Stöger belebt den BVB
Dienstag, 12. Dezember 2017
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Unter dem neuen Trainer Peter Stöger konnte Borussia Dortmund nach über zwei Monaten endlich wieder einen Bundesligasieg einfahren. Ist der BVB damit aus dem Gröbsten raus?
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Irgendwie hätte man doch fast darauf wetten können. Da verpflichtet ein aus der Spur gekommener Klub, der seit dem 30. September keinen Sieg verbuchen konnte einen Coach, der in dieser Saison in 15 Spielen keinen Dreier eingefahren hat und plötzlich stimmt die alte mathematische Gleichung – x – ist + auch im Fußball.
"Es ist zu einfach, das Ganze auf den Trainerwechsel zu schieben", beteuerte aber Dortmunds Kapitän Marcel Schmelzer nach dem 2:0-Erfolg des BVB in Mainz. "Das war heute ein Kampf von jedem einzelnen Spieler und der Mannschaft, deshalb haben wir verdient 3 Punkte geholt. Wären wir so am Samstag aufgetreten, hätten wir das Spiel auch gewinnen können."
Doch weil es da ein blamables 1:2 gegen Bremen gegeben hatte, wurde Peter Bosz in die Wüste geschickt und auf die Schnelle der gerade erst beim 1. FC Köln entlassene Peter Stöger verpflichtet. "Ist ja schon länger her bei mir“, schmunzelte der Österreicher vor den Sky-Kameras, wohl wissend, dass sein letzter Bundesliga-Sieg auf den 20. Mai zurückdatiert. "Wir haben uns alle sehr gefreut, es war eine sehr wichtige Phase für uns, etwas mitzunehmen. Wir haben versucht, hier ein bisschen Ordnung reinzubringen und jetzt sind wir sehr zufrieden."
Trotz seines persönlichen Triumphes vergaß Stöger aber auch seinen Vorgänger auf der BVB-Bank nicht. "Wir haben ja nicht viel Zeit gehabt, um mit den Spielern alles durchzusprechen, mein Kollege Peter Bosz muss aber einen guten Job gemacht haben, weil hier niemand schlecht über ihn spricht."
Nach seinem Rezept befragt, wie er den BVB wieder auf Kurs bringen möchte, sagte Stöger: "Mir geht es darum zu schauen, wo die Qualitäten der Spieler sind und wo sie sich am wohlsten fühlen, und sie dann richtig einzusetzen. Hier ist viel Qualität, da brauchen wir nicht zu diskutieren."
Diese Qualität sah man zumindest in der zweiten Hälfte immer wieder aufblitzen. Marcel Schmelzer hofft nun, dass der Zittersieg in Mainz ein Knotenlöser war. "Wenn wir wieder unsere Qualitäten abrufen, wird es für die anderen Mannschaften schwer, uns zu schlagen", so der Kapitän, "aber daran müssen wir in den nächsten Spielen anknüpfen."
Und die haben es in sich, am Samstag geht es gegen Hoffenheim und am kommenden Mittwoch beim FC Bayern um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale.