Deutschland wirft England im Halbfinale der EURO 1996 raus
Montag, 6. Oktober 2003
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Deutschland - England 1:1 (Deutschland gewinnt 6:5 n. E.)
Die Gastgeber gingen früh in Führung und hatten danach noch zahlreiche Chancen, aber am Ende gab es wieder einmal eine Niederlage im Elfmeterschießen.
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Die Euphorie in England war groß während dieser Titelkämpfe, sie wurde jäh gebremst, als Deutschland einmal mehr im Elfmeterschießen die Oberhand behielt und zum zweiten Mal in Folge in ein EM-Finale einzog.
Eine ganze Nation stand Kopf, als England in der Gruppenphase gegen die Niederlande mit 4.1 gewannen. Und die Begeisterung nahm immer mehr zu. Doch als sich Deutschland - ebenso wie im Halbfinale der FIFA-WM 1990 - im Elfmeterschießen durchsetzte, wurden die Gesichter lang. Dabei fing alles so gut an. Bereits in der dritten Minute köpfte Alan Shearer die Mannschaft von Terry Venables in Führung, doch Stefan Kuntz glich nach einer Viertelstunde aus.
Doch England hatte immer wieder gute Möglichkeiten, abermals in Front zu gehen, aber es sollte kein weiterer Treffer mehr fallen, sodass das Elfmeterschießen bei der Entscheidungsfindung herhalten musste. Diesmal war Gareth Southgate der Unglücksrabe, dem die Nerven versagte, während Kapitän Andreas Möller danach für Deutschland alles klarmachte.
Es war das Ende eines Dramas, das schon in der zweiten Minute so verheißungsvoll begonnen hatte. Andreas Köpke wehrte einen Distanzschuss von Paul Ince ab, Paul Gascoigne führte den darauffolgenden Eckball von links aus, und Tony Adams, der am nahen Pfosten stand, verlängerte per Kopf auf Alan Shearer, der seinen fünften Turniertreffer erzielte.
Aber die Deutschen schlugen in der 16. Minute zurück. Möller gab den Ball nach links auf Thomas Helmer, dessen akkurater flacher Pass hinter dem Rücken der englischen Spieler Stefan Kuntz erreichte, der den Ball an David Seaman vorbei ins Tor bugsierte. Falls das Tor die englische Mannschaft aus dem Konzept gebracht hatte, so zeigte sie es zumindest nicht und bestimmte das Spiel von nun an zum großen Teil. So war es Alan Shearer, der eine Flanke von Darren Anderton neben den Kasten setzte.
Helmer vergab in der zweiten Halbzeit die beste Gelegenheit, als beide Teams auf die Führung drängten. So brach die Verlängerung an, das Golden Goal lag in der Luft. Und da die Engländer ein abermaliges Elfmeterschießen vermeiden wollten, gaben sie noch einmal alles.
Anderton traf nur den Pfosten und Gascoigne verpasste eine Flanke von Shearer nur um Haaresbreite, so ging es dann doch ins Elfmeterschießen. Southgate war der Mann, der am Ende am meisten litt, während die Deutschen den Einzug ins Finale feierten.
Aufstellungen
Deutschland: Köpke; Babbel, Sammer, Helmer (110. Bode); Reuter, Freund (118. Strunz), Eilts, Ziege, Scholl (77. Hässler), Möller (K); Kuntz
Bank: Kahn, Schneider, Bierhoff, Reck
Trainer: Berti Vogts
England: Seaman; Southgate, Adams (K), Pearce; Ince; Anderton, Platt, Gascoigne, McManaman; Shearer, Sheringham
Bank: Flowers, Barmby, Campbell, Ferdinand, P Neville, Stone, Fowler, Walker
Trainer: Terry Venables
Schiedsrichter: Sándor Puhl (Ungarn)
Man of the Match: Dieter Eilts (Deutschland)