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Neue Gesichter, mehr Überraschungen: Zunehmende Leistungsdichte bei der EM-Endrunde

Die spektakuläre Gruppenphase der UEFA EURO 2024 untermauert die zunehmende sportliche Ausgeglichenheit im europäischen Fußball und zeigt, dass auch weniger etablierte Mannschaften auf der EM-Bühne glänzen können.

 Der Georgier Chwitscha Kwarazchelia jubelt über seinen Führungstreffer beim 2:0-Sieg über Portugal.
Der Georgier Chwitscha Kwarazchelia jubelt über seinen Führungstreffer beim 2:0-Sieg über Portugal. UEFA via Getty Images

Eines der Überraschungsteams im Achtelfinalfeld der UEFA EURO 2024 ist Georgien, dessen Fans den 2:0-Sieg über Mitfavorit Portugal und die erstmalige Qualifikation für die K.-o.-Phase eines großen Turniers besonders lautstark und ausgelassen feierten.

Neben EM-Neuling Georgien hat auch Slowenien erstmals den Sprung in die K.-o.-Phase geschafft, ebenso wie Rumänien, das zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 über die Gruppenphase hinausgekommen ist. Eine weitere Überraschung gelang Österreich, das in einer schweren Gruppe mit Frankreich, den Niederlanden und Polen den ersten Platz belegte.

Neue Gesichter

Die Ergebnisse zeigen, dass die 2016 auf 24 Teilnehmer erweiterte EM-Endrunde für mehr Vielfalt an der Spitze sorgt, ohne an sportlicher Ausgeglichenheit einzubüßen.

Dies war bereits in den ersten beiden Auflagen im neuen Format der Fall: 2016 erreichte Wales das Halbfinale, während Neuling Island nicht nur die Gruppenphase überstand, sondern im Achtelfinale auch noch das stolze England aus dem Rennen warf. Bei der EURO 2020 sorgte Dänemark mit dem Sprung unter die letzten Vier für eine weitere nordische Erfolgsgeschichte.

Seit auch den drittplatzierten Mannschaften ein Platz im Achtelfinale winkt, gibt es in der Gruppenphase kaum bedeutungslose Spiele mehr und auch kleinere Fußballnationen haben eine realistische Chance auf ein Weiterkommen. Bei der EURO 2020 stand mit einer Ausnahme bei sämtlichen abschließenden Gruppenspielen etwas auf dem Spiel und auch in diesem Jahr war einzig Polen bereits nach zwei Partien ausgeschieden.

 Die dänischen Spieler feiern mit ihren Fans den Sieg im Viertelfinale der UEFA EURO 2020 gegen Tschechien.
Die dänischen Spieler feiern mit ihren Fans den Sieg im Viertelfinale der UEFA EURO 2020 gegen Tschechien. UEFA via Getty Images

Zunehmende Unberechenbarkeit

Für kleinere Fußballnationen wie Georgien und Slowenien ist die Achtelfinalteilnahme an einer EM-Endrunde ein historischer Erfolg, der auch die wachsende Leistungsdichte im Wettbewerb unterstreicht.

Jeder der 24 Teilnehmer holte mindestens ein Unentschieden, und die durchschnittliche Punktedifferenz zwischen den Erst- und Viertplatzierten aller Gruppen (4,5) war die niedrigste seit der EURO 1996, der ersten Endrunde mit 16 Teams. Zudem war Spanien die einzige Mannschaft, die alle drei Gruppenspiele für sich entscheiden konnte.

Auch die Spiele selber werden immer umkämpfter: Bisher liegt die durchschnittliche Tordifferenz bei der EURO 2024 bei lediglich 1,03 Treffern pro Spiel, der niedrigste Wert seit 1992 und ein starker Rückgang im Vergleich zur Ausgabe 2008 (1,46 Tore Differenz).

In Gruppe E kam es ferner zu einer nie dagewesenen Konstellation, bei der alle vier Mannschaften punktgleich waren – auf dem undankbaren vierten Platz landete schließlich die Ukraine, die sich wie Georgien über die UEFA Nations League für das Turnier qualifiziert hatte.

Sportliche Ausgeglichenheit

Die Erweiterung des Teilnehmerfelds entspricht dem Ziel der UEFA, den gesamten europäischen Fußball ausgeglichener zu gestalten.

Darüber hinaus stellt die UEFA Nations League nicht nur eine zusätzliche Chance dar, sich für die EM-Endrunde zu qualifizieren, sondern garantiert regelmäßige Wettbewerbsspiele, die zuvor für kleinere Nationen keine Selbstverständlichkeit waren, für diese jedoch von entscheidender Bedeutung sind, um sich sportlich zu verbessern und das Zuschauerinteresse zu steigern. Für Georgien ist das erfolgreiche Abschneiden bei der EURO 2024 der jüngste Schritt in einer Entwicklung, die von der Nations League begünstigt wurde.

Die Bereitstellung finanzieller Unterstützung ist ein weiterer Weg in Richtung mehr Ausgeglichenheit im europäischen Fußball. Nach Abschluss der diesjährigen Endrunde werden rund zwei Drittel der EM-Einnahmen an die 55 UEFA-Mitgliedsverbände für Investitionen in die Fußballentwicklung auf und neben dem Platz ausgeschüttet.

Das Achtelfinalfeld der EURO 2024