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Halilhodžić fordert mehr Geduld

Nach dem schlechtesten Saisonstart seit zwölf Jahren steht Trainer Vahid Halilhodžić bei Trabzonspor AŞ mächtig unter Druck - gut, dass sein Klub wenigstens in der UEFA Europa League erfolgreich ist.

In der Liga hatte Vahid Halilhodžić bisher wenig Grund zur Freude
In der Liga hatte Vahid Halilhodžić bisher wenig Grund zur Freude ©Getty Images

Vahid Halilhodžić hat derzeit keine leichte Zeit als Trainer von Trabzonspor AŞ, doch der 62-Jährige ist überzeugt, dass seine zweite Amtszeit beim Klub vom Schwarzen Meer letztendlich doch noch von Erfolg gekrönt sein wird.

Der ehemalige jugoslawische Nationalspieler, der einen Großteil seiner Spieler- und Trainerkarriere in Frankreich verbrachte, saß 2006 schon einmal bei Trabzonspor auf der Bank, wurde nach nur einem Jahr aber trotz eines respektablen vierten Platzes gefeuert. Der damalige Vizepräsident des Klubs, İbrahim Hacıosmanoğlu, hatte gegen den Rauswurf des Bosniers gestimmt und nutzte die Gelegenheit, als er selbst zum Präsidenten gewählt wurde, Halilhodžić - mit achtjähriger Verzögerung - zurückzuholen.

Halilhodžić lehnte sogar einige lukrative Offerten ab, als er das Angebot aus der Türkei bekam. Indem er Algerien bei der FIFA-WM ins Achtelfinale geführt hatte, hatte er schließlich nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Von Hacıosmanoğlu ließ er sich schließlich überreden, für ein Jahr  - plus einer Option für weitere zwölf Monate - bei Trabzonspor anzuheuern. Als erstes machte er sich an einen Komplett-Umbau der Mannschaft, 28 Spieler mussten gehen, 22 neue wurden geholt, dafür wurden stolze 30 Millionen Euro investiert. Was ausblieb, waren gute Resultate.

Nach sieben Ligaspielen verzeichnet Trabzonspor nur einen Sieg und fünf Unentschieden - der schlechteste Start seit zwölf Jahren. Stürmer Majeed Waris, ein Sechs-Millionen-Neuzugang vom FC Spartak Moskva, wartet noch immer auf seinen ersten Treffer, auch der ehemalige SL Benfica-Torjäger Óscar Cardozo kommt nur sehr langsam in Fahrt.

Halilhodžić, der als geradezu besessener Disziplinfanatiker gilt, besteht darauf, dass die Ergebnis-Krise nicht auf seine Arbeit zurückzuführen ist. "Wir arbeiten unermüdlich daran, unser Aufbauspiel zu verbessern, aber einige meiner Spieler haben es noch nicht verinnerlicht", erläutert er. "Vielleicht sollte ich jedem meiner Spieler unter vier Augen seine Rolle auf dem Platz erklären. Aber ich glaube, wir haben das Schlimmste hinter uns. Wir sind aber noch lange nicht perfekt, wir brauchen noch Zeit."

Wie es aussieht, greift der Stil von Halilhodžić eher in der UEFA Europa League als in der türkischen Liga. Nach drei Spieltagen hat Trabzonspor sechs Punkte auf dem Konto, neben den Siegen gegen den FC Metalist Kharkiv (2:1) und KSC Lokeren OV (2:0) gab es aber auch eine 0:1-Heimniederlage gegen Legia Warszawa.

"Wir sind noch zu ungeduldig in unserem Angriffsspiel", analysiert der erfahrene Coach die Schwachstellen seiner Mannschaft. "Dadurch erzielen wir auch so wenige Tore." Sollten Trabzonspor und Legia ihre Partien am vierten Spieltag gewinnen, stünden beide vorzeitig in der K.o.-Runde. Halilhodžić könnte dieser Erfolg eine dringend benötigte Atempause verschaffen.

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