UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Duell mit der eigenen Vergangenheit

Vor wenigen Monaten wackelte der Stuhl von Sevilla FC-Trainer Unai Emery schon bedenklich, jetzt steht der Baske mit seinem Team im Halbfinale der UEFA Europa League und trifft dort auf seinen Ex-Klub Valencia CF.

So engagiert kennt und schätzt man Unai Emery in Sevilla
So engagiert kennt und schätzt man Unai Emery in Sevilla ©AFP/Getty Images

15 Monate nach seinem Amtsantritt bei Sevilla FC trifft Trainer Unai Emery im Halbfinalhinspiel der UEFA Europa League am Donnerstag ausgerechnet auf seinen Ex-Klub Valencia CF.

Vier Jahre oder 220 Spiele lang hatte der heute 42-Jährige das Team von der spanischen Ostküste betreut, ehe er 2012 zum FC Spartak Moskva wechselte. Mit Valencia erreichte er drei Mal den dritten Platz in der Liga und zog sowohl in der UEFA Europa League wie auch in der Copa del Rey ins Halbfinale ein.

Nach sechs eher erfolglosen Monaten in Moskau zog es den Basken wieder zurück nach Spanien, wo er im Januar 2013 in Sevilla Míchel als Trainer ablöste. Nach langer Anlaufphase scheint seine Arbeit nun Früchte zu tragen, immerhin gewann das Team der beiden deutschen Ex-Nationalspieler Marko Marin und Piotr Trochowski 12 seiner letzten 15 Pflichtspiele und hat in der Liga noch die Chance, den vierten Tabellenplatz zu erreichen, der zur Teilnahme an den Play-offs der UEFA Champions League berechtigen würde.

Doch zuvor wartet noch das rein spanische Halbfinale gegen die Mannschaft von Juan Antonio Pizzi. "Unsere Teams begegnen sich auf Augenhöhe, in jeder Hinsicht", erklärte Emery. "Es wäre fatal, wenn man aufgrund der aktuellen Ligaergebnisse glauben würde, dass wir in diesem Duell der Favorit sind", fuhr er fort. "Valencia hat eine großartige Mannschaft und wir müssen voll konzentriert in dieses Duell gehen."

Kurz nach einem 0:0 gegen Valencia im Stadion Ramón Sánchez Pizjuán begann im letzten Februar die Siegesserie der Andalusier – gerade rechtzeitig für Emery, dessen Position nach sieben sieglosen Spielen schon ein wenig wackelte. Es folgten sechs Siege hintereinander, darunter auch ein 2:1 gegen Real Madrid CF und der Einzug ins Halbfinale der UEFA Europa League.

"Sevilla muss in Abwehr und Angriff aggressiver spielen", hatte Emery kurz nach seiner Ankunft beim UEFA-Pokal-Sieger von 2006 und 2007 erkannt. "Der taktische Aspekt ist dabei nicht so wichtig wie die Einstellung der Spieler." Als erstes ernannte er den ehemaligen Basler und Schalker Ivan Rakitić zum Kapitän, seither zeigt der kroatische Nationalspieler den besten Fußball seiner Karriere. Aber auch Spieler wie Federico Fazio oder Marin sind unter Emery regelrecht aufgeblüht, nicht zu vergessen die beiden Neuzugänge Carlos Bacca und Kevin Gameiro, die zusammen in dieser Saison schon 40 Treffer erzielt haben, acht davon in der UEFA Europa League.

"Diese 40 Tore liegen weit über dem, was wir von ihnen erwartet hatten, aber das ist auch ein Verdienst der ganzen Mannschaft", erklärte Emery nach dem 4:0-Sieg am Wochenende gegen Granada CF, nach dem Sevilla nur noch drei Punkte hinter dem vierten Platz rangiert. "Unser erstes Ziel muss es sein, kein Gegentor zu kassieren, der Rest findet sich dann schon. Wir stehen zur Zeit sehr solide und kompakt", fuhr er fort.

Emery wartet trotz aller Erfolge in seiner Karriere noch immer auf den ersten großen Titel. Ein Erfolg gegen Valencia würde ihm und seinem Team den Weg ebnen nach Turin, wo im Mai das Finale ausgetragen wird. Kein Wunder, dass er erklärte: "Wir möchten in der diesjährigen UEFA Europa League etwas ganz Großes schaffen." 

Für dich ausgewählt