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Titel garantiert nichts: Weltmeister bei EUROs

Während Deutschland nun die Qualifikation zur UEFA EURO 2016 vor der Brust hat, schaut UEFA.com, wie sich die Weltmeister in der Vergangenheit bei Europameisterschaften präsentiert haben.

Juan Mata, Santi Cazorla und Juanfran holten 2012 mit Spanien den Pokal
Juan Mata, Santi Cazorla und Juanfran holten 2012 mit Spanien den Pokal ©AFP/Getty Images

Während sich Deutschland nach dem Gewinn der FIFA-WM 2014 demnächst auf die Qualifikation für die UEFA EURO 2016 konzentrieren muss, schaut UEFA.com zurück und analysiert, wie sich die europäischen Weltmeister bei den darauf folgenden UEFA-Europameisterschaften schlugen. Dabei stellte sich heraus, dass die jeweils beste Mannschaft der Welt nicht selten Probleme hatte, auf europäischer Ebene zu glänzen.

England
1966 - Weltmeister (in England)
1968 - UEFA-Europameisterschaft, Halbfinale
Die erste Mannschaft, die als amtierender Weltmeister an einer UEFA-Europameisterschaft teilnahm, war England, das die Runde der letzten vier Teams in Italien erreichte. Aber das Team von Alf Ramsey verpasste das Finale durch eine 0:1-Niederlage gegen Jugoslawien im Halbfinale in Florenz. Dort wurde Alan Mullery wegen eines Revanchefouls gegen Dobrivoje Trivić des Platzes verwiesen. "Wenn das Spiel heute ausgetragen würde, dann würde es nach 20 Minuten abgebrochen werden, weil bei denen nur noch sechs und bei uns neun Spieler auf dem Platz gestanden hätten", sagt Mullery später. Das 2:0 gegen Sowjetunion im Spiel um Platz drei war nur ein kleiner Trost.

Bundesrepublik Deutschland
1974 - Weltmeister (in der Bundesrepublik Deutschland), Finale
1976 - UEFA-Europameisterschaft, Finale
Viele wichtige Stammspieler der Weltmeistermannschaft waren zurückgetreten, und schon die Qualifikation sollte nicht einfach werden. Im damals noch in Hin- und Rückspiel ausgetragenen Viertelfinale setzte sich die DFB-Elf nach einem 1:1 in Madrid und einem 2:0-Sieg in München gegen Spanien durch. Damit war man für die Endrunde in Jugoslawien, die mit vier Teams stattfand, qualifiziert. Im Halbfinale lag man gegen den Gastgeber bereits 0:2 zurück, ehe Dieter Müller acht Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit ausglich und in der Verlängerung in den letzten Minuten doppelt zuschlug, um so den 4:2-Sieg nach Verlängerung zu komplettieren. Ähnlich spannend wurde es im Finale gegen die Tschechoslowakei. Erneut lag man 0:2 hinten, Bernd Hölzenbein köpfte in der 90. Minute den Ausgleich, bevor Uli Hoeneß im Elfmeterschießen den Ball über die Latte beförderte und Antonín Panenka mit dem nun nach ihm benannten Lupfer der große Held wurde. Deutschland sollte danach bis zum heutigen Tage kein Elfmeterschießen mehr verlieren.

Italien
1982 -Weltmeister (in Spanien)
1984 – UEFA-Europameisterschaft, nicht qualifiziert
Nach dem dritten WM-Titel im Jahre 1982 erlebten die Azzurri ihre schlechteste Qualifikation aller Zeiten. Nach Unentschieden daheim gegen die Tschechoslowakei und Rumänien folgte ein 1:1 auf Zypern. "Ich denke, dass wir noch immer eine gute Mannschaft sind", sagte Stürmer Francesco Graziani. Das Team von Enzo Bearzot verlor die folgenden vier Spiele. Ein 0:2 in Schweden war zugleich das 112. und letzte Länderspiel für Dino Zoff. Den einzigen Sieg gab es im letzten Spiel, als Zypern daheim mit 3:1 geschlagen wurde.

Deutschland
1990 - Weltmeister (in Italien)
1992 - UEFA European Championship, Finale
Das Turnier 1992 verlief sehr ähnlich wie 1976, erneut musste sich Weltmeister Deutschland im Endspiel einem Außenseiter geschlagen geben. Die Gruppenphase wurde nur glücklich überstanden: In seinem ersten Turnier als Bundestrainer sah Berti Vogts ein 1:1 gegen die GUS und ein 2:0 gegen Schottland. Da man Erzrivale Niederlande 1:3 im letzten Gruppenspiel unterlag, kam man nur dank des 3:0-Sieges der Schotten gegen die GUS überhaupt ins Halbfinale. Dort wartete Gastgeber Schweden, das nach tollem Spiel mit 3:2 in die Schranken gewiesen wurde. Im Endspiel war die DFB-Elf großer Favorit gegen Dänemark, das aber nach Treffern von John Jensen (19.) und Kim Vilfort (78.) die Sensation feiern durfte.

Frankreich
1998 – Weltmeister (in Frankreich)
UEFA EURO 2000 - Sieger
Frankreich schrieb am 2. Juli in Rotterdam Geschichte, als Les Bleus die erste Mannschaft wurden, die sich als Weltmeister anschließend auch Europameister nennen durfte. Im Finale lagen sie in der Nachspielzeit gegen Italien zurück, ehe das Team von Roger Lemerre durch den Ausgleich von Sylvain Wiltord gerettet wurde. Das Golden Goal erzielte in der Verlängerung dann der eingewechselte David Trezeguet per Volleyschuss. "All meine Kraft legte ich in diesen Schuss”, sagte der damalige Juventus-Stürmer."

Italien
2006 - Weltmeister (in Deutschland)
UEFA EURO 2008, Viertelfinale
Roberto Donadoni ersetzte nach dem WM-Triumph in Deutschland Marcello Lippi, und der ehemalige Mittelfeldspieler des AC Milan führte Italien zur Endrunde nach Österreich und die Schweiz. Trotz einer 0:3-Pleite gegen die Niederlande überstanden die Azzurri ihre schwere Gruppe und ließen Rumänien und Frankreich mit einem Sieg hinter sich. Im Viertelfinale ging es gegen den späteren Champion Spanien, wo es nach torlosen 120 Minuten eine Niederlage im Elfmeterschießen gab. "Ich bin stolz auf die Leistung der Spieler", sagte Donadoni, der nach dem Turnier abermals für Lippi Platz machte. "Jeder hat alles gegeben, was er hatte, und das zählt am meisten."

Spanien
2010 - Weltmeister (in Südafrika)
UEFA EURO 2012, Sieger
Nach einem 4:0-Sieg im Finale gegen Italien in Kiew hatte die Goldene Generation von Spanien etwas Unglaubliches geschafft: Drei Erfolge bei drei großen Turnieren hintereinander. In Polen und der Ukraine kam das Team von Vicente del Bosque in einer Gruppe weiter, in der es gegen Italien, die Republik Irland und Kroatien ging, bevor auf dem weiteren Weg ins Endspiel Frankreich und Portugal besiegt wurden. "Das ist eine großartige Generation von Spielern, eine großartige Ära für den spanischen Fußball", sagte Del Bosque nach dem Spiel. "Es ist wunderbar, etwas sehr Besonderes, und wir müssen den Moment genießen", fügte Mittelfeldspieler Andrés Iniesta hinzu.

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