DFB-Elf löst Halbfinalticket bei der EURO 2012
Freitag, 22. Juni 2012
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Deutschland - Griechenland 4:2
Kurz nach der Halbzeitpause machte es Griechenland spannend, doch Deutschland zog letztlich völlig verdient in das Halbfinale ein.
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Deutschland hat sich im Viertelfinale der UEFA EURO 2012 gegen Griechenland mit 4:2 durchgesetzt und trifft damit am Donnerstag im zweiten Halbfinale auf den Sieger der Partie England gegen Italien.
Philipp Lahm brachte die DFB-Elf vor der Halbzeitpause in Führung, ehe Giorgos Samaras nach dem Seitenwechsel zum Ausgleich traf. Sami Khedira stellte aber unmittelbar danach auf 2:1, ehe Miroslav Klose und Marco Reus endgültig für den 15. Pflichtspielsieg in Serie sorgten. Dimitris Salpingidis konnte kurz vor Schluss nur noch Ergebniskosmetik betreiben.
Klose, der anstelle von Mario Gomez im DFB-Sturm auflaufen durfte, hatte nach 135 Sekunden bereits die Chance zur Führung, verlor nach schönem Pass von Mesut Özil aber den Halt. Deutschland war gegen erwartet defensive Griechen spielbestimmend und suchte oft den schnellen Weg in die Spitze, wie in der elften Minute, als Reus von Khedira in Szene gesetzte wurde, seinen Schuss von der Strafraumgrenze aber verzog.
Ein frühes Gegentor wollte Griechenland auf alle Fälle vermeiden und schaffte dies, weil sie immer wieder schnell zehn Mann hinter den Ball brachten und der DFB-Elf kaum Lücken boten. Als sich Reus in der 23. Minute stark mit im Zentrum einschaltete und quer auf Özil legte, hätte das 1:0 fallen können, aber auch die Chancen danach von Reus (24.) und Sekunden später von Klose, der nach Reus-Querpass nur knapp vorbeirutschte, hatten es in sich. Reus, der für Thomas Müller auflaufen durfte, war jetzt an jeder Situation beteiligt und hatte gleich nochmals eine Riesengelegenheit, zielte aber rechts vorbei.
Nach knapp einer halben Stunde gab es die ersten guten Konterversuche der Griechen. Gefährlich wurde es vor allem, als Sotiris Ninis auf der rechten Seite zu viel Platz hatte und abzog, doch Manuel Neuer begrub die Kugel im Nachfassen unter sich. Weitaus brenzliger wurde es aber regelmäßig im Strafraum der Griechen. In der 36. Minute hatte Özil einen seiner genialen Momente und tanzte mehrere Gegenspieler aus, der Abschluss von Khedira aber war für Michalis Sifakis kein ernsteres Problem.
Anders in der 39. Minute - Auftritt Lahm: Der Kapitän durfte unbehelligt in die Mitte ziehen, zog aus etwa 20 Metern drauf und diesmal hatte Sifakis das Nachsehen. Eine verdiente 1:0-Führung für die Mannschaft von Joachim Löw, die jetzt auf mehr Räume in der zweiten Halbzeit hoffen durfte.
Griechenlands Trainer Fernando Santos brachte für den zweiten Durchgang zwei neue Leute und nachdem Deutschland einige Halbchancen zum 2:0 vergeben hatte, fiel in der 55. Minute völlig überraschend der Ausgleich. Dimitris Salpingidis war auf einmal rechts frei durch und flankte scharf auf Samaras, der Neuer aus kurzer Distanz überwand.
Das DFB-Team zeigte sich davon nicht geschockt und gab die Antwort sechs Minuten später: Eine Flanke von Jérôme Boateng war für Klose einen Tick zu hoch, dafür stand Khedira goldrichtig und hämmerte das Leder unter die Latte - 2:1. Klose war dafür in der 68. Minute dran. Der Mittelstürmer, der zuvor mehrfach uneigennützig aus vielversprechender Position abgelegt hatte, köpfte nach Freistoß von Özil ein und ab da war die Sache eigentlich gegessen.
Endgültig endete der Traum der Griechen, die Sensation des EM-Gewinns von 2004 zu wiederholen, dann in der 74. Minute. Klose verpasste nach Traumpass von Özil seinen Doppelpack, dafür drosch Reus den Abpraller volley in die Maschen und es stand 4:1. In der vorletzten Minute verkürzte Salpingidis per Elfmeter nach einem Handspiel von Boateng zwar noch auf 2:4, die Freude bei den zahlreichen Deutschland-Fans konnte dies aber nicht mehr trüben, sie fahren nämlich jetzt nach Warschau.
Aufstellungen
Deutschland: Neuer; Lahm (K), Badstuber, Hummels, Boateng; Schürrle (67. Müller), Schweinsteiger, Özil, Khedira, Reus (80. Götze); Klose (80. Gómez)
Bank: Wiese, Zieler, Gündoğan, Schmelzer, Höwedes, Podoski, Bender, Mertesacker, Kroos
Trainer: Joachim Löw
Griechenland: Sifakis; Tzavellas (46. Fotakis), Kyriakos Papadopoulos, Papastathopoulos, Torosidis; Samaras, Maniatis, Katsouranis (K), Makos (72. Liberopoulos), Ninis (46. Gekas); Salpingidis
Bank: Chalkias, Tzorvas, Malezas, Mitroglou, Fortounis, Fetfatzidis
Trainer: Fernando Santos
Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)
Man of the Match: Mesut Özil (Deutschland)