Frankreich nach Elfmeterschießen im Halbfinale der EURO '96
Montag, 6. Oktober 2003
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Frankreich - Niederlande 0:0 (Frankreich gewinnt 5:4 n.E.)
Frankreich blieb auch im 27. Spiel in Serie ohne Niederlage und qualifizierte sich, vor allem dank einer starken Defensivleistung, für das Halbfinale.
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Dank einer geballten Defensive, taktischer Raffinesse und einer Portion Glück sicherte sich Frankreich durch den 5:4-Elfmetererfolg über die Niederlande das Halbfinalticket.
Dabei ging das Team von Coach Aimé Jacquet nach dem Gruppensieg und 26 Spielen am Stück ohne Niederlage mit breiter Brust in das Duell gegen die Niederländer, die gerade vier Tage zuvor 1:4 von England vernascht worden waren. Les Bleus verließen sich in dieser Partie jedoch vor allem auf ihren Abwehrriegel und überstanden 120 Minuten ohne Gegentreffer. Es ging ins Elfmeterschießen, die Franzosen hatten die besseren Nerven und Clarence Seedorfs verschossener Elfmeter kostete die Niederländer das Turnier.
Es ging um sehr viel und es standen sich zwei defensiv orientierte Teams gegenüber. Folglich war es keine Überraschung, dass diese Partie in Anfield sehr zurückhaltend begann. In der ersten Hälfte gab es überhaupt nur zwei klare Torchancen, dabei vergab Ronald de Boer per Kopf nach einer Ecke und Christian Karembeu setzte einen Schuss über das Gehäuse der Niederländer.
Mit Seedorf und Christophe Dugarry brachten beide Trainer nach gut einer Stunde frische Kräfte auf den Platz. Doch es dauerte bis kurz vor Ende der regulären Spielzeit, bis das Spiel so richtig Fahrt aufnahm. Mit einem abgefälschten Freistoß scheiterte Phillip Cocu nur hauchdünn und vergab so die Chance zur Führung. Anschließend hatte Seedorf, nach Zuspiel von Youri Mulder, sogar noch eine größere Gelegenheit, der Führungstreffer wurde diesmal allerdings durch eine Glanzparade von Bernard Lama verhindert.
In der Verlängerung machten die Franzosen die bessere Figur, konnten den überragenden Edwin van der Sar allerdings nicht überwinden. Im Elfmeterschießen legte sich dann Seedorf beim Stand von 3:3 den Ball zurecht und scheiterte an Lama. Nachdem auch Vincent Guérin und zuletzt Laurent Blanc für Frankreich verwandelten, war der Einzug ins Habfinale perfekt.
Aufstellungen
Frankreich: Lama; Lizarazu, Desailly, Blanc, Thuram; Guérin, Djorkaeff, Deschamps (K), Zidane, Karembeu; Loko (61. Dugarry, 80. Pedros)
Bank: Angloma, Di Meco, Leboeuf, Lamouchi, Barthez, Madar, Roche, Martins, Martini
Trainer: Aimé Jacquet
Niederlande: Van der Sar; Bogarde, De Kock, Reiziger; Witschge (80. Mulder), Blind (c), Bergkamp (60. Seedorf), Ronald de Boer; Cocu, Kluivert, Cruyff (69. Winter)
Bank: Stam, Taument, Hoekstra, Numan, De Goey, Mulder, Hesp, Veldman
Trainer: Guus Hiddink
Schiedsrichter: Antonio López Nieto (Spanien)
Man of the Match: Bernard Lama (Frankreich)