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So spielt Napolis Gegner Dnipro

Vor dem Debüt des FC Dnipro Dnipropetrovsk in einem Europapokal-Halbfinale klärt uns unser Mann in der Ukraine auf, was es mit dem zweimaligen sowjetischen Meister so auf sich hat.

Dnipro feiert nach dem Weiterkommen gegen Club Brugge
Dnipro feiert nach dem Weiterkommen gegen Club Brugge ©AFP/Getty Images

Solide Basis 
Wie so viele Klubs in der Region hat Dnipro industrielle Wurzeln und wurde 1918 von der technologischen Schule BRIT gegründet, bevor man in den Fabrikverein des Stahlwerks Petrovets überging. 1927 und 1935 gewann die Mannschaft die Stadtmeisterschaft. Mit der Errichtung der sowjetischen Liga im Jahr 1936 wurden sie in Stal (Stahl) umbenannt und 1950, getreu des sowjetischen Zeitgeistes, in Metallurg (Metallarbeiter).

Endlich Dnipro
Anfang der 1960er gab es einen neuen Unterstützer, die geheime Raketenfabrik Yuzhmash, und ab da hieß man dann Dnipro. Der Name entstammt dem Dnepr, dem längsten Fluß der Ukraine. 1966 wurde das Meteor-Stadion eröffnet, und das erste Spiel dort bot den Fans eine frühe Chance, Roman Shneiderman, den Mittelfeldspieler, der den Vereinsrekord von 360 Spielen aufstellen sollte, kennenzulernen. Dnipro bestritt 42 Jahre lang seine Heimspiele im Meteor, bevor man in die neugebaute Dnipro Arena umzog.

Sprungbrett für Lobanovskiy 
Valeriy Lobanovskiy erlangte als Trainer des FC Dynamo Kyiv Weltruhm, doch der Vater des ukrainischen Fußballs begann seine große Karriere bei Dnipro. Dort wurde er 1968 installiert und führte die Mannschaft von der dritten in die erste sowjetische Liga, wo sie in der Premierensaison gleich Sechster wurden. Dnipro erreichte 1973 das Halbfinale im sowjetischen Pokal, ehe Lobanovskiy zu Dynamo Kyiv wechselte.

Oleh Protasov
Oleh Protasov©Getty Images

Entgegen den Erwartungen 
Dnipro wurde 1987 Vizemeister, verlor allerdings Lytovchenko und Protasov an Dynamo Kyiv, doch Yevhen Kucherevskiys Elf verteidigte überraschend den Titel, was man vor allem einer Serie von 20 Spielen ohne Niederlage verdankte. Nächste Saison reichte es immerhin noch zur Vizemeisterschaft, man holte allerdings zum einzigen Mal den sowjetischen Pokal und kam wie schon 1984/85 ins Viertelfinale des Pokals der europäischen Meistervereine. Zu den Spielern damals gehörte auch Petr Neustädter, Vater von Schalke-Spieler Roman Neustädter.

Neues Kapitel 
Obwohl Dnipro der erste Profiklub in der Sowjetunion war, konnten sie seit der Unabhängigkeit nie ganz mit dem FC Dynamo Kyiv und dem FC Shakhtar Donetsk mithalten. Nur vier Mal in 23 Jahren sind sie nicht unter die ersten Vier gekommen, doch nur 1993 und 2013/14 unter Juande Ramos beendeten sie die Saison besser als auf Rang drei (beide Male wurde man Vizemeister). Im Europapokal machte man allerdings auf sich aufmerksam, denn Myron Markevych führte den Verein ins Halbfinale der UEFA Europa League.

Dynastische Tendenzen 
Bei Dnipro ist Fußball eine Familienangelegenheit. Die aktuellen Spieler Denys Boyko, Artem Fedetskiy, Yevhen Shakhov, Valeriy Luchkevych und Serhiy Kravchenko sind alle Söhne von fußballspielenden Vätern. Allerdings spielte nur Yevhen Shakhov Senior bei Dnipro, der aber 1998 gleich mal Meister wurde.

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