EURO 2012: Russland tanzt Tschechen aus
Freitag, 8. Juni 2012
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Russland - Tschechische Republik 4:1
Russland fuhr nach dezenten Startschwierigkeiten einen verdienten Erfolg über die Tschechische Republik ein.
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Das zweite Spiel der UEFA EURO 2012 war eine klare Angelegenheit für das älteste Team des Turniers, Russland setzte sich gegen die Tschechische Republik mit 4:1 durch.
Nach einem furiosen Auftakt der Tschechen sorgten Alan Dzagoev und Roman Shirokov in der ersten Hälfte für einen komfortablen russischen Vorsprung. Doch kurz nach der Pause machte Václav Pilař die Partie wieder spannend. Die Treffer von Dzagoev und Roman Pavlyuchenko entschieden das Spiel am Ende endgültig zu Gunsten der Russen.
Im Städtischen Stadion Wroclaw gehörten die ersten Minuten vor 40 000 Zuschauern etwas überraschend der Tschechischen Republik. Schon in den ersten fünf Minuten erarbeitete sich der Außenseiter zwei Eckbälle, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Die Russen hingegen ließen die Partie deutlich ruhiger angehen. Doch den ersten Treffer erzielte Russland dann eiskalt. Dzagoev leitete einen Angriff ein, der nach einem Kopfball an den Pfosten von Aleksandr Kerzhakov eigentlich hätte beendet sein können, doch weil der Ball genau vor den Füßen von Dzagoev landete, konnte dieser nach einer Viertelstunde unbedrängt zum 1:0 einschießen.
In der 24. Minute sorgten die Russen dann bereits für die vermeintliche Vorentscheidung. Andrey Arshavin spielte von halblinks einen genialen Pass an das rechte Eck des Fünfmeter-Raums. Dort kam Shirokov vor Petr Čech an den Ball, hob das runde Leder mit viel Gefühl über den UEFA-Champions-League-Sieger und es stand 2:0. Allerdings steckten die Tschechen ihren Kopf nicht in den polnischen Sand, sondern drückten intensiv auf den Anschluss. Dabei ließen sie den Russen aber auch immer wieder Platz zum Kontern und die Sbornaja erspielte sich dabei die deutlich hochkarätigeren Torchancen. Allerdings fiel vor dem Pausenpfiff kein weiterer Treffer.
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag. In der 52. Minute bediente Jaroslav Plašil mustergültig die Neuverpflichtung des VfL Wolfsburg, Pilař. Der tanzte Vyacheslav Malafeev im Tor der Russen gnadenlos aus und versenkte den Ball zum 1:2. Plötzlich schien wieder alles möglich. Die Russen hatten nun jegliche Abgeklärtheit abgelegt und es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe.
In der 64. Minute vergab Kerzhakov dann die große Chance zum 3:1. Völlig frei verzog er aus acht Metern halbrechter Position knapp gegen Čech. Fünf Minuten später waren es zehn Meter und eine ähnliche Position. Diesmal ging der Schuss des Angreifers allerdings in Richtung Eckfahne. Spektakulär wurde es in der 72. Minute, als Theodor Gebre Selassie mit seinem Volley von der rechten Strafraumseite nur knapp das Tor der Russen verfehlte.
Die Schlussphase wurde von Tomáš Rosický eingeläutet, der sich eine gute Viertelstunde vor Ende ein Herz fasste, aus 17 Metern abzog und Malafeev eine starke Parade abverlangte. Doch in der 79. Minute machte Dzagoev mit seinem zweiten Treffer des Abends alles klar. Nach Vorarbeit von Pavlyuchenko traf er souverän aus 14 Metern. Pavlyuchenko wiederum tanzte in der 82. Minute die komplette tschechische Abwehr aus und hämmerte den Ball an Čech vorbei zum 4:1 in die Maschen. Damit war der verdiente Sieg der Russen und gleichzeitig auch die Tabellenführung in Gruppe A besiegelt.
Am kommenden Dienstag spielen die Russen in Warschau gegen Co-Gastgeber Polen. Die Tschechische Republik trifft erneut in Wroclaw auf Griechenland.
Aufstellungen
Russland: Malafeev; Zhirkov, Ignashevich, Aleksei Berezutski, Anyukov; Zyryanov, Denisov, Shirokov; Arshavin (K), Kerzhakov (73. Pavlyuchenko), Dzagoev (84. Kokorin)
Bank: Akinfeev, Shunin, Izmailov, Kombarov, Granat, Pogrebnyak, Nababkin, Glushakov, Semshov
Trainer: Dick Advocaat
Tschechische Republik: Čech; Kadlec, Sivok, Hubník, Gebre Selassie; Rezek (46. Hübschmann), Jiráček (76. Petržela), Rosický (K), Plašil, Pilař; Baroš (85. Lafata)
Bank: Laštůvka, Drobný, Suchý, Necid, Limberský, Rajtoral, Kolář, Pekhart, Darida
Trainer: Michal Bílek
Schiedsrichter: Howard Webb (England)
Man of the Match: Alan Dzagoev (Russland)