EURO 2008: Kroatien überrascht Deutschland
Freitag, 13. Juni 2008
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Kroatien - Deutschland 2:1
Darijo Srna und Ivica Olić sorgten für einen kroatischen Sieg und versetzten der DFB-Elf einen Dämpfer.
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Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr zweites Spiel bei der UEFA EURO 2008 in Klagenfurt gegen Kroatien mit 1:2 verloren. Die entscheidenden Tore für die Mannschaft von Slaven Bilić erzielten Darijo Srna und Ivica Olić, den Ehrentreffer für die DFB-Auswahl markierte Lukas Podolski.
Deutschlands Trainer Joachim Löw vertraute derselben Mannschaft, die das Spiel in der Gruppe B gegen Polen souverän gewonnen hatte und setzte auf das gewohnte 4-4-2-System mit Miroslav Klose und Mario Gómez in der Sturmspitze.
Slaven Bilić veränderte seine Startformation im Vergleich zum 1:0-Auftaktsieg bei der UEFA EURO 2008 gegen Österreich auf einer Position. Mladen Petrić vom BV Borussia Dortmund musste für Ivan Rakitić vom FC Schalke 04 weichen.
Von Beginn an erwiesen sich die Kroaten als der erwartet starke und unbequeme Gegner und die DFB-Auswahl offenbarte insbesondere bei den schnell vorgetragenen kroatischen Kontern ungewohnte Schwächen. Die Zuschauer sahen im ausverkauften Wörthersee Stadion ein temporeiches, intensives und technisch gutes Spiel, in dem das Bilić-Team den besseren Start erwischte.
Nach einem Abwehrfehler gingen die Kroaten nach 24 Minuten in Führung. Danijel Pranjić brachte von der linken Seite eine schöne Flanke auf den langen Pfosten, wo Marcell Jansen gegen Srna zu spät kam und anschließend Jens Lehmann gegen den Schuss aus drei Metern chancenlos war.
120 Sekunden später kam Deutschland zu seiner ersten Torchance, als Jansen sich auf der linken schön durchsetzte, aber Gómez konnte seinen Kopfball in Bedrängnis nicht genau genug platzieren, so dass das Leder knapp über den Querbalken flog. Auf der Gegenseite verpasste Niko Kranjčar nach einer Vorlage von Ivica Olić die große Möglichkeit zum 2:0, als er freistehend vor Lehmann sein Ziel verfehlte.
Michael Ballacks Freistoß nach 33 Minuten war einer der wenigen Lichtblicke in einer insgesamt enttäuschenden ersten Halbzeit der Deutschen, doch er scheiterte mit seinem Versuch an Stipe Pletikosa. Kurz vor der Halbzeitpause nutzten die Kroaten die Probleme von Jansen aus und überliefen den Linksverteidiger problemlos, nach der anschließenden Flanke von Vedran Ćorluka verhinderte Lehmann mit einem Reflex einen weiteren Gegentreffer, als er den Schuss von Niko Kranjčar aus kurzer Distanz noch von der Linie boxen konnte.
Löw reagierte in der Halbzeitpause auf die schwache Leistung von Jansen, der durch David Odonkor ersetzte wurde. Lahm rückte von der rechten auf die linke Abwehrseite und Odonkor sollte rechts für neuen Offensivschwung sorgen. Die Strategie des deutschen Trainers schien aufzugehen, seine Mannschaft fand nun besser ins Spiel und konnte den Druck auf das kroatische Tor erhöhen, blieb dabei aber zunächst in der Offensive gegen einen nun eher defensiv orientierten Gegner noch ohne die nötige Durchschlagskraft.
Nach etwas mehr als einer Stunde fiel nach einem Konter dann allerdings eine Vorentscheidung. Podolski fälschte eine Flanke von Rakitić unglücklich ab, so dass der Ball an den rechten Pfosten prallte. Olic erwischte den Abpraller und schob das Leder zur Freude der vielen kroatischen Fans über die Linie.
In der Folgezeit wirkte Deutschland stark verunsichert, agierte mit einer hohen Fehlerquote im Spielaufbau und mangelnder Kompaktheit im Mittelfeld und in der Defensive, Kroatien spielte dagegen immer selbstbewusster, aber trotzdem konnte Podolski elf Minuten vor dem Spielende auf 1:2 verkürzen, als er einen Abpraller im Strafraum ins Netz beförderte. Zwar drängte Deutschland in den Schlussminuten vehement auf den Ausgleichstreffer, doch Kroatien brachte das Ergebnis über die Zeit und kam zu einem verdienten 2:1-Sieg. Zu allem Überfluss sah Bastian Schweinsteiger kurz vor dem Spielende nach einer Unsportlichkeit die Rote Karte.
Aufstellungen
Kroatien: Pletikosa; Pranjić, Šimunić, Robert Kovač, Ćorluka; Rakitić, Niko Kovač (K), Modrić, Srna (80. Leko); Olić (72. Petrić), Kranjčar (85. Knežević)
Bank: Galinović, Runje, Šimić, Vejić, Vukojević, Kalinić, Pokrivač, Klasnić, Budan
Trainer: Slaven Bilić
Deutschland: Lehmann; Jansen (46. Odonkor), Mertesacker, Metzelder, Lahm; Podolski, Ballack (K), Frings, Fritz (82. Kurányi); Klose, Gómez (66. Schweinsteiger)
Bank: Enke, Adler, Friedrich, Westermann, Rolfes, Neuville, Trochowski, Hitzlsperger, Borowski
Trainer: Joachim Löw
Schiedsrichter: Frank De Bleeckere (Belgien)
Man of the Match: Luka Modrić (Kroatien)