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Paciência will mit Braga die Sensation perfekt machen

Der SC Braga hat auf seinem Weg ins Finale der UEFA Europa League höher gehandelte Teams wie Liverpool, Dynamo Kyiv und SL Benfica düpiert, warum sollte der Außenseiter da vor dem FC Porto Angst haben?

Paciência will mit Braga die Sensation perfekt machen
Paciência will mit Braga die Sensation perfekt machen ©UEFA.com

Das richtige Timing ist alles, heißt es so schön und spätestens seit letzter Woche würde SC Bragas Trainer Domingos Paciência diese Floskel blind unterschreiben. Denn im Halbfinalrückspiel der UEFA Europa League gegen SL Benfica traf seine Mannschaft gegen den hohen Favoriten im denkbar besten Moment zum 1:0.

Der Topfavorit aus Lissabon hatte das Hinspiel mit 2:1 gewonnen, doch gerade als es so aussah, als ob Braga im Rückspiel die Puste und die Ideen ausgehen würden, traf Custódio in der 19. Minute mit einem kraftvollen Kopfball zum entscheidenden 1:0.

"Es war genau das, was wir in diesem Moment gebraucht haben", sagte der 42-jährge Paciência, der einst für den FC Porto und die portugiesische Nationalmannschaft stürmte. "Das Team brauchte neues Selbstvertrauen und dieses Tor hat eine Menge geändert. Sie aus dem Konzept gebracht und uns motiviert. Es hat uns neue Flügel verliehen."

Mit viel Einsatz und einer grandiosen Abwehr hatte Braga schon zuvor höher gehandelte Teams wie KKS Lech Poznań, Liverpool FC und den FC Dynamo Kyiv aus dem Wettbewerb geworfen. Nun musste auch Ligarivale Benfica die Waffen strecken.

"Wir haben das Spiel sehr intelligent zu Ende gespielt ... und Benfica in den entscheidenden Momenten verunsichert, so dass sie keine Antwort mehr parat hatten. Das war sehr wichtig. Ich war mir sicher, dass wir kein Tor kassieren würden, weil wir sehr konzentriert gespielt haben. Deshalb haben wir ab diesem Augenblick an das Finale geglaubt."

Die Braga-Fans kamen in dieser Saison voll auf ihre Kosten. Schon gegen Liverpool und Dynamo erzitterte sich ihr Team mit unglaublichem Einsatz und nur je einem Tor das Ticket für die nächste Runde.

"Es waren alles Spiele gegen große und prominente Mannschaften, das hat mein Team sehr motiviert. Wir spielten gegen Liverpool, gegen Kiew, selbst der polnische Meister, Lech Poznan, ist ein gutes Team. Aus diesen namhaften Gegnern schöpften meine Spieler immer wieder neue Motivation. Wichtig waren aber auch unser unermüdlicher Einsatz und dass die Spieler sich immer wieder gut erholt haben von diesen Kräfte raubenden Spielen. Man konnte immer wieder die tolle körperliche Verfassung sehen, in der sich das Team befindet und auf der unser Spiel basiert."

Doch nun wartet am Mittwoch in Dublin ein schier übermächtiger Gegner. Der von André Villas-Boas trainerte portugiesische Meister FC Porto erzielte in dieser Saison 22 Tore in acht K.o.-Runden-Spielen und brillierte mit grandiosen Vorstellungen.

Paciência, der zwischen1987 und 1997 für Porto spielte, weiß um die Schwere der Aufgabe: "Der FC Porto hatte schon immer ein sehr starkes Team und viele sagen nicht zu Unrecht, Porto würde in seiner momentanen Form auch in der Champions League nur schwer zu schlagen sein. Porto ist ein Klub, der in die Champions League gehört. Natürlich ist Porto jetzt im Finale gegen uns der klare Favorit, auch wenn man sich ansieht, wie sie zuletzt aufgetreten sind. Aber es ist ein Finale, nur ein Spiel, in dem alles entschieden wird."

Der einzige Titel, der bislang auf Bragas Briefkopf zu finden ist, ist der portugiesische Pokal, den das Team 1966 gewinnen konnte. Folgt nun der große Coup? "Mit Spielintelligenz und Motivation kann man viel erreichen, es gibt viele Situationen, die in einem Tor münden können", hofft der Trainer, der Braga nach dieser Saison verlassen wird. "Und deshalb halten wir alles für möglich, auch, dass wir dieses Spiel gewinnen."

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