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Neid träumt vom Hattrick in der Heimat

Bundestrainerin Silvia Neid erklärte im Gespräch mit UEFA.com, dass ihre Spielerinnen bei der am Sonntag im eigenen Land beginnenden Frauen-WM zum dritten Mal in Folge den Titel holen wollen.

Neid träumt vom Hattrick in der Heimat
Neid träumt vom Hattrick in der Heimat ©uefa.com 1998-2012. All rights reserved.

Es ist schon eine Weile her, dass Deutschland nicht als Sieger einer FIFA-Weltmeisterschaft für Frauen oder UEFA-Europameisterschaft für Frauen hervorging - um genau zu sein, war es bei der kontinentalen Meisterschaft 1999. Die Erfolgsserie begann mit der UEFA Women's EURO 2001 auf heimischem Boden. Jetzt liegt der Druck auf Bundestrainerin Silvia Neid, die ihren Vertrag gerade erst bis 2016 verlängert hat, diesen Triumph bei der am Sonntag beginnenden Frauen-WM in Deutschland zu wiederholen.

Neid war bei den EM-Triumphen 1997, 2001 und 2005 sowie beim WM-Sieg 2003 Assistentin von Tina Theune. Seitdem sie deren Nachfolge angetreten hat, konnte sie beide Titel erfolgreich verteidigen. Fünf Spielerinnen von 2001 stehen auch diesmal im Kader - Torhüterin Nadine Angerer, Abwehrspielerin Linda Bresonik, Mittelfeldspielerin Ariane Hingst sowie die Stürmerinnen Birgit Prinz und Martina Müller. Allerdings musste die Bundestrainerin in ihrer Amtszeit auch schon mit den Rücktritten von Spielerinnen wie Silke Rottenberg, Steffi Jones oder Renate Lingor zurechtkommen.

"Zum einen muss es ja so sein, dass man verhindert, dass es einen Einbruch gibt", meinte Neid im Gespräch mit UEFA.com. "Sprich dass viele ältere Spielerinnen aufhören und die jüngeren noch nicht so weit sind. Deswegen ist das immer ein ganz schmaler Grat, so dass man immer schauen muss, dass man junge Spielerinnen integriert und sie langsam aufbaut. Zum anderen muss man eben auch immer den Überblick haben, dass man Spielerinnen hat, die auch wenn sie älter sind, motiviert bleiben. Und natürlich ist auch ganz wichtig, dass man selbst motiviert bleibt und immer wieder hungrig ist auf Titel. Wenn das nicht vorhanden ist, kann man sie auch nicht gewinnen."

Das gilt vor allem für Prinz und Hingst, die alles, was es in diesem Sport zu gewinnen gibt, schon mehrmals gewonnen haben. "Ich stelle ihnen ganz klar die Frage: Hast Du noch Lust, alles dafür zu tun, zweimal am Tag zu trainieren? Möchtest Du das noch, oder möchtest Du was anderes machen? Kannst Du Dir das vorstellen, wieder im Winter, wenn Schnee ist auf dem Hartplatz, immer wieder rauszugehen abends um 19.30 Uhr?. Magst Du das noch, möchtest Du überhaupt nochmal so an Deine Grenzen gehen? Und wenn sie sagt "ja", dann sage ich okay, dann machen wir das zusammen. Das ist für mich dann eine Aussage, womit ich etwas anfangen kann. Dann klappt das auch meistens", so Neid.

Beim Eröffnungsspiel gegen Kanada werden in Berlin fast 80 000 Zuschauer im Stadion sein, danach trifft die DFB-Elf in der Gruppe A noch auf Nigeria und Frankreich. Neid, die beim ersten Länderspiel der deutschen Frauen im Jahr 1982 auf dem Platz stand, hat deutliche Fortschritte ausgemacht, was die Entwicklung des Frauenfußballs in den letzten drei Jahrzehnten betrifft. "Das ist ja ein großer Unterschied", sagte sie. "Natürlich in puncto Technik, Athletik und Tempo. Das ist natürlich ganz klar, dass sich alles verändert hat, auch was Trainingsumfang und Intensität des ganzen Verhaltens der Spielerinnen betrifft. Sie gehen viel öfters die Woche zum Training, die Nationalspielerin mittlerweile zwischen acht und zwölf Mal. Dazu ist auch das Umfeld professioneller geworden."

"Der Frauenfußball wird rundum respektiert und akzeptiert. Das merke ich aber nicht erst jetzt, sondern schon seit längerer Zeit. Momentan müsste ich mich vierteilen, was Interviewanfragen angeht, das zeigt, dass das Interesse sehr, sehr groß ist. Ich hoffe, dass das natürlich so weiter geht und es sich so weiterentwickeln wird. Ich hoffe nicht, dass wir schon an eine Grenze gestoßen sind."

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