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Deutschland - Dänemark 2:0: DFB-Elf im Viertelfinale

Deutschland hat sich durch einen 2:0-Sieg gegen Dänemark für das Viertelfinale der EURO 2024 qualifiziert.

Kai Havertz erzielte das 1:0 per Elfmeter
Kai Havertz erzielte das 1:0 per Elfmeter Getty Images

Durch Tore von Kai Havertz und Jamal Musiala schlägt Deutschland in Dortmund die Dänen mit 2:0 und zieht damit ins Viertelfinale der UEFA EURO 2024 ein.

Schlüsselmomente

7.: Kimmich zwingt Schmeichel aus 25 Metern zu einer Glanzparade
21.: Rüdiger blockt in letzter Sekunde Eriksen
35.: Das Spiel wird wegen eines Gewitters für 25 Minuten unterbrochen
45.: Manuel Neuer rettet gegen Højlund
53.: Havertz verwandelt einen Handelfmeter zum 1:0
59.: Riesenchance für Havertz, alles klar zu machen
66.: Starker Neuer-Reflex bei Højlund-Schuss
68.: Musiala trifft nach 60-Meter-Pass von Schlotterbeck zum 2:0

Spiel in Kürze: Gewitterpause und VAR-Glück

Rasmus Hojlund kommt gegen Manuel Neuer einen Tick zu spät
Rasmus Hojlund kommt gegen Manuel Neuer einen Tick zu spätAFP via Getty Images

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte die erfolgreiche Startelf der Gruppenphase auf drei Positionen verändert, für den gesperrten Jonathan Tah kam der Dortmunder Nico Schlotterbeck zu seinem Startelf-Debüt bei dieser EM, außerdem kamen David Raum für Maximilian Mittelstädt und Leroy Sané für Florian Wirtz.

Und die Wechsel hatten die deutsche Elf offenbar beflügelt, denn sie legte los wie die Feuerwehr, gleich zweimal musste Dänemarks Keeper Kasper Schmeichel in den ersten sieben Minuten gegen Kimmich und Schlotterbeck sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern und als der Ball nach einem Schlotterbeck-Kopfball doch im Tor lag, hatte der Schiedsrichter zuvor ein Foul von Kimmich gesehen und gab den Treffer zurecht nicht.

In der 21. Minute dann die erste Chance für Dänemark, als ein langer Ball auf Eriksen kam, doch dessen Schuss konnte Antonio Rüdiger in letzter Sekunde noch blocken. In dieser Phase kamen die Dänen immer besser ins Spiel, die DFB-Elf nahm sich eine Auszeit.

Die gönnte der Schiedsrichter dann nach 35 Minuten beiden Teams, denn ein Gewitter direkt über dem Dortmunder Stadion machte eine 25minütige Unterbrechung nötig. Danach nahm die DFB-Elf wieder Fahrt auf, aber Schmeichel zeigte sich bei einem Havertz-Kopfball hellwach, Sekunden später traf Schlotterbeck per Kopf nur das Außennetz.

Schnappatmung bekamen die deutschen Fans dann, als der bis dahin so starke Schlotterbeck im eigenen Strafraum den Ball vertändelte und Højlund nur haarscharf verzog. Der scheiterte dann unmittelbar vor der Halbzeit noch am heraustürzenden Manuel Neuer, dann war Pause.

Nach dem Wechsel stand zweimal der VAR im Mittelpunkt, in der 48. Minute wurde ein Treffer der Dänen durch Andersen aufgrund einer hauchzarten Abseitsstellung annuliert, vier Minuten später gab es Handelfmeter für Deutschland, der Unglückrabe auf dänischer Seite: der Beinahe-Torschütze Andersen...

Havertz zeigte sich von so viel Pech unbeindruckt und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0. Wenige Minuten später hätte Havertz das Spiel entscheiden können, als er ganz alleine auf Schmeichel zusteuerte, den Ball aber am Tor vorbei chippte. Wesentlich besser aus nahezu identischer Position machte es dann Jamal Musiala, der nach einem 60-Meter-Pass von Schlotterbeck alleine auf Schmeichel zusteuerte und eiskalt auf 2:0 erhöhte - sein dritter Treffer bei dieser EURO.

Als der Schiedsrichter die Partie abpfiff, ließen sich die erschöpften deutschen Spieler noch minutenlang von den Dortmunder Fans feiern, wohl wissend, dass sie im Viertelfinale gegen Spanien oder Georgien noch eine ordentliche Schippe drauflegen müssen.

So lief das Spiel

Vivo Spieler des Spiels: Antonio Rüdiger (Deutschland)

Spieler des Spiels: Antonio Rüdiger

Eine fast fehlerfreie Leistung, er gewann viele wichtige Zweikämpfe. Vor allem in der Luft war er nahezu unbezwingbar, er glänzte aber auch mit einer starken Technik.
Technische Beobachter der UEFA

Phil Röber, Deutschland- Reporter

Das Spiel stand lange Zeit auf der Kippe, aber Deutschland hatte durchweg die besseren Chancen. Die heimischen Fans träumen bereits von der Reise nach Berlin, doch der Weg dorthin führt über Stuttgart und das wohl härteste aller Viertelfinals. Der Teamgeist ist nach wie vor intakt, und die Fähigkeit der Deutschen, zweite Bälle zu gewinnen, scheint von Spiel zu Spiel besser zu werden.

