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Beşiktaş' Reise ins Unbekannte

Beşiktaş JK, das unter dem neuen Trainer Bernd Schuster so prominente Namen wie Ricardo Quaresma und Roberto Hilbert verpflichtet hat, muss beim färingischen Klub Víkingur antreten.

Schauplatz des Duells gegen Beşiktaş: das Sarpugerdi-Stadion
Schauplatz des Duells gegen Beşiktaş: das Sarpugerdi-Stadion ©www.vikingur.fo

Die beiden färingischen Gemeinden Leirvik und Gota bringen es zusammen auf gerade mal 2000 Einwohner, dagegen leben in Istanbul rund 12,8 Millionen Menschen. Kein Wunder, dass Víkingurs Vorsitzender Páll Gregersen völlig aus dem Häuschen war, als er erfuhr, dass sein Klub in der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League gegen Beşiktaş JK gelost worden war.

Víkingur spielt am 15. Juli in Istanbul, eine Woche später empfängt man Beşiktaş im Svangaskarð-Stadion von Toftir, da das eigene, 400 Zuschauer fassende Sarpugerdi-Stadion in Gota nicht den UEFA-Erfordernissen entspricht. "Für die Spieler ist es absolut fantastisch, gegen so einen Klub zu spielen", sagte Gregersen. "[Die Vertreter von Beşiktaş] waren sehr erstaunt, was für ein kleiner Klub wir sind, als wir über uns gesprochen haben. Dennoch freuen sie sich darauf, die Färöer-Inseln zu besuchen, um auch einmal einen anderen Blickwinkel auf den Fußball zu bekommen."

Sein Klub wurde erst 2008 gegründet, als die sechsfachen Meister GÍ Gøta und LÍF Leirvík, deren beide Dörfer durch einen 2,2 Kilometer langen Tunnel durch ein Bergmassiv miteinander verbunden sind, sich zusammen geschlossen haben. Der Name des neuen Klubs ist auf einen Wikingerchef namens Tróndur í Gøtu zurückzuführen, der hier vor rund 1000 Jahren gelebt hat.

In der ersten Saison wurde der neue Verein Fünfter, im zweiten Jahr verbesserte man sich unter dem ehemaligen Nationaltrainer Jógvan Martin Olsen schon auf Platz drei und holte zudem den färingischen Pokal, was zur Teilnahme am Europapokal berechtigte. Olsens Mannschaft, die fast ausschließlich aus Einheimischen besteht, hat nur zwei Ausländer in ihren Reihen: den ungarischen Torhüter Géza Turi und den serbischen Mittelfeldspieler Nenad Stanković, der seit 2004 auf den Färöer-Inseln lebt und zuvor für B68 Toftir kickte.

Doch nicht alles lief in der vergangenen Saison glatt, Olsen selbst gesteht ein, dass er mit dem sechsten Platz und vier Siegen aus 14 Spielen keineswegs zufrieden ist. "Wir hatten dieses Jahr große Probleme, unsere Spiele zu gewinnen; das ist kein Geheimnis", sagte er. "Aber die Mannschaft hat seither ein ganz anderes Gesicht bekommen. Wir sind jetzt viel weiter als letzte Saison."

Schmerzlich vermissen wird man Stürmer Andreas Lava Olsen, den es nach Dänemark zog, wo er sein Studium abschließen möchte. Diese Woche wechselte dann Nationalspieler Atli Gregersen zum schottischen Klub Ross County FC.

Beşiktaş dagegen verpflichtete erst vor kurzem Bernd Schuster als neuen Trainer, dazu noch den portugiesischen Nationalspieler Ricardo Quaresma, den Stuttgarter Roberto Hilbert und den türkischen U21-Nationaltorhüter Cenk Gönen. Víkingurs Verteidiger Súni Olsen sagte: "Ich war ziemlich erstaunt, [von der Auslosung]. Keine Ahnung, wie die beiden Spiele ausgehen werden, es wird in jedem Fall eine einmalige Erfahrung für uns sein."

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