Keine Tore zwischen Deutschland und Polen
Donnerstag, 16. Juni 2016
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Deutschland - Polen 0:0
Die DFB-Elf tat sich über weite Strecken sehr schwer gegen disziplinierte Polen und musste sich am Ende mit einem Punkt begnügen.
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- Erstes torloses Remis der UEFA EURO 2016 zwischen Deutschland und Polen
- Deutschland kam nur zu wenigen klaren Chancen, die beste Möglichkeit vergab Mesut Özil
- Polen hatte seinerseits die ein oder andere gute Möglichkeit, war im Abschluss aber zu inkonsequent
- Mit dem Remis können beide Teams leben, mit vier Punkten sollte beiden das Achtelfinale nicht mehr zu nehmen sein
- Im letzten Gruppenspiel trifft Deutschland am 21. Juni auf Nordirland, Polen auf die Ukraine
Deutschland machte von Beginn an Tempo und kam nach vier Minuten erstmals gefährlich vor das polnische Tor, der Kopfball von Mario Götze landete aber auf dem Tornetz. Die Polen agierten zunächst sehr abwartend, und so standen nach zehn Minuten deutliche 74 Prozent Ballbesitz für das DFB-Team zu Buche.
Die erste gute Möglichkeit der Deutschen hatte Toni Kroos, der nach bärenstarker Vorarbeit von Thomas Müller in dessen Hereingabe grätschte, der Ball aber am Kasten vorbei ging. Danach fasste Polen etwas mehr Mut und sorgte zeitweise für Arbeit für die deutsche Abwehr, die aber zunächst souverän stand.
Nach dieser kurzen Phase bekam Deutschland das Geschehen wieder etwas besser in den Griff, allerdings ohne richtig gefährlich zu werden, an der Strafraumgrenze war zumeist Endstation. Sekunden nach Wiederanpfiff wäre Polen dann beinahe in Führung gegangen, als Arkadiusz Milik aus kurzer Distanz zum Kopfball kam, den Ball aber nicht richtig traf.
Nach diesem Schockmoment kam auf der anderen Seite Götze zum Abschluss, doch Łukasz Fabiański war auf dem Posten. Die besseren Möglichkeiten hatte weiterhin Polen, zunächst ging ein Freistoß von Milik nur knap vorbei und dann rettete Jérôme Boateng in höchster Not gegen seinen Bayern-Klubkameraden Robert Lewandowski.
Ein Schuss von Kroos war etwas zu hoch angesetzt, ehe Mesut Özil die größte Chance für Deutschland hatte. Er zog aus 15 Metern ab, Fabiański lenkte den Ball mit einer starken Parade über die Latte. Die Partie wurde danach immer offener, auf beiden Seiten gab es jetzt mehr Freiräume.
Letztendlich konnte sich aber kein Team mehr entsprechend durchsetzen, und so blieb es beim torlosen Remis.
Spieler des Spiels: Jérôme Boateng
Boateng, der es häufig mit seinem Bayern-Teamkollegen Lewandowski zu tun bekam, war maßgeblich daran beteiligt, dass Deutschland erneut zu Null spielte: Drei Balleroberungen, zwei Tacklings, zwei Abwehraktionen, ein Block, eine geblockte Flanke und ein gewonnenes Luftduell. "Es ist immer schwer, gegen ihn zu spielen. Das gilt aber auch für Milik", sagte Boateng.
Hummels fast der Alte
Die mehrwöchige Verletzungspause war ihm kaum anzumerken, Mats Hummels agierte in der Abwehr gewohnt zweikampfstark und mit Übersicht im Spielaufbau. Dass Polen im Verlauf der Partie ein paar gute Chancen bekam, war nicht alleine ihm anzulasten, sondern - wie schon gegen die Ukraine - der teilweise nachlässigen Defensivarbeit der gesamten Mannschaft.
Kein Sieg - kein Beinbruch
Natürlich ist Deutschland mit dem Ziel in das Spiel gegangen, drei Punkte zu holen. Letztendlich kann man mit dem Unentschieden gegen den stärksten Gruppengegner dennoch gut leben, denn mit vier Zählern ist das Achtelfinal-Ticket praktisch gebucht.
So sah es der deutsche Teamreporter im Stade de France
Philip Röber, Deutschland (@UEFAcomPhilipR)
Bei dieser EURO wird es für Deutschland weder Spaziergänge noch eine große Anzahl an stärkeren Gegnern als Polen geben. Von daher geht der Punkt schon in Ordnung. Interessant wird sein, welche taktischen Kniffe die deutsche Mannschaft bisher noch nicht gezeigt hat. Denn auf diese Art des Fußballs scheinen die Gegner meist bestens eingestellt zu sein.
Aufstellungen
Deutschland: Neuer (K); Hector, Hummels, Boateng, Höwedes; Draxler (71. Gómez), Khedira, Özil, Kroos, Müller; Götze (66. Schürrle)
Ersatzbank: Leno, Ter Stegen, Mustafi, Schweinsteiger, Podolski, Can, Weigl, Tah, Sané, Kimmich
Trainer: Joachim Löw
Polen: Fabiański; Jędrzejczyk, Pazdan, Glik, Piszczek; Grosicki (87. Peszko), Mączyński (76. Jodłowiec), Krychowiak, Błaszczykowski (80. Kapustka); Lewandowski (K), Milik
Ersatzbank: Szczęsny, Boruc, Cionek, Linetty, Stępiński, Wawrzyniak, Salamon, Zieliński, Starzyński
Trainer: Adam Nawałka
Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)