Sture Sandø, Dänemark-Reporter

Dänemark kämpfte mit allem, was man hatte, aber Deutschland hatte einen Tick mehr. Die Dänen haben die Gastgeber zeitweise in die Defensive gedrängt, wahrscheinlich mehr, als Julian Nagelsmann lieb sein wird. Aber Deutschland hat sich in einem sehr ausgeglichenen und unterhaltsamen Spiel durchgesetzt. Dänemark kann erhobenen Hauptes die Heimreise antreten, während Deutschland weiter vom Finale in Berlin träumen darf, auch wenn das noch ein weiter Weg ist.

Stimmen

Julian Nagelsmann auf DFB.de: "Es war schon ein skurriles K.o.-Spiel. Die ersten 20 Minuten waren unsere besten bisher im Turnier. Dann hatten wir einen kleinen Bruch. Wir haben nach der Regenpause etwas umgestellt und wieder besser verteidigt. Wir haben der Mannschaft gesagt, dass wir immer noch Phasen haben, wo wir nicht zu 100 Prozent funktionieren. Wir müssen geduldiger bleiben und auf unsere Momente warten."

David Raum auf DFB.de: "Es war ein wildes Spiel mit Abbruch, VAR, Elfmeter und vielen Chancen. Es war für Außenstehende ein interessantes Fußballspiel, für deutsche Fans nervenaufreibend. Es hat nicht alles funktioniert, aber wir haben mit Herz gespielt. Am Ende überwiegt die Freude auf dem Platz. Ich habe mich riesig über den Startelfeinsatz gefreut und wollte alles reinschmeißen und dem Trainer zurückzahlen."

Joshua Kimmich: "Wir haben nach dem aberkannten dänischen Tor wieder besser ins Spiel gefunden. Wir haben eine gute Serie und lange nicht mehr verloren. Das gibt uns Selbstvertrauen. Wir hatten heute auch wieder gute Einwechslungen, das macht eine gute Mannschaft aus."

Nico Schlotterbeck über den Sieg gegen Dänemark im ZDF: "Ich glaube, dass wir ein super Spiel gemacht haben. Wir hatten wahnsinnige Fans hinter uns, das Stadion hat gebebt. Das bin ich gewohnt von Dortmund. Ich freue mich riesig für die ganze Mannschaft, wir haben hart gearbeitet und sind froh, dass wir jetzt im Viertelfinale stehen.“

Kasper Hjulmand, Trainer Dänemark: "In den letzten Jahren haben wir gezeigt, dass wir mit den großen Mannschaften mithalten können, aber es gibt eine Sache, die uns fehlt: Wir müssen mehr Chancen kreieren und nutzen. Unser Ziel ist es, mit den großen Mannschaften mitzuhalten - Kroatien hat ein paar tolle Jahre hinter sich, und da wollen wir auch hin."

Thomas Delaney, dänischer Mittelfeldspieler, im Gespräch mit EURO2024.com: "Es ist ein stolzer Moment, das Trikot zu tragen und es ist immer emotional. Natürlich war das hier emotionaler als ein normales Spiel, und schließlich wollten wir [den Fans] etwas zurückgeben. Es macht mich im Moment traurig, dass wir den Fans keinen Sieg zurückgegeben haben. Wir sind enttäuscht, aber trotzdem stolz. Wir haben heute viel gelitten. Es war toll, hier gegen eine gute Mannschaft zu spielen."

Trotz des Unwetters tolle Stimmung im  BVB Stadion Dortmund
Trotz des Unwetters tolle Stimmung im BVB Stadion DortmundAFP via Getty Images

Interessante Zahlen

  • Deutschland steht zum vierten Mal bei den letzten fünf EUROs im Viertelfinale.
  • Musiala hat in den ersten vier EURO-Spielen drei Tore erzielt, mehr als in seinen vorherigen 29 Länderspielen.
  • Havertz feierte sein 50. Länderspiel mit seinem 18. Tor für die DFB-Elf
  • Nur Englands Wayne Rooney (18 Jahre und 241 Tage) war bei seinem dritten EM-Tor jünger als Musiala (21 Jahre und 124 Tage).
  • Havertz ist nach Mario Gomez und Rudi Völler der dritte deutsche Spieler, der bei zwei EM-Endrunden doppelt getroffen hat.

Aufstellungen

Mit dieser Elf startete Deutschland ins Achtelfinale
Mit dieser Elf startete Deutschland ins AchtelfinaleGetty Images

Deutschland: Neuer; Kimmich, Rüdiger, Schlotterbeck, Raum (80. Henrichs); Andrich (64. Can), Kroos; Sané (88. Anton), Gündoğan (64. Füllkrug), Musiala (81. Wirtz); Havertz

Dänemark: Schmeichel; Andersen, Vestergaard, Christensen (81. Bruun Larsen); Bah (82. Kristiansen), Delaney (69. Nørgaard), Højbjerg, Mæhle; Skov Olsen (69. Poulsen), Højlund (81. Wind), Eriksen (81. Damsgaard)

Und so geht's weiter

Deutschland trifft am Freitag im Viertelfinale in Stuttgart auf den Sieger der Partie Spanien gegen Georgien.