Dann läuft Watkins in den Raum hinter Van Dijk. Palmer spielt ihm den Ball zu, und obwohl Stefan de Vrij dem Stürmer gefolgt ist, kann Watkins den Ball abschirmen, bevor er sich dreht und einen fulminanten Schuss ins lange Eck setzt.
Der englische Nationaltrainer Gareth Southgate erklärte, warum er Watkins ins Spiel brachte: "Wir hatten das Gefühl, dass wir vorne frische Beine brauchen. Harry [Kane] war angeschlagen, nachdem er im ersten Durchgang den Elfmeter herausgeholt hatte. Man weiß, dass Ollie ein bisschen besser im Pressing ist, und er wird diese Tiefenläufe machen, die für die Verteidiger früh im Spiel ein Problem sind, aber definitiv später."
Watkins machte in seinen 15 Minuten auf dem Platz genauso viele Tiefenläufe wie Kane in 81 Minuten, doch der Bayern-Stürmer ist ein anderer Stürmertyp, der den Ball zehnmal zwischen den Linien bekam und damit anderen die Möglichkeit gab, diese Tiefenläufe zu absolvieren. Während Kane auf dem Platz stand, machte Phil Foden 13 Läufe in den Rücken der Abwehr und Jude Bellingham zehn seiner 12.
Die Beobachter lobten "Englands Bereitschaft für diese Tiefenläufe", und ein weiterer bemerkenswerter Aspekt war die Widerstandsfähigkeit einer Mannschaft, die als erstes Team ein EM-Finale erreicht hat, nachdem sie im Achtelfinale, im Viertelfinale und im Halbfinale jeweils in Rückstand geraten war.
Southgate sprach von der "Mentalität der Spieler, die alle bereit waren, ihr Bestes zu geben", und das traf sowohl auf Watkins als auch auf Palmer zu. Der Matchwinner selbst erklärte: "Ich habe zu Cole Palmer gesagt, dass wir beide auf das Spielfeld kommen würden und er mir den Ball auflegen würde, und das ist passiert. So eine Gelegenheit bekommt man nicht oft, und ich musste einfach gierig sein und abziehen." Und damit hat England das Ticket für das Finale gelöst.