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Juniorinnen über Doping aufgeklärt

Alle Spielerinnen der acht Nationen, die bei der UEFA-U19-Europameisterschaft für Frauen antreten, erhielten in dieser Woche eine Aufklärung über die UEFA-Anti-Doping-Vorschriften.

Dr. Jacques Liénard klärt die russische U19-Delegation in Cervia über die Anti-Doping-Regularien auf
Dr. Jacques Liénard klärt die russische U19-Delegation in Cervia über die Anti-Doping-Regularien auf ©Getty Images

"Wir sind nicht hier, um euch Angst zu machen", erklärte Richard Grisdale, Mitarbeiter der UEFA-Anti-Doping-Einheit. "Seid euch nur bewusst, was ihr macht, denkt darüber nach, und wenn ihr euch nicht sicher seid, dann fragt nach."

Das Schlussplädoyer nach dem 45-minütigen Aufklärungsgespräch über die Gefahren des Dopings mit der italienischen U19-Mannschaft war klar und deutlich: "Sollte auch nur die kleinste Unklarheit bestehen - sofort nachfragen. Frag deinen Arzt, frag uns. Es darf nichts eingenommen werden, ohne es vorher abgeklärt zu haben. Das ist absolut wichtig, da ihr nun auf dem höchsten Level Sport betreibt und es daher ein unfassbar dummer Fehler wäre, wenn ihr dadurch eure Karriere ruiniert."

Italien ist eine der acht Nationen, die bei der UEFA-U19-Europameisterschaft für Frauen in Italien an den Start geht, und alle Mannschaften werden an diesem umfassenden Aufklärungsgespräch zum Thema Anti-Doping teilnehmen. Auf der Agenda standen Themen wie Gefahren durch verbotene Substanzen, was bedeutet ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln, oder wie sind Anti-Doping-Tests für Spielerinnen in UEFA-Wettbewerben integriert.

Diese Gespräche wurden seit 2005 bei allen UEFA-Jugendturnieren abgehalten. Wie immer mit dabei waren Grisdale, sowie Jacques Liénard, der Vorsitzende der UEFA-Anti-Doping-Kommission, der ebenfalls in Cervia zugegen war.

Nach einer allgemeinen Einführung bekamen die Spielerinnen und der Betreuerstab ein Video zu den Anti-Doping-Prozeduren bei der UEFA EURO 2008 gezeigt, welche als Maßstab für alle kommenden UEFA-Turniere gelten soll. Im Anschluss erklärte Grisdale die Notwendigkeit der Anti-Doping-Regularien, welche von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) festgelegt wurden. "Für euch bedeutet das, dass ihr alle gleich behandelt werdet, den gleichen Regeln untersteht. Egal ob ihr aus Russland, Belgien oder der Schweiz kommt, alle sind gleich."

Es gibt acht verschiedene Möglichkeiten, wie man gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen kann, zum Beispiel durch die Einnahme von verbotenen Substanzen, welche in der Nahrung oder in Medizin enthalten sind. "Wenn ihr eine Erkältung habt, informiert euch vorher über die Inhaltsstoffe der Medizin", warnte Dr. Liénard, der im Anschluss ein paar bekannte Spieler aufzählte, die nach einer unabsichtlichen Einnahme von frei erhältlichen Produkten des Ephedrin-Dopings überführt wurden.

"Für den Normalbürger mögen diese Produkte okay sein, aber nicht für euch, denn ihr seid Hochleistungssportler. Manchmal werdet ihr eine böse Überraschung erleben. Es kann passieren, dass ein Nasenspray in einem Land erlaubt ist, aber im nächsten verboten. Oder ihr kauft ein Medikament in zwei verschiedenen Ländern, die Packung ist identisch, die Tabletten ebenfalls, aber der Wirkstoff ist ein anderer."

"Solltet ihr positiv getestet werden, dann wissen wir nicht, ob ihr die Medizin genommen habt, weil ihr krank wart, oder ob ihr eure Leistungsfähigkeit steigern wolltet. Darum konsultiert vorher bitte immer einen Arzt. Selbst Nahrungsergänzungsmittel können mit Spuren von verbotenen Substanzen verschmutzt sein. Es ist sehr leicht, einen Fehler zu machen, aber egal ob unabsichtlich oder nicht, ihr werdet gesperrt."

"Befindet sich die Substanz in eurem Körper, dann fällt das in euren Verantwortungsbereich", erinnerte Grisdale die Spielerinnen. "Das ist der wichtigste Grundsatz, den ihr euch merken solltet. Wir können nicht wissen, ob ihr eine Substanz mit Absicht oder versehentlich genommen habt." Die Warnung an die Spielerinnen wurde also klar formuliert, aber gleichzeitig wies die Präsentation auch darauf hin, dass die Anonymität beim Anti-Doping-Prozedere Vorrang hat, und dass die Athletinnen nicht nur über ihre Pflichten, sondern auch über ihre Rechte informiert wurden."

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