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Löw vor dem Polen-Spiel: Probleme & Lösungen

Für das Spiel gegen Polen hat Bundestrainer Joachim Löw zwei Aspekte ganz besonders in den Vordergrund gestellt und gab Details zu seinem Dreijahresplan preis.

Joachim Löw brachte vor dem Duell gegen Polen eine Reihe interessante Punkte zur Sprache
Joachim Löw brachte vor dem Duell gegen Polen eine Reihe interessante Punkte zur Sprache ©Getty Images

Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich Deutschland keine Sorgen um die Qualifikation für die UEFA EURO 2016 machen muss, oder ob in der Gruppe D doch ein größeres Sensationspotenzial vorhanden ist.

Für den amtierenden FIFA-Weltmeister ist das Spiel gegen Polen mehr als nur eine sportliche Standortbestimmung zu Beginn der EURO-Saison, es geht jetzt auch darum, die emotionale Komponente wieder zu 100 Prozent auf den Platz zu bringen.

Bundestrainer Joachim Löw sprach rückblickend auf die Zeit nach dem WM-Gewinn in Brasilien von einem "wenig weltmeisterlichem Jahr" und nannte dafür vielfältige Gründe. Der von Löw erwähnte "personelle Umbruch", also die Rücktritte von Leistungsträgern wie Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose, sind schon im Detail diskutiert worden, auch die "vielen Verletzungen" sind nicht von der Hand zu weisen. 

Aber Löw brachte auch explizit jenen "emotionalen Abfall" zur Sprache. Jenes gewisse Extra, die fünf bis zehn Prozent Motivationspunkte, die nach dem Triumph in Brasilien nicht so richtig aus dem Team herauszukitzeln waren.

Ausreden zählen nicht mehr: Auch für die WM-Helden hat die EURO-Saison begonnen
Ausreden zählen nicht mehr: Auch für die WM-Helden hat die EURO-Saison begonnen©AFP/Getty Images

Eine Steigerung soll schon am Freitagabend in Frankfurt zu sehen sein, davon ist jedenfalls der Bundestrainer überzeugt. "Die Mannschaft macht jetzt einen anderen Eindruck, die Spieler wirken frischer und motivierter."

Sachlich und äußerlich unbesorgt trug Löw seine Argumente fort, warum die aktuelle Konstellation in der Gruppe im DFB-Team noch lange keine Panik auslöst. "Es ist jetzt eine andere Ausgangssituation als in den letzten Jahren, wir sind nicht in der Pole-Position. Aber eine besondere Drucksituation gibt es nicht. Wir freuen uns vielmehr darauf, dass wir jetzt entscheidende Spiele haben. Das ist für uns eine besondere Herausforderung."

Zwei Aspekte gibt es dabei im Detail zu beachten: Da sich Polen besonders in einer tiefen Staffellung wohl fühlt und dem Gegner die Initiative überlässt, wird sich die DFB-Elf in Geduld üben müssen. Löw sieht den Schlüssel in "einer guten räumlichen Aufteilung", zudem müssen auch die Laufwege passen, um ein erwartetes Defensivbollwerk zu knacken.

Eben wegen dieser Spielweise wird für Deutschland ein zweites Thema wichtig und Löw stellt die entscheidende Frage gleich selbst: "Wie können wir ihre Konter verhindern?"

Ein Kernthema, das auch bei den langfristigen Plänen des Bundestrainers eine tragende Rolle spielt. Schließlich, argumentierte Löw, würde man in Testspielen zwar gelegentlich auf frech agierende Außenseiter treffen, bei den Turnieren aber würden sich diese fast ausnahmslos hinten reinstellen.

Sachlich und scheinbar sorgenfrei: Bundestrainer Jogi Löw
Sachlich und scheinbar sorgenfrei: Bundestrainer Jogi Löw©Getty Images

"Wir müssen uns ein stückweit neu erfinden", läutet Löw das Jahr zwei nach dem WM-Titel ein. "Die EURO ist ein wichtiges Etappenziel, aber die Mission Nr. 2 heißt Titelverteidigung 2018. Wir müssen uns in Zukunft überwiegend mit Mannschaften auseinandersetzen, die verteidigen können und kontern wollen. Da brauchen wir Lösungen. Das System ist in einem Spiel flexibel zu interpretieren, noch wichtiger ist aber die individuelle Entwicklung der Spieler."

Eine durchaus interessante Aussage, gilt die aktuelle Auswahl an hochqualifizierten Spielern doch als die vermeintlich beste, die Fußball-Deutschland je zur Verfügung stand. Der Großteil dieser Entwicklung soll im Vorfeld und während der EURO in Frankreich stattfinden, schließlich hat Löw seine Truppe bis dahin nur selten und nur für ein paar Tage zur Verfügung.

Zunächst sind dies aber nur Planspiele, denn ein EM-Ticket muss die Mannschaft erst noch lösen - und vor allem aufpassen, dass eine Fahrkarte nicht schon bald vergriffen ist: Nur mit einem Sieg gegen Polen hat man den Gruppensieg noch in der eigenen Hand.

Am Freitagabend um 20.45 Uhr trifft Deutschland in Frankfurt auf Spitzenreiter Polen
Am Freitagabend um 20.45 Uhr trifft Deutschland in Frankfurt auf Spitzenreiter Polen©AFP/Getty Images

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