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Der Aufstieg von Klopp zum Trainer bei Liverpool

Jürgen Klopp ist neuer Trainer in Liverpool: UEFA.com blickt zurück, wie der Schwabe vom eher unbekannten Mainzer Trainer zum in ganz Europa bekannten Dortmunder Coach wurde.

Jürgen Klopps Trainerkarriere ©Bongarts

Jürgen Klopp Rückkehr in den Fußball wurde heiß erwartet, nachdem er Borussia Dortmund am Ende der letzten Saison verließ. Dass das Interessen an ihm nun nachlässt, ist kaum zu erwarten, schließlich hat er mit Liverpool einen der ganz großen Namen übernommen.

Klopp übernimmt einen Klub, der seit 25 frustrierenden Jahren nicht mehr englischer Meister geworden ist. In diesem Zeitraum wurde der eigene Rekord von 18 Meistertiteln durch Manchester United gebrochen und Klopp erbt zudem eine Mannschaft, die zurzeit Zehnter in der Premier League ist und in der UEFA Europa League noch kein Spiel gewonnen hat.

Neuaufbau, das kennt Klopp ja bereits. Als er 2008 nach sieben Jahren beim 1. FSV Mainz 05 in Dortmund ankam, hatte der BVB die vorherige Saison gerade als 13. abgeschlossen und sich nach vier Jahren Abwesenheit nur aufgrund der Final-Teilnahme im DFB-Pokal wieder für den Europapokal qualifizieren können. Vergessen schien die Saison 2001/02, als man Meister wurde und das Endspiel des UEFA-Pokals erreicht hatte.

Nicht zuletzt aufgrund der schwierigen finanziellen Situation des Vereins schien es unmöglich, dass die Schwarz-Gelben wieder vom Sieg in der UEFA Champions League träumen durften, der elf Jahre zuvor zum ersten Mal gelungen war. Aber unter Klopp vertraute der Verein nun auf aufstrebende Talente wie Mario Götze und Mats Hummels und bewies ein Näschen auf dem Transfermarkt – Shinji Kagawa und Robert Lewandowski lassen grüßen.

Klopps Dortmund spielte Vollgasfußball, presste fast ununterbrochen und schaltete dann blitzschnell um. Den Höhepunkt erreichte dieser Spielstil wohl im Endspiel des DFB-Pokals 2012, als der BVB die Bayern mit 5:2 nach Hause schickte. "Klopp war mein bester Transfer als Manager", sagte sein Dortmunder Chef Michael Zorc immer gerne.

Nach zwei Endplatzierungen unter den ersten Sechs wurde Dortmund 2010/11 wieder Meister und krönte dies in der folgenden Saison sogar mit dem Double. Klopp sagte: "Was hier passiert ist einfach nur verrückt. Wenn es je eine Mannschaft gab, die es verdient hat, Meister zu werden, dann sind wir das. Wir sind 26 Spiele in Folge ungeschlagen, das ist Wahnsinn."

Im Europapokal war Klopp anfangs kein großer Erfolg vergönnt, etwas zu naiv agierte seine Elf dort in den ersten Jahren und hatte auch etwas Pech mit den Auslosungen. Das änderte sich 2012/13. Gewaltig. Erst gewann man die (erneut schwierige) Gruppe mit Real Madrid, Ajax und Manchester City, dann setzte man sich gegen Shakhtar Donetsk und – nach sensationellem Comeback – im Viertelfinale auch noch gegen Málaga durch.

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Im September 2013 erklärte Klopp seinen Erfolg gegenüber UEFA.com so: "Zu allererst sind meine Kollegen und ich keine Zauberer. Wir können aus schlechten Spielern keine guten Spieler machen. Oder sehr gute oder exzellente. Das können wir nicht. Es geht zunächst einmal darum, die richtigen Spieler zu kriegen, ihr Potenzial zu erkennen, es versuchen zu entwickeln und gemeinsam ihre Fähigkeiten zu verbessern. Das ist das Wichtigste. So kommt dann der Erfolg."

"Generell denke ich, dass wir ein Team mit unserer Arbeit, so wie wir trainieren, besser machen können… Aber sie müssen schon gut sein, das ist eine Voraussetzung! Die Spielphilosophie reflektiert dann deine Mentalität und den Verein, der eine Richtung vorgibt, der gefolgt wird. Das bedeutet, dass man mit der Leidenschaft bis ans Limit geht. Borussia Dortmund spielt nicht auf Ergebnis, Borussia Dortmund ist eine Erfahrung."

Liverpool wird hoffen, dass das genauso auch bei den Reds funktioniert.