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Im Fokus: Wer ist der FC Augsburg?

Augsburg ist innerhalb von nicht einmal eineinhalb Jahrzehnten von der vierten Liga bis in die K.-o.-Runde der Europa League vorgestoßen, wo nun gegen Liverpool die größten Spiele der Vereinsgeschichte warten.

Raúl Bobadilla ist Augsburg Torgarant in der UEFA Europa League
Raúl Bobadilla ist Augsburg Torgarant in der UEFA Europa League ©AFP/Getty Images

Gegründet: 1907
Spitzname: Die Fuggerstädter

Erfolge in UEFA-Vereinswettbewerben (Finalteilnahmen in Klammern)
• Keine

Nationale Titel (letzte Erfolge in Klammern)
• Keine

• 1907 gründeten 30 Zuschauer eines Fußballspiels aus Freude über das Gesehene am 8. August den Fußball-Club Alemannia Augsburg, einen der Vorgängervereine des heutigen FCA. Nach mehreren Fusionen und Abspaltungen fanden 1969 der Ballspiel-Club Augsburg und Lokalrivale Schwaben Augsburg in einer Fusion zum heutigen FC Augsburg zusammen.

Franz Beckenbauer und Helmut Haller: Zimmerkollegen 1966
Franz Beckenbauer und Helmut Haller: Zimmerkollegen 1966©AFP

• Helmut Haller - der berühmteste Fußballer der Stadt - wechselte 1962 als einer der ersten deutschen Spieler für die damals horrende Ablösesumme von 300.000 Mark nach Italien zu Bologna, wo er italienischer Meister wurde. Später sollte er noch mit Juventus zwei Mal italienischer Meister werden.

• Die Rückkehr von Haller nach Augsburg, der 1966 mit der Bundesrepublik Deutschland das Endspiel der FIFA-WM verlor und sechs Tore in dieser Endrunde erzielte, führte ab 1973 zu einem Zuschauerboom: Nicht weniger als 90 000 Menschen sahen das Zweitliga-Derby beim TSV 1860 München, 42 400 stellten in Augsburg im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg den noch heute gültigen Zuschauerrekord auf.

Die Statue von Jakob Fugger im Zentrum von Augsburg
Die Statue von Jakob Fugger im Zentrum von Augsburg©AFP

• Während die erste Mannschaft der Augsburger in den 1980er und 1990er Jahren nur rund 2 000 Zuschauer im Schnitt zu den Spielen locken konnte, wollten 12 000 Fans das in Augsburg ausgetragene Endspiel um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft 1992/93 sehen, was damals ein Rekordwert für den Jugendfußball darstellte. Die U19 des FCA besiegte den 1. FC Kaiserslautern mit 3:1 und sicherte sich somit den Titel.

• In den 1980ern und 1990ern lief es schlecht für den Verein, der kontinuierlich drittklassig war, sich 1999/2000 eigentlich für die neue zweigleisige drittklassige Regionalliga qualifiziert hatte, aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten aber die Lizenz nicht erhielt und dadurch in die viertklassige Bayernliga abstieg. Genau zur Jahrtausendwende stieg eine Investorengruppe um den ehemaligen Unternehmer Walter Seinsch in den Verein ein und legte die Grundlagen für den heutigen Erfolg.

• Die neue Ära beinhaltete nach dem Aufstieg von der Bayern- in die Regionalliga einen herben Rückschlag, als man 2004/05 mit einem Sieg gegen Jahn Regensburg am letzten Spieltag nach 22 Jahren Abwesenheit in die 2. Liga und den Profifußball hätte zurückkehren können, diese Partie jedoch trotz einer 1:0-Führung noch mit 1:2 verlor. Während diese Begegnung heute noch als bitterste Niederlage der jüngeren Vereinsgeschichte gilt, stieg man im Folgejahr als Meister in die 2. Bundesliga auf.

• War man nach dem Bundesliga-Aufstieg im Sommer 2011, dem erstmaligen in der Vereinsgeschichte, am Anfang als Klub mit einem der kleinsten Etats noch ein Abstiegskandidat, so schlitterte man 2013/14 nur knapp an einer Europapokal-Qualifikation vorbei und bestätigte dies 2014/15, als man Fünfter wurde und so innerhalb von nur 13 Jahren den Sprung von Liga vier in den Europapokal vollziehen konnte.

Augsburgs Erfolgstrainer Markus Weinzierl
Augsburgs Erfolgstrainer Markus Weinzierl©Getty Images

• Der Aufstieg des FCA Anfang dieses Jahrtausends machte sich natürlich auch rapide bei den Zuschauerzahlen bemerkbar. In der Bayernliga 2000/01 lag der Zuschauerdurchschnitt bei nur 500 Fans und stieg über die Regionalliga 2002/03 (ca. 2 000) über die 2. Bundesliga (2006/07) mit 12 000 Zuschauern im Schnitt auf die heutigen Werte von zwischen 26 000 und 30 000 an.

Augsburgs Raúl Bobadilla steht mit sechs Treffern an der Spitze der Torjägerliste der UEFA Europa League 2015/16; sein Team startete mit zwei Niederlagen in die Gruppe L, kämpfte sich aber dann auf den zweiten Platz nach vorne.

• Augsburg hat aber auch noch ganz andere torgefährliche Spieler. Marwin Hitz ist einer von nur drei Torhütern (neben Jens Lehmann und Frank Rost), der in der langen Bundesliga-Geschichte aus dem Spiel heraus ein Tor erzielen konnte. Dies gelang ihm am 22. Spieltag der vergangenen Saison gegen Bayer Leverkusen, als er in der vierten Minute der Nachspielzeit im Anschluss an eine Ecke zum 2:2 egalisierte.

Marwin Hitz bei seinem Tor gegen Leverkusen
Marwin Hitz bei seinem Tor gegen Leverkusen©Getty Images

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