Wie Fernando Santos Portugal zum Triumph führte
Sonntag, 10. Juli 2016
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Unser Teamreporter Joe Walker hat das Team von Portugal während der gesamten UEFA EURO 2016 begleitet und erklärt, warum der Außenseiter am Ende erstmals bei einem großen Turnier triumphiert hat.
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Fernando Santos kam mit einem festen Vorhaben nach Frankreich: er wollte die UEFA EURO 2016 gewinnen. Kaum einer hätte dies für möglich gehalten, aber mit eiserner Disziplin, großer Leidenschaft und etwas Glück schafften seine Mannen doch das fast Unmögliche ...
Pepe wieder dabei
Der Abend im Stade de France begann mit einer guten Nachricht für Portugal, Abwehrchef Pepe war wieder fit und stand in der Startelf, nachdem er das Halbfinale gegen Wales noch verpasst hatte. Mit einer gewohnt zuverlässigen Leistung, in deren Schatten auch sein Nebenmann José Fonte über sich hinauswuchs, gestattete er Olivier Giroud und Antoine Griezmann kaum eine Tormöglichkeit.
Kopft hoch nach dem Ronaldo-Aus
Als Cristiano Ronaldo nach einem Foul von Dimitri Payet verletzt vom Platz humpelte, schien der portugiesische Traum vom Titelgewinn frühzeitig beendet, doch gerade jetzt zeigte sich die großartige Mentalität Portugals. Santos sorgte dafür, dass seine Mannen den Kopf nicht hängen ließen und setzte nach der Einwechslung von Ricardo Quaresma weiter auf ein 4-4-2.
Keine Luft für Frankreichs Mittelfeld
Portugal zeigte während der gesamten EURO keinen brillanten Fußball, aber am Ende siegte eine klare Strategie, gepaart mit großer Leidenschaft. William Carvalho kehrte nach abgelaufener Sperre ins Team zurück und zeigte gegen Frankreich in seiner Rolle vor der Viererkette eine bärenstarke Vorstellung. Offensiv forderte er jeden Ball, defensiv verurteilte er Blaise Matuidi und Paul Pogba zur Wirkungslosigkeit.
Taktische Flexibilität
Portugal hatte Frankreich gut im Griff, konnte aber selber kaum Chancen kreieren. Obwohl Santos das 4-4-2 bevorzugt, klebte er nicht sklavisch an diesem System, sondern stellte nach den Einwechslungen von João Moutinho und Éder auf ein 4-3-3 um. Eine mutige Entscheidung war es auch, den starken Renato Sanches herauszunehmen, aber am Ende zahlten sich all diese Umstellungen aus. Vor allem Nani und Ricardo Quaresma zeigten auf den Flügeln ihre wahre Stärke.
Glücksgriff Éder
Bisher von Santos kaum berücksichtigt, zeigte der Stürmer nach seiner Einwechslung in der 79. Minute eine brillante Leistung. Er kämpfte um jeden Ball und war immer anspielbar. Mit ihm in der traditionellen 9er Rolle, wurde Portugal gefährlicher und überraschte Frankreich immer wieder - und dann war da ja noch das entscheidende Tor ...