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Karhan spielt nie mehr für Slowakei

Miroslav Karhan hat nach 107 Länderspielen seine internationale Karriere beendet. Grund war das 0:1 der Slowakei gegen Russland, was das Ende des "geheimen Traums, bei der UEFA 2012 Lebewohl zu sagen", bedeutete.

Miroslav Karhan in seinem 107. und letzten Länderspiel für die Slowakei
Miroslav Karhan in seinem 107. und letzten Länderspiel für die Slowakei ©Getty Images

Miroslav Karhan hat seine Nationalmannschaftskarriere beendet, nachdem die Slowakei am Freitag gegen Russland verloren hatte, was das Ende des "geheimen Traums, bei der UEFA 2012 Lebewohl zu sagen", bedeutete. Vor seinem 107. Länderspiel war Karhan noch nach Feiern zumute, weil er von der UEFA für seine über einhundert Partien im Nationaltrikot eine Erinnerungskappe und eine Medaille erhalten hatte. Doch nach dem 0:1 daheim in Zilina folgte der Katzenjammer, denn die Chance, die Endrunde im nächsten Sommer zu erreichen, war dahin.

"Hundert Länderspiel für die Nationalmannschaft bestritten zu haben, ist schön, aber Statistiken waren nie so wichtig für mich", sagte der Mittelfeldspieler des FC Spartak Trnava. "Davon habe ich nie geträumt." Karhans Enttäuschung ist natürlich verständlich, denn wie sehr hätte er sich einen schöneren Abschied aus der Nationalmannschaft gewünscht.

"Ich werde jetzt definitiv zurücktreten", bestätigte der ehemalige Spieler des VfL Wolfsburg und des 1. FSV Mainz 05. "Das ist keine spontane Entscheidung. Ich sagte vor dem Beginn der Qualifikation, dass ich solange bereit sei zu helfen, wie die Slowakei eine Chance hätte, die Europameisterschaft zu erreichen. Aber jetzt ist es vorbei, und unglücklicherweise auch mein geheimer Traum, in Polen und der Ukraine meinen internationalen Abschied zu nehmen."

Karhan, der die FIFA-WM 2010 wegen einer Verletzung verpasste, kann auf eine 16-jährige Karriere zurückblicken, in der er 14 Treffer erzielte und viele Freunde fand. "Natürlich werde ich die Länderspiele vermissen, weil wir noch immer gute Freunde sind und eine großartige Zeit zusammen hatten." Für die einen war er Freund, für die anderen so etwas wie ein Vater, einer, den Trainer Vladimír Weiss nun schmerzlich vermissen wird. "Er ist wie ein Vater der Mannschaft", sagte Weiss. „Ich hätte gern mehr wie ihn."

Nationalstürmer Róbert Vittek hatte ebenfalls nur lobende Worte für Karhan. "Er hat oft nicht die Anerkennung bekommen, die er verdient gehabt hätte, aber er hatte das Glück, dass er sich während seiner Karriere nicht viele Verletzungen zugezogen hat", sagte er. Trainer Karol Pecze, unter dem er während seiner jungen Jahre bei Spartak Trnava spielte, fügte hinzu: "Er ist ein Vorbild für die Jungen, weil er so entschlossen ist und weiß, wie man für die Mannschaft arbeitet."

Karhan, der nach kurzen Aufenthalten bei Real Betis Balompié und Beşiktaş JK zehn Jahre in Deutschland bei Wolfsburg und Mainz spielte, könnte aber zumindest mit Spartak einen für ihn völlig ungewohnten Erfolg feiern. Denn die Mannschaft, bei der er 1994 seine Karriere begann und zu der er im Sommer zurückkehrte, liegt nach elf Spieltagen auf Platz eins. "Ich würde gern mit Spartak eine Überraschung schaffen", sagte Karhan.

Ob er nun erstmals in seiner Karriere Meister wird oder nicht, eines ist klar: auf den slowakischen Fußball hat er einen großen Einfluss gehabt. Und so titelte die Tageszeitung Šport heute: "Danke, Miro!"