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EURO-Testspiel-Formcheck: Italien

Lorenzo Insignes Kreativität ist positiv hervorzuheben, aber die deutliche Niederlage gegen Deutschland hat unter Beweis gestellt, dass auf Italien eine harte UEFA EURO 2016 zukommen könnte.

Auf Antonio Conte wartet noch jede Menge Arbeit
Auf Antonio Conte wartet noch jede Menge Arbeit ©Getty Images

Ergebnisse
Donnerstag: Italien - Spanien 1:1 (68. Insigne, 70. Aduriz)
Buffon; Darmian, Bonucci, Astori; Florenzi (89. De Silvestri), Parolo (89. Jorginho), Motta, Giaccherini (79. Antonelli); Candreva (60. Bernardeschi), Pellè (60. Zaza), Eder (51. Insigne)

Dank mehrerer starker Paraden erhöhte David de Gea seine Chancen, Iker Casillas als Spaniens Nr. 1 abzulösen, doch nach 68 Minuten brach der eingewechselte Lorenzo Insigne den Bann. Aritz Aduriz besorgte aus kurzer Entfernung den Ausgleich, nachdem Gianluigi Buffon einen Kopfball seines Juventus-Teamkollegen Álvaro Morata entschärft hatte. Für den 35-jährigen Stürmer war es der erste Treffer in seinem zweiten Länderspiel für Spanien.

Dienstag: Deutschland - Italien 4:1 (24. Kroos, 45. Götze, 59. Hector, 75./Elfmeter Özil; 83. El Shaarawy)
Buffon; Darmian, Bonucci (63. Ranocchia), Acerbi; Florenzi (61. De Silvestri), Montolivo, Motta (68. Parolo), Giaccherini (69. El Shaarawy); Bernardeschi, Zaza (78. Antonelli), Insigne (68. Okaka)

Dank einer starken Defensivleistung und eiskalter Chancenverwertung feierte Deutschland einen deutlichen Sieg in München. Thomas Müller bereitete im ersten Durchgang die Tore von Toni Kroos und Mario Götze vor, ehe Jonas Hector seinen ersten Länderspieltreffer erzielte und Mesut Özil einen Elfmeter verwertete. Italien verströmte kaum Gefahr, erzielte jedoch den Ehrentreffer, als Stephan El Shaarawys Distanzschuss von seinem Roma-Teamkollegen Antonio Rüdiger unhaltbar abgefälscht wurde.

Lorenzo Insigne nach seinem Tor gegen Spanien
Lorenzo Insigne nach seinem Tor gegen Spanien©Getty Images

Was wir gelernt haben
1) Lorenzo Insigne könnte der Spieler sein, der Italien in der Offensive Kreativität einflößt und Tore erzielt.

2) Mit mehreren offensiven Flügelflitzern im Kader – Antonio Candreva spielte gut gegen Spanien, El Shaarawy traf gegen Deutschland – könnte die 3-4-3-Formation die ideale für die Azzurri in Frankreich sein.

3) Alessandro Florenzi stellte unter Beweis, dass er mit seinen offensiven wie defensiven Qualitäten in diesem 3-4-3-System als rechter Mittelfeldspieler glänzen kann.

Offene Fragen
▪ Wo ist Italiens Mittelstürmer? Graziano Pellè arbeitet hart und schafft Räume für seine Teamkollegen, ist aber kein ausgewiesener Goalgetter; Simone Zaza hat bislang gerade mal einen Länderspieltreffer auf seinem Konto.

▪ Hat Éder seinen Torriecher verloren? Nach zwölf Toren für Sampdoria in 19 Partien der Serie A traf er seit seinem Wechsel zu Inter im Januar in acht Partien kein einziges Mal, und seine Leistung am Donnerstag gegen Spanien bestätigte, dass auf ihn noch viel Arbeit wartet.

▪ Wird Italien mit Marco Verratti besser agieren? Die Passqualitäten und die Persönlichkeit des verletzten Paris-Spielers gingen Italien gegen Spanien und Deutschland ab. 

Verbesserungspotenzial
Mit der Rückkehr von Andrea Barzagli und Giorgio Chiellini wird Italien in der Defensive sicher solider agieren. Die wichtigen Mittelfeldspieler Verratti und Claudio Marchisio fehlten ebenso gegen Spanien und Deutschland, aber ohne einen richtigen Spezialisten wird es für dieses Team immer eine schwierige Aufgabe sein, Tore zu erzielen.

Sicher bei der EURO dabei (wenn fit)
Torhüter: Gianluigi Buffon (Juventus), Salvatore Sirigu (Paris Saint-Germain)

Verteidiger: Andrea Barzagli (Juventus), Leonardo Bonucci (Juventus), Giorgio Chiellini (Juventus), Matteo Darmian (Manchester United)

Mittelfeldspieler: Claudio Marchisio (Juventus), Marco Verratti (Paris Saint-Germain), Marco Parolo (Lazio), Alessandro Florenzi (Roma), Emanuele Giaccherini (Bologna)

Stürmer: Graziano Pellè (Southampton), Simone Zaza (Juventus), Lorenzo Insigne (Napoli), El Shaarawy (Roma), Antonio Candreva (Lazio)

Pressestimme
Mario