Younes dreht voll auf

Amin Younes dürfte der deutsche Senkrechtstarter der Saison sein. Seit zwei Jahren spielt der 23-jährige deutsch-Libanese in den Niederlanden und blüht dort seit diesem Jahr richtig auf. Für Mönchengladbach war das Talent einst nicht gut genug, vor seinem Wechsel ins Ausland wurde er sogar in die zweite Liga verliehen. Doch nun sind alle ganz heiß auf den Flügelflitzer – und er wurde sogar von Jogi Löw für den Kader des Confed Cup nominiert.

"Das ist eine tolle Geschichte. Ich freue mich, dass der Bundestrainer mich eingeladen hat", sagte Younes, der in Russland weiter auf sich aufmerksam machen möchte. Doch zuvor will der Neunationalspieler noch einen Titel einfahren – die UEFA Europa League. Beim anstehenden Finale gegen den englischen Rekordmeister Manchester United erwartet Younes "ein unglaubliches Erlebnis".

Als Grund für seinen Aufschwung sieht Younes vor allem sein 'fortgeschrittenes' Alter. Mit 23 Jahren gehört er zu den älteren Spielern in dem sehr jungen Ajax-Kader: "Dadurch musste ich Verantwortung übernehmen." Verantwortung, die ihn zum Stammspieler machte.

Younes‘ Saisonbilanz
Eredivisie: 29 Spiele / 3 Tore / 9 Vorlagen
UEFA Europa League: 14 / 4 / 4

Ein weiterer Grund dürfte sein Mentor Horst Hrubesch sein. Der ehemalige U21-Coach hatte Younes auch in der Vergangenheit beraten und ihm den Wechsel nach Amsterdam nahegelegt. "Bei allen wichtigen Entscheidungen hole ich mir außer dem Rat meiner Familie und meines Beraters immer auch seinen", so Younes über seinen Ex-trainer. Hrubesch war zuletzt auch einer der Befürworter für Younes‘ Nominierung für die Nationalmannschaft, als er seinen Schützling etwa mit Leroy Sané verglich.

Zeigte bis hin zur U21 in allen Nationalmannschaften sein Talent: Amin Younes©Getty Images

Younes‘ gute Leistungen haben logischerweise auch andere Vereine auf den Plan gerufen. Glaubt man der Gerüchteküche, so soll auch der eine oder andere deutsche Champions-League-Teilnehmer an ihm interessiert sein. Doch eine Rückkehr in die Bundesliga ist für ihn kein Muss: “Wenn man sich so wohl fühlt, muss man nicht unbedingt weg. Es ist ein Privileg, bei Ajax spielen zu dürfen. Ich habe mich sportlich und charakterlich weiterentwickelt, aber ich würde lügen, wenn ich nicht [eines Tages] zurück in die Bundesliga wollte."