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Voss-Tecklenburg über das WM-Debüt der Schweiz

Die Schweiz nimmt zum ersten Mal an der Endrunde einer FIFA Frauenfußball-WM teil, zum Auftakt geht es in der kommenden Nacht gegen Weltmeister Japan. Trainerin Martina Voss-Tecklenburg geht optimistisch ins Turnier.

Martina Voss-Tecklenburg bei der verlorenen WM-Generalprobe gegen Deutschland
Martina Voss-Tecklenburg bei der verlorenen WM-Generalprobe gegen Deutschland ©Getty Images

In der Nacht von Montag auf Dienstag gilt es für die Schweiz bei ihrem WM-Debüt die erste große Feuertaufe zu bestehen, denn gleich zum Auftakt der FIFA Frauenfußball-WM in Kanada wartet Weltmeister Japan als Gegner.

Die Schweiz hatte sich bisher noch nicht einmal für die Endrunde einer UEFA Women's EURO qualifiziert. Aber unter der deutschen Trainerin Martina Voss-Tecklenburg waren sie trotz einer schweren Qualifikationsgruppe mit EURO-Halbfinalist Dänemark und EURO-Viertelfinalist Island gar das erste europäische Team, das seinen Startplatz sicher hatte. Voss-Tecklenburg, die als Spielerin mit Deutschland vier EM-Titel holte und mit dem FCR 2001 Duisburg 2009 den UEFA Women's Cup gewann, sprach mit UEFA.com über die WM und ihre Hoffnungen.

Über die Qualifikation

Das ist kaum in Worte zu fassen - es gab viele emotionale Momente in dem gesamten Prozess, einerseits bei den Ergebnissen, andererseits als dieser Moment feststand, haben wir ja gar nicht auf dem Platz gestanden, sondern haben uns das Spiel Dänemark gegen Island angeschaut und es ging Unentschieden aus. In dem Moment war klar, dass wir uns erstmalig qualifiziert haben. Da kamen viele Emotionen zusammen.

Es war der Lohn einer Entwicklung, die das Team gegangen ist. Es war der Lohn dafür, mehr zu trainieren und auf viele Dinge zu verzichten. Von daher freuen wir uns jetzt riesig darauf und werden jeden Moment genießen.

Über die Bedeutung für die Schweiz

Die Bedeutung ist sehr groß. Ich denke, dass es der richtige Moment war, es zu schaffen. 2011 vor der WM in Deutschland war die Schweiz schon einmal nah dran - und wir erhoffen uns von dieser WM eine Nachhaltigkeit.  Die Spielerinnen und ich merken, dass viel mehr Medienanfragen kommen, dass die Schweiz jetzt weiß, dass sie eine erfolgreiche Frauenfußball-Nationalmannschaft hat.

Ich erwarte, dass wir noch mehr Mädchen zum Fußball bringen, dass wir auch  Unterstützung bekommen für Spielerinnen, die noch 100 Prozent arbeiten, damit es für sie einfacher wird, Beruf, Studium, Schule und den Spitzenfußball unter einen Hut zu bringen. Wir haben damit einen wichtigen Schritt für die weitere Entwicklung im Schweizer Frauenfußball getan.

©Domenic Aquilina

Über die Spielerinnen, die außerhalb der Schweiz spielen

Dieser Schritt war extrem wichtig. Der ganze Prozess der letzten drei Jahre hat gezeigt, dass sich das Team entwickeln möchte. Viele Spielerinnen haben ihre Komfortzone verlassen. Eine 17-jährige Noelle Maritz ist nach Wolfsburg gegangen, eine 18-jährige Lia Wälti nach Potsdam und ist nach zwei Jahren dort Kapitänin. Die Spielerinnen, die ins Ausland gewechselt sind, spielen alle und sie haben sich weiterentwickelt. Sie trainieren und spielen auf einem sehr hohen Niveau. Die Intensität hat sich verändert und dadurch ist das ganze Team gewachsen.

Ob es die Schweiz ins Viertelfinale schaffen kann

Das ist sicherlich nicht utopisch. Wir sind auch in einem ganz guten Gruppenzweig. Unser erstes Ziel ist, in der Gruppe den zweiten Platz zu belegen. Japan ist ganz klar Gruppenfavorit. Wir würden dann gegen den Gruppenzweiten der Gruppe A spielen, das lässt einiges offen. Ich hoffe, dass Kanada Gruppenerster wird und dann haben wir mit China, Niederlande und Neuseeland Teams, die auf Augenhöhe sind. Von daher ist das ein wenig unsere Vorplanung, aber ob es dazu kommt, liegt ja auch vor allem an unseren Leistungen. Ich hoffe, dass wir mit dem Druck umgehen können. Wir nehmen erstmals an einer WM teil und wir haben diese Erfahrung noch nicht, aber ich habe ein gutes Gefühl.

Über den WM-Auftakt gegen Titelverteidiger Japan

Ich finde es richtig gut so, dass wir mit einem Highlight in das Turnier starten können und gegen den amtierenden Weltmeister spielen können. Wir haben nichts zu verlieren und alles zu gewinnnen.

Ich bin mr sicher, dass wir noch frisch sind und eine gute Leistung bringen können. Und hat es auch noch den Vorteil, dass wir noch einmal schauen können, wie gut Kamerun und Ecuador drauf sind [bevor wir gegen sie spielen]. Das japanische Team kenne ich sehr gut, die anderen beiden noch nicht so gut. Von daher ist die Konstellation in Ordnung.

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