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Stange will mit Belarus zur EURO

Nachdem Belarus zum Auftakt in der Gruppe D der Qualifikation in Frankreich siegen konnte, sagte Trainer Bernd Stange, dass es "der Traum ist, bei der EURO dabei zu sein". UEFA.com hat sich mit ihm unterhalten.

Belarus-Trainer Bernd Stange im Gespräch mit UEFA.com
Belarus-Trainer Bernd Stange im Gespräch mit UEFA.com ©UEFA.com

Belarus war eine der Überraschungsmannschaften an den ersten Spieltagen der UEFA EURO 2012, wurde doch in Paris ein 1:0-Sieg gegen Frankreich gelandet, während die weißrussische U21 in den Play-offs der UEFA-U21-Europameisterschaft steht. Nationaltrainer Bernd Stange hat deshalb allen Grund zur Freude.

UEFA.com: Wie hoch würden Sie den Sieg gegen Frankreich in Ihrer Karriere einschätzen?

Bernd Stange: Ich würde sagen: Top Ten. Es war ein großer Sieg, ein guter Start in die neue Qualifikation mit einem kleinen Fußballland.

UEFA.com: Waren Sie mit dem anschließenden 0:0 daheim gegen Rumänien zufrieden?

Stange: Natürlich nicht, aber vier Punkte aus zwei Spielen sind ein guter Start. Ich denke, dass unsere Spieler noch nicht so reif sind, einen großen Erfolg schnell zu vergessen und sich auf die neue Aufgabe zu konzentrieren. Unsere Spieler brauchen zu lange, um das zu verarbeiten, und dann kam gleich die Realität und wir konnten gegen Rumänien nicht gewinnen. Wir mussten aber dieses Spiel gewinnen.

UEFA.com: Die U21 steht derzeit in den Play-offs, woher kommt der momentane Erfolg des weißrussischen Fußballs?

Stange: Es ist Teamwork. Ein kleines Land, zehn Millionen Menschen, ein Verband, der erst 15 Jahre alt ist. Vor 15 Jahren war Deutschland schon dreimal Weltmeister, da hat sich dieses kleine Land gegründet als Fußballnation. Es gibt im Moment andere Aufgaben als Weltmeisterschaften und Europameisterschaften. Erst einmal die Infrastruktur schaffen Dieses Land braucht erst einmal Fußballplätze, wir müssen Trainer ausbilden, wir müssen den Jugendfußball entwickeln.

Auf dem Territorium gab es eine einzige erfolgreiche Mannschaft - Dinamo Minsk zu Zeiten der Sowjetunion. Das muss alles aufgebaut werden. Aber wenn man natürlich im Stadion spielt, gegen England oder Frankreich, dann vergessen das die Menschen. Aus diesem Grund ist es schwierig, aber wir sind sehr, sehr stolz , dass wir das als Mannschaft erreicht haben.

UEFA.com: Welches Ziel hat Weißrussland in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012?

Stange: Das sind junge Menschen, 23 bis 25 Jahre. Und diesen jungen Menschen muss man einfach sagen, Ihr müsst gewinnen. Ihr müsst versuchen, in Frankreich zu gewinnen, wir müssen versuchen, in Rumänien zu gewinnen. Ihr wollt doch zur Europameisterschaft in eure Nachbarländer nach Polen und die Ukraine. Versucht es einfach. Der Start war gut, versucht Weihnachten auf Platz eins zu sein, versucht, im nächsten Sommer auf Platz eins zu sein. Das ist das Ziel. Es ist noch etwas unrealistisch, aber man muss einfach träumen. Und dieser Traum ist es, mit dieser jungen belarussischen Mannschaften bei der Europameisterschaft dabei zu sein. Wir werden es versuchen.

UEFA.com: Auch die weißrussische U21 war zuletzt sehr erfolgreich. Wird sich das auch auf die A-Nationalmannschaft auswirken?

Stange
: Es hat sich schon niedergeschlagen. Es sind schon sechs Spieler von der letzten U21-Euro dabei. Drei, vier Spieler spielen permanent. Unsere neue U21 ist wiederum in den Play-offs gegen Italien, das ist ein großer Höhepunkt für unser kleines Land. Das sind alles wunderbare Erfolge und wir sind alle stolz, dass all unsere Nationalmannschaften eine Philosophie spielen. Es gibt eine Linie und es gibt eine Akademie, und wir versuchen, diesen Fußball mit all unsere Mannschaften durchzusetzen.

UEFA.com: Wie gut ist Ihr Russisch?

Stange: Ich lebe in Minsk [sagt er auf Russisch]. Ich spreche mit den Fußballspielern Russisch, auf dem Platz und in individuellen Gesprächen. Nur für die Pressekonferenzen nehme ich mir einen Dolmetscher, damit die Journalisten auch alles richtig verstehen, was ich sage. Das ist sehr wichtig. Aber ich spreche mit den Spielern und im Verband, mit den Menschen auf der Straße Russisch, und ich lebe auch mehr als 300 Tage im Jahr in Minsk.

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