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Wie wird Shakhtar ohne Alex Teixeira klarkommen?

Für Alex Teixeira bekam Shakhtar zwar die ukrainische Rekordsumme von €50 Mio., doch der Wechsel wird trotzdem ein großes Loch hinterlasssen.

Alex Teixeira wird das nächste Kapitel seiner Karriere in der chinesischen Super League verbringen
Alex Teixeira wird das nächste Kapitel seiner Karriere in der chinesischen Super League verbringen ©Getty Images

Der 50-Millionen-Transfer von Alex Teixeira von Shakhtar Donetsk nach China zu Jiangsu Suning hat den ukrainischen Transfersummenrekord gebrochen und könnte Shakhtars kurzfristige Ziele in Frage stellen.

Teixeiras Abgang hatte sich in letzter Zeit angedeutet. Es stellte sich nur noch die Frage, ob er den ukrainischen Klub schon im Januar oder erst im Sommer verlassen würde. Der Spieler wollte gehen und Shakhtar wollte ihm bei einem passenden Angebot keine Steine in den Weg legen. Die konkretesten Anfragen kamen aus Liverpool und von einigen anderen Vereinen, die den Mittelfeldspieler beobachtet hatten.

"Teixeira hat eine Ausstiegsklausel von €70 Mio. in seinem Vertrag. Wenn ein Klub diese Summe bezahlen kann, dann kann er gehen", so Shakhtar-Boss Serhiy Palkin. Diese Aussage unterstrich Teixeiras Bedeutung für das Team. Der brasilianischen Spielmacher hat eine gute Ballbehandlung, ist schnell und konnte auch seine Torgefahr schon unter Beweis stellen.

Letzte Saison wurde er mit 17 Toren Toptorschütze in der ukrainischen Premier League; diese Saison ging er mit großen Schritten und 22 Toren vor Weihnachten auf den nationalen Rekord zu. Obwohl Shakhtar aus der UEFA Champions League ausschied, erzielte er insgesamt 89 Tore in 223 Spielen.

Doch diese Zahlen drücken die Bedeutung, die der 26-Jährige für Shakhtar hatte, noch nicht vollständig aus. Ursprünglich wurde er von Mircea Lucescu auf dem Flügel oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt; inzwischen stand er auf der Nummer 10 im Mittelpunkt der Mannschaft. Er reifte zu einem hochtalentierten Offensivspieler heran und war gleichzeitig die erste Verteidigungslinie – das, wovon jeder Trainer nur träumt.

Interessanterweise brachte ihm das im Gegensatz zu seinen Ex-Teamkollegen Fernandinho, Willian und Douglas Costa noch keinen Platz im Kader der Nationalmannschaft ein. Der internationale Traum scheint nach dem überraschenden Wechsel nach China noch weiter entfernt.

Dieser Deal passt perfekt in Shakhtars neue Transferpolitik: In früheren Jahren wurden Rekordsummen ausgegeben, die jedoch nicht durch Gewinn wettgemacht wurden; in letzter Zeit verkauften sie dagegen mehr und mehr. Fernandinho (Manchester City), Willian (Chelsea), Douglas Costa (Bayern München) und Henrikh Mkhitaryan (Borussia Dortmund) verließen den Verein für hohe Ablösesummen.

Shakhtars Fokus wendete sich auf die Entwicklung von eigenen Spielern, gerade derer, die letztes Jahr das Finale der UEFA Youth League erreichten. Die Ziele sind jedoch nach wie vor hoch gesteckt und Lucescu hielt das Niveau des Teams mit taktischen Kniffen und intelligenter Transferpolitik hoch.

Kann er das nochmal schaffen? In der Vergangenheit ließ Lucescu fast nie einen Spieler gehen, ohne dass er zuvor schon für Ersatz gesorgt hatte. Taison sprang in dieser Saison schon einige Male für Teixeira ein und tat das auch während der Wintertrainingslager; Bernard wird voraussichtlich auf der linken Seite spielen.

Außerdem gibt es Viktor Kovalenko, der nächste große Star der Ukraine. Dem 19-Jährigen mangelt es noch an Erfahrung, doch er bringt alles mit, um ein herausragendes Talent zu werden – genau wie Wellington Nem, der vom Verletzungspech verfolgt wird.

Shakhtars Rivalen sollten Teixeiras Wechsel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ohne ihn werden sie vielleicht vollkommen anders spielen, aber nicht unbedingt weniger effizient!

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