Ronaldo führt Portugal ins Finale der EURO 2016
Mittwoch, 6. Juli 2016
Artikel-Zusammenfassung
Portugal - Wales 2:0
Nach einem Doppelschlag mit zwei Treffern innerhalb von vier Minuten der zweiten Halbzeit steht Portugal im Finale der UEFA EURO 2016.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
- Cristiano Ronaldo köpft Portugal kurz nach Wiederanpfiff in Führung
- Nani erhöht drei Minuten später auf 2:0
- Ronaldo zieht mit Michel Platini gleich, beide haben neun Treffer bei EURO-Endrunden erzielt
- Portugal steht erst zum zweiten Mal in einem Finale
Die Anfangsviertelstunde des ersten Halbfinals dieser EURO verlief relativ unspektakulär. Beide Teams gingen zunächst kein Risiko ein und so plätscherte die Partie im Mittelfeld vor sich hin. Danach folgte die erste gute Aktion der Portugiesen: Cristiano Ronaldo schickte João Mário über rechts in den Strafraum, doch der Abschluss ging knapp am linken Pfosten vorbei.
Das erste Zeichen der Waliser erfolgte nur wenige Minute später nach einer Ecke von der linken Seite: Joe Ledley legte flach in den Rücken der Abwehr, wo der herausgeeilte Gareth Bale ungestört abziehen konnte und den Ball knapp über das Tor jagte. In der darauffolgenden Szene schnappte sich Portugals Keeper Rui Patrício die Kugel nach Hereingabe von Bale knapp vor Andy King.
Das Duell Bale gegen Ronaldo ging in den ersten 30 Minuten eindeutig an den Waliser, der überall zu finden war - egal ob rechts, links oder zentral. Ronaldo machte erst kurz vor der Pause auf sich aufmerksam, als er nach einer präzisen Flanke von der linken Seite durch Adrien Silva am rechten Pfosten gefährlich zum Kopfball kam.
So schleppend, wie die Partie in der ersten Hälfte begonnen hatte, so turbulent fing der zweite Durchgang an: Fünf Minuten nach Wiederanpfiff stieg Ronaldo bei einer Ecke von der linken Seite am höchsten und köpfte den Ball ins walisische Gehäuse.
Nur drei Minuten später zog erneut Ronaldo am Strafraum ab, aber Nani rutschte wenige Meter vor dem Tor noch in den Schuss und lenkte die Kugel unhaltbar für Wayne Hennessey ab. Damit war die 2:0-Führung der Portugiesen perfekt.
Und auf einmal war Dampf in dieser Partie! Wales musste antworten, suchte Bale nun sogar noch mehr als in der ersten Hälfte. Nach 80 Minuten standen bei den Walisern vier Torschüsse zu Buche - allesamt von Bale, aber ohne den erwünschten Erfolg.
Auf der anderen Seite hatten auch die Portugiesen noch weitere gute Möglichkeiten, allen voran Danilo, dessen Schuss aus kurzer Distanz Torwart Hennessey erst im Nachfassen festhalten konnte.
Am Ende mussten sich die Waliser trotz all ihrer Bemühungen den Portugiesen geschlagen geben, die damit ihren ersten Sieg nach 90 Minuten bei dieser EURO einfuhren und am Sonntag im Finale auf Frankreich oder Deutschland treffen.
Spieler des Spiels: Cristiano Ronaldo
Vor zwölf Jahren hatte Ronaldo nach dem verlorenen Finale der UEFA EURO 2004 noch Tränen in den Augen, nun hat er seine Mannschaft erneut ins Endspiel geführt. Niemand hat mehr Spiele bei einer EURO bestritten oder mehr Tore geschossen als er. Jetzt, mit 31, ist es für ihn nur noch ein Schritt zum Titel.
Wales verschläft Anfangsphase der zweiten Hälfte
Die Zuschauer in Lyon sahen zwei vollkommen verschiedene Spielhälften. Während im ersten Durchgang nach eher verhaltenem Beginn Wales am Drücker war und zu guten Torchancen kam, bot sich nach der Pause ein ganz anderes Bild. Portugal kam wie verwandelt aus der Kabine und überraschte die Waliser mit einem regelrechten Blitzstart, bei dem die Drachen in nur wenigen Minuten zwei Gegentore hinnehmen mussten.
Aufstellungen
Portugal: Rui Patrício; Raphaël Guerrero, José Fonte, Bruno Alves, Cédric; Adrien Silva (79. João Moutinho), Danilo, Renato Sanches (74. André Gomes), João Mário; Ronaldo (K), Nani (86. Quaresma)
Bank: Anthony Lopes, Eduardo, Ricardo Carvalho, Eder, Vieirinha, Rafa Silva, Eliseu
Trainer: Fernando Santos
Wales: Hennessey; Taylor, Ashley Williams (K), Collins (66. Jonny Williams), Chester, Gunter; King, Ledley (58. Vokes), Allen; Bale, Robson-Kanu (63. Church)
Bank: Owain Fôn Williams, Ward, George Williams, Edwards, Richards, Cotterill, Vaughan
Trainer: Chris Coleman
Schiedsrichter: Jonas Eriksson (Schweden)