Täglicher Vorbericht zur EURO 2024, 29. Juni: Was am Samstag passiert

Die Schweiz will einmal mehr über sich hinauswachsen, wenn es im ersten Achtelfinale der UEFA EURO 2024 gegen Titelverteidiger Italien geht. Anschließend will Gastgeber Deutschland gegen die Dänen die EM-Party fortsetzen.

Wir schauen voraus auf die Partien in Berlin und Dortmund.

18:00 Schweiz - Italien (Berlin)

"Ich hoffe, dass nach diesem Spiel alle ein bisschen mehr Respekt vor der Schweiz haben", sagte Kapitän Granit Xhaka nach dem 1:1 seiner Mannschaft gegen Deutschland. Die Mannschaft von Murat Yakin hat sich bisher von ihrer besten Seite gezeigt, und Xhaka (der mit Leverkusen gerade das Double in Deutschland gewonnen hat) hat dazu beigetragen, eine Mannschaft zu formen, die mehr ist als die Summe ihrer Einzelteile.

Natürlich ist Xhaka nicht der einzige Gewinner in den Reihen der Schweizer, wie Mittelfeldspieler Fabian Rieder bei EURO2024.com betonte: "Wir haben Yann [Sommer], der mit Inter gerade die italienische Liga gewonnen hat, und Manuel [Akanji], der mit Man City englischer Meister geworden ist. Wir brauchen uns also [gegen Italien] sicher nicht zu verstecken."

In Anbetracht der Schwierigkeiten, die Italien hatte, die Gruppenphase zu überstehen (es brauchte ein Tor in letzter Sekunde gegen Kroatien, um den zweiten Platz zu erreichen), könnte man annehmen, die Mannschaft von Luciano Spalletti ginge nervös ins Spiel in Berlin. Die Azzurri haben die Schweiz auf ihrem Weg zum Titel bei der EURO 2020 mit 3:0 besiegt, aber die aktuelle Mannschaft wird es womöglich nicht so leicht haben.

Flügelspieler Stephan El Shaarawy ist jedoch der Meinung, dass Italien zu Recht als Favorit in dieses Spiel geht. "Keine Mannschaft ist glücklich, gegen Italien zu spielen, weil wir eine Fußballgeschichte haben", sagte er. "Wir sind aktueller Europameister, und es ist nie leicht, gegen uns zu spielen."

Zahlenspiele: Abgesehen vom 3:0-Sieg für Italien bei der EURO 2020 endeten die letzten fünf Duelle zwischen beiden Mannschaften unentschieden.

21:00 Deutschland - Dänemark (Dortmund)

Das 1:1 gegen die Schweiz am 3. Spieltag mag den Optimismus der Gastgeber nach dem fulminanten Start in die Endrunde vielleicht etwas gedämpft haben, aber die Art und Weise, wie die Mannschaft von Julian Nagelsmann um einen Punkt kämpfte - Nicklas Füllkrug erzielte den späten Ausgleichstreffer - zeigte den starken Charakter des Teams.

Rudi Völler, der Direktor der Männer-Nationalmannschaft, weiß um den schweren Stand, den Deutschland in Dortmund haben dürfte. Denn er bezeichnete Dänemark als "körperlich hart und stark in der Luft". Der ehemalige Stürmer war Augenzeuge des vielleicht berühmtesten Spiels zwischen Deutschland und Dänemark, in dem er wegen eines Armbruchs nicht mitwirken konnte. Im Finale der EURO '92 verlor die DFB-Elf gegen die Dänen. Über die heutige dänische Mannschaft fügte er hinzu: "Es ist schwer, gegen sie Chancen zu kreieren, aber sie tun sich manchmal schwer, selbst ein Tor zu erzielen."

Die Schützlinge von Kasper Hjulmand haben alle drei Spiele in der Gruppenphase unentschieden gespielt. Für Völler ist das ein Zeichen ihrer Widerstandsfähigkeit. Vielleicht ist es aber auch Ausdruck dessen, dass sie Probleme haben, selbst den Gegner auszuspielen. Dennoch ist sich Wolfsburgs Verteidiger Joakim Mæhle sicher, dass er und seine Teamkollegen in der Lage sein werden, sich bei solchen Großereignissen zu steigern.

"Deutschland ist eine gute Mannschaft, wir wissen, was sie drauf haben", sagte er. "Sie spielen zu Hause, aber um ein Turnier zu gewinnen, muss man alle schlagen. Ob wir jetzt, im Halbfinale oder im Viertelfinale auf sie treffen, spielt keine Rolle. Wir müssen sie schlagen."

Zahlenspiele: Drei der letzten vier Spiele zwischen beiden Mannschaften endeten unentschieden. Es könnte also in Dortmund bis ins Elfmeterschießen gehen.

Sonntag

18:00: England - Slowakei (Gelsenkirchen)
21:00: Spanien - Georgien (Köln)