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Smuda baut auf die Euphorie im Team

Polens Trainer Franciszek Smuda hat vollstes Vertrauen in seine junge Mannschaft, Griechenlands Coach Fernando Santos setzt im Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2012 dagegen eher auf Routine.

Smuda baut auf die Euphorie im Team
Smuda baut auf die Euphorie im Team ©UEFA.com

Das lange Warten hat am Freitagabend endlich ein Ende. Nach zwei Jahren, in denen das Team von Franciszek Smuda ausschließlich Testspiele bestreiten konnte, wird sich der wahre Leistungsstand der Polen ab 18 Uhr im Eröffnungsspiel in Warschau gegen Griechenland zeigen.

Es wird dies das erste von insgesamt 31 Spielen innerhalb von 24 Tagen sein, und Smuda hofft natürlich auf eine Signalwirkung für den polnischen Fußball. "Die Stimmung hier wird von Tag zu Tag besser", erzählt er. "Wir sehen das bei unseren Trainingseinheiten, wir sehen es auf den Straßen, wenn die Leute uns zuwinken und hochleben lassen – es ist großartig. Ich hoffe, das wird bis zum Ende des Turniers so bleiben."

Die Aufgabe als Co-Gastgeber scheint Polen also grandios zu meistern, bleibt die Frage, wie sich die Nationalmannschaft schlägt. In den letzten 30 Jahren haben die Polen insgesamt nur drei Partien bei großen Turnieren gewinnen können, vor vier Jahren gab es ein schnelles und unrühmliches Ende bei der UEFA EURO 2008. Smuda, der 2009 Leo Beenhakker als Nationaltrainer ablöste, ist dennoch zuversichtlich.

"Ob ich heute gut schlafen werde? Ja, natürlich werde ich das", versprach er. "Vor wichtigen Spielen habe ich normalerweise Probleme, einzuschlafen, aber diese Mannschaft hat mich davon überzeugt, dass ich mich auf sie verlassen kann; sie haben mich in jeder Hinsicht in den letzten zweieinhalb Jahren überzeugt. Ich hoffe sehr, dass wir zusammen unser Ziel erreichen werden."

Polen ist seit sechs Spielen ungeschlagen und gewann fünf davon. Smuda wird vermutlich dieselbe Mannschaft auflaufen lassen, die gegen die Slowakei und Andorra siegreich blieb. Doch die Vorzeichen stehen vor dem Eröffnungsspiel nicht gut für die Gastgeber.

Die Schweiz verlor ihr Eröffnungsspiel 2008 ebenso, wie Portugal seines im Jahr 2004. Erst zweimal seit 1984 starteten die Gastgeber mit einem Sieg. Auch Smuda kennt natürlich diese Statistik. "Die Auftaktspiele haben oft ein Unentschieden hervorgebracht", sagte er und gestand ein, dass auch er in den Schlussminuten bei einem Remis nicht volles Risiko gehen würde. "Wenn wir ein Unentschieden holen, heißt das, dass wir noch im Rennen sind."

Beide Teams konnten sich zuletzt vor allem auf ihre Defensive verlassen. Polen blieb in den letzten fünf Spielen ohne Gegentor, Griechenland kassierte in zehn Qualifikationsspielen nur fünf Gegentore. "Die Griechen haben eine perfekte Abwehr", sagte Smuda. "Es wird sehr schwer, da durch zu kommen."

Griechenlands Trainer Fernando Santos sieht das etwas anders, er lobt auch seine Offensivabteilung. "Die Abwehr war bei diesem Team zuletzt der Schlüssel zum Erfolg, aber Angriff und Abwehr sind beide gleich wichtig", sagte er und fügte an: "Wenn wir nur verteidigen könnten, wären wir nicht hier."

Für Santos, der Otto Rehhagel abgelöst hat, ist es das erste große Turnier. Natürlich sei seine Mannschaft noch sehr pragmatisch orientiert: "Klar kann man das so stehen lassen, aber wir kennen unsere Qualitäten", sagte er  und meinte damit vor allem die starken Standardsituationen durch Giorgos Karagounis und Sotiris Ninis.

Während die Polen die zweitjüngste Truppe hinter Deutschland stellen, setzt Griechenland traditionell auf Routine. Karagounis und Kostas Katsouranis waren beide schon dabei, als die Griechen 2004 im Eröffnungsspiel Portugal besiegten – Karagounis erzielte beim 2:1 den Führungstreffer der Griechen.

Das National-Stadion ist von außen in rot und weiß verpackt und auf den Tribünen wird es ab 18 Uhr ein ähnliches Bild geben. Die Erwartungen im Land sind riesengroß und Smuda hat es mehr oder weniger erfreut zur Kenntnis genommen, dass die Zeitungen des Landes seine Mannschaft als "Team für das 21. Jahrhundert" bezeichnet haben. Wird das auch am Abend gegen 20 Uhr noch gelten oder haben die "alten Griechen" wieder einmal allen Experten ein Schnippchen geschlagen?

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