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Wie bei Köln der Knoten platzen soll

In jedem Wettbewerb ist Köln der Prügelknabe, das aber soll sich in der Europa League bei BATE Borisov ändern. Trainer Peter Stöger hat seltsame Methoden eingeführt und Hans Schäfer wartet auf sein Geburtstagsgeschenk.

Köln verlor nach der Partie bei Arsenal auch daheim gegen Roter Stern Belgrad
Köln verlor nach der Partie bei Arsenal auch daheim gegen Roter Stern Belgrad ©Getty Images

Das Runde will beim 1. FC Köln einfach nicht ins Eckige – jedenfalls viel zu selten. Weder in der Bundesliga noch in der UEFA Europa League. Damit sich das am Donnerstagabend bei BATE Borisov endlich ändert, hat Trainer Peter Stöger zu äußerst ungewöhnlichen Trainingsmethoden gegriffen.

Dass der erste Saisonsieg her muss, ist sonnenklar, denn der Knoten muss platzen bei den Geißböcken. In der Bundesliga belegen sie genauso den letzten Platz wie in der Gruppe H der Europa League. Mittlerweile ist der erste Dreier der Saison längst zu einer Frage des Kopfes geworden, denn das Fußballspielen haben sie nicht verlernt. Nur ist ihnen das Glück nicht mehr hold.

"Nach den Spielen immer gelobt zu werden und Mitleid zu bekommen, geht jedem auf den Sack. Das braucht kein Mensch. Wir brauchen Punkte und Erfolgserlebnisse", sagt der österreichische Coach. Acht Treffer in der Liga, drei in Europa - damit sich diese düstere Bilanz aufhellt, hat er mit seltsamen Bällen trainieren lassen. Während zum Beispiel einer dreckig war, hatte der andere die Form einer Bohne oder eines Eies. Damit sollen Konzentration und Reaktionsvermögen geschult werden. "Das bringt mal ein bisschen Abwechslung und ist ein Spaßfaktor."

Ob es wirklich was gebracht hat, wird sich am Donnerstagabend zeigen. Der Euphorie, nach 20 Jahren endlich wieder in Europa spielen zu dürfen, ist allerdings schwerer Ernüchterung gewichen. Es geht ums Überleben in der Bundesliga, aber immerhin könnte die Reise nach Weißrussland dafür sorgen, dass es auch im Kampf gegen den Abstieg besser läuft, wie Kapitän Mathis Lehmann hofft.

"Wir gehen das Spiel professionell an und fliegen mit der Bestbesetzung hin, auch wenn Sonntag das wichtigere Spiel gegen Bremen ansteht. Wir wollen ein positives Ergebnis aus Borisov mitnehmen und uns Selbstvertrauen für Werder holen. Nur weil wir null Punkte in der Europa League haben, lassen wir uns da nicht abschlachten", sagt der 34-Jährige.

Einer wird genau besonders genau hinschauen. Klublegende Hans Schäfer, der am Spieltag seinen 90. Geburtstag feiert, erspart sich natürlich die Fahrt ins ferne Weißrussland. "Wir feiern im engsten Kreis und werden das eine oder andere Fässchen Kölsch köpfen", sagte der FIFA-Weltmeister von 1954 dem Kicker. "Aber am Abend wird der Fernseher angemacht. Mit Sicherheit. Der FC soll mich an meinem Geburtstag mit einem Sieg beschenken."

Noch heute ist "de Knoll", der 17 Jahre seine Knochen für den Verein hinhielt, Effzeh-Fan. Und wenn ein solcher Gigant mal einen bescheidenen Wunsch äußert, dann sollten seine Nachnachfolger alles tun, diesen zu erfüllen.

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