EURO 1980: Tschechoslowakei gewinnt Elfmeterkrimi gegen Italien
Samstag, 4. Oktober 2003
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Tschechoslowakei - Italien 1:1 (9:8 n.E.)
Nach acht verwandelten Elfmetern auf beiden Seiten hielt Jaroslav Netolička den entscheidenden Schuss und sicherte dem Titelverteidiger den dritten Platz.
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Die Tschechoslowakei sicherte sich in einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen gegen Italien den dritten Platz bei der UEFA-Europameisterschaft 1980.
Der Titelverteidiger musste sich hauptsächlich auf die Abwehr konzentrieren. Die ballsicheren Italiener hatten mehr vom Spiel, doch Torhüter Jaroslav Netolička präsentierte sich in bestechender Form. Ihm hatten sie es auch zu verdanken, dass sie neun Minuten nach der Pause in Führung gingen.
Antonín Panenka, der auch schon beim Titelgewinn 1976 erfolgreich war, leitete einen Eckball auf den sowohl defensiv als auch offensiv hervorragend spielenden Ladislav Jurkemik weiter, der den Ball dann vorbei an Dino Zoff ins Tor beförderte. Die beeindruckende Karriere des italienischen Torhüters wurde wie schon so oft zuvor immer wieder durch solche Tore aus der Distanz getrübt, doch im Eins-gegen-Eins-Duell war er nahezu unüberwindbar. Selbst mit 38 Jahren war er immer noch schnell genug, um gegen den durchgelaufenen Zdeněk Nehoda zu retten.
Francesco Graziani beendete dann aber die Durststrecke der Italiener und köpfte nach einem Freistoß von Franco Causio zum 1:1-Ausgleich ein. Nachdem keine der beiden Mannschaften einen weiteren Treffer erzielen konnte, musste der Sieger im Elfmeterschießen ermittelt werden. Es dauerte bis zum neunten Elfmeter der Italiener, bis Fulvio Collovati mit seinem Versuch an Netolička scheiterte
Trotz der Niederlage wurden die Italiener von den Fans im eigenen Land gefeiert und zahlten diese Unterstützung bereits zwei Jahre später zurück, als sie Weltmeister wurden.
Aufstellungen
Tschechoslowakei: Netolička; Barmoš, Ondruš (K),Vojáček, Gögh; Kozák, Jurkemík, Panenka; Masný, Nehoda, Vízek (64. Gadjušek)
Trainer: Jozef Vengloš
Italien: Zoff (K); Scirea, Cabrini, Collovati, Gentile; Tardelli, Bettega (83. Benetti), Baresi, Causio; Graziani, Altobelli
Trainer: Enzo Bearzot
Schiedsrichter: Erich Linemayr (Österreich)