Die Bedeutung von Spaniens Triumph 2008 gegen Italien
Freitag, 24. Juni 2016
Artikel-Zusammenfassung
Da Spanien bei der dritten EURO in Folge in der K.-o.-Phase gegen Italien ran muss, erinnert sich unser Mann beim Titelverteidiger, Graham Hunter, an die Bedeutung des spanischen Siegs im Viertelfinale 2008.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Da ist natürlich der überragende 4:0-Sieg Spaniens im Finale der UEFA EURO 2012 gegen Italien, der alles überstrahlt. Aber wenn man sich mit den spanischen Spielern unterhält, die bereits beim Turniersieg 2008 dabei waren, dann wird vor allem der damalige Viertelfinal-Erfolg gegen Italien in Wien hervorgehoben.
Spanien hatte gegen die Azzurri acht Jahrzehnte lang kein Pflichtspiel mehr gewonnen. Direkt nach dem Schlusspfiff von Howard Webb bei Spaniens letztem Gruppenspiel, einem 2:1-Sieg gegen Griechenland, wurde in beinahe jeder Minute der folgenden 94 Stunden nur noch aufgeregt über Italien gesprochen – in der Öffentlichkeit sowie privat. Sogar der notorisch harte, gewiefte, psychologische Fachmann Luis Aragonés ließ sich davon anstecken.
"Sie sind nicht der Rivale, den ich mir für das Viertelfinale gewünscht habe", sagte Aragonés. "Wirklich, wirklich kompliziert. Sie wirkten bei diesem Turnier schon, als wären sie tot und begraben, und jetzt stehen sie im Viertelfinale – erneut!" Iker Casillas meinte: "Italien ist das Team, das aus sehr wenig viel macht."
Das Duell an sich war äußerst spannend. Keine Tore, aber jede Menge Strafraumszenen. "Ich war davon getroffen, dass die Medien und Fans vor dem Spiel dachten, dass wir automatisch verlieren würden", meinte der bereits verstorbene Aragonés. "Die Spieler waren nervlich angeschlagen. Ich nahm dann Casillas und Xavi beiseite und bat sie, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um das Team zu beruhigen. Meine Botschaft war immer wieder, dass wir die bessere Mannschaft sind und weiterkommen werden."
Was sie dann im Elfmeterschießen auch getan haben, Casillas hielt zwei Elfmeter und Cesc Fàbregas verwandelte den entscheidenden Versuch. Xavi Hernández meinte anschließend, dass dies der Heureka-Moment war und dass er sich zu 100 Prozent "sicher" sei, dass Spanien das Turnier gewinnen werde.
Fernando Torres meinte: "Italien hat uns bei so vielen Turnieren in den Hintern getreten, dass man bereits Flashbacks von den schlimmsten Momenten bekommt. Aber Aragonés hat uns mit seinen Kampfansagen vorangetrieben, dass wir jeden schlagen können, nicht nur Italien. Dann gehst du auf den Platz und denkst, dass du die Geschichte verändern sowie im Elfmeterschießen gewinnen wirst, und DAS ist der Moment."