UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Der Frauenfußball boomt

WF Programm Klublizenzierung

Mircea Sandu, Vorsitzender der UEFA-Kommission für Frauenfußball, ist von einer positiven Entwicklung dieses Sports in den kommenden Jahren überzeugt.

Die UEFA-Kommission für Frauenfußball
Die UEFA-Kommission für Frauenfußball ©UEFA.com

Wunderbares Jahr
Die außergewöhnliche Leistung der deutschen Damen bei der FIFA-Weltmeisterschaft für Frauen im vergangenen Jahr in China sind ein eindeutiger Beweis für die derzeitige Stärke des europäischen Frauenfußballs. Der Titelgewinn des Teams von Bundestrainerin Silvia Neid war jedoch nicht der einzige Höhepunkt eines ereignisreichen Jahres. "Es war ein wunderbares Jahr", sagte Sandu gegenüber uefa.com, nachdem er das jüngste Treffen der Kommission in Nyon geleitet hatte. "Die Vorstellungen Deutschlands in China waren fantastisch, es gab aber auch die [UEFA]-U19-Europameisterschaft [für Frauen] in Island und eine spannende Saison im UEFA-Frauenpokal. Ich habe das WM-Finale zwischen Deutschland und Brasilien gesehen, aber auch den UEFA-Pokalsieg von Arsenal LFC im Finale gegen Umeå IK sowie das Finale der U19-EM zwischen Deutschland und England. Das waren alles hochklassige Partien, die es in Sachen Qualität und Spannung mit den Spielen bei den Männern aufnehmen könnten."

Aufregende Phase
Sandu sagte, der Frauenfußball habe sich in der Zeit seiner Berufung zum Vorsitzenden der UEFA-Kommission für Frauenfußball im letzten Jahr in einer sehr aufregenden Phase befunden. Er ist davon überzeugt, dass sich die Qualität weiter steigern lässt. "Die physische Stärke mag nicht ganz so ausgeprägt sein [wie bei den männlichen Fußballern], doch das technische Niveau der Frauen ist nicht mehr zu unterscheiden von dem der Männer", betonte der Rumäne. "Wir müssen das Spiel weiter unterstützen und entwickeln. Ich bin mir sicher, dass in fünf Jahren der Frauenfußball angesehener sein wird als je zuvor."

Arbeit der Kommission
Die Kommission hat die Aufgabe, die Vorbereitung und Durchführung der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ in Finnland zu begleiten. Dies gilt ebenso für das Finale des UEFA-Frauenpokals. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit dem Format des UEFA-Frauenpokals und macht diesbezüglich Vorschläge zur Verbesserung. Schließlich schlägt sie einen Modus für die Europa-Qualifikation zur Frauen-WM 2011 in Deutschland vor und erstellt die Regeln für beide Wettbewerbe. Die Kommission ist verantwortlich für den europäischen Spiele-Kalender der Frauen und damit für die Abstimmung der UEFA-Termine mit den FIFA-Wettbewerben.

Klub-Fußball
Eines der Hauptthemen beim jüngsten Treffen war der Klub-Fußball. Das heißt, es wurde über den UEFA-Frauenpokal und die Klub-Lizenzierung für Erstliga-Teams der Frauen diskutiert. Die Kommission glaubt, dass es noch nicht an der Zeit sei, ein Klub-Lizenzierungssystem einzuführen, das Qualitätsstandards vorschreibt, die von den Teilnehmern am UEFA-Frauenpokal erfüllt werden müssen.  Allerdings hat die Kommission diesbezüglich erste Schritte unternommen, indem es ein Eckpunkte-Papier für das optimale Verfahren ausgearbeitet hat. Der UEFA-Frauenpokal - der Königswettbewerb für Frauen-Vereine in Europa und der erste kontinentale Frauen-Wettbewerb überhaupt - hat sich seit seiner Einführung im Jahr 2001 stetig weiterentwickelt. Diskussionen, wie dieser Wettbewerb auf ein noch höheres Niveau gehoben werden kann, sind in vollem Gange.

Training
Das Training im Frauenfußball ist ein weiteres wichtiges Thema, um diesen Sport weiterzubringen. Sandu erklärte: "Unsere Kommission hat ein Entwicklungsprogramm für die Nationalverbände in die Wege geleitet, die nicht an der Gruppenphase der Qualifikation für die EM 2007/09 teilnehmen. Diese Verbände werden dabei unterstützt, kleinere Turniere mit Freundschaftsspielcharakter zu organisieren und zu diesen Turnieren erfahrene Trainer zu schicken. Diese sollen vor Ort ihr Wissen über den Frauenfußball teilen und an die Nationaltrainer dieser 'Entwicklungsländer' weitergeben. Die extrem positive Rückmeldung von den ersten derartigen Mini-Turnieren unterstreicht die Bedeutung dieses Entwicklungsprogramms. Wir freuen uns schon darauf, diesen Erfolg auf die nächsten drei Turnier-Runden zu übertragen, die im Frühjahr 2009 beendet sein sollten. Damit soll gewährleistet werden, dass diese Nationen schon bei der nächsten UEFA-Frauenqualifikation, die im September 2009 startet, dabei sein können."

Rolle der Verbände
Die Unterstützung des Frauenfußballs bleibt ein fundamentaler Teil der Arbeit der Kommission. Sandu meint dennoch, dass auch die Nationalverbände diesbezüglich eine wichtige Rolle spielen sollten. "Die Förderung ist ein Punkt, den wir bei der UEFA sehr ernst nehmen", sagte er. "Sie wird betrieben durch die Durchführung unserer Wettbewerbe, doch wir bitten auch die Nationalverbände in ihren Ländern, hart zu arbeiten und mit den Erziehungsministerien und den Medien Verbindungen einzugehen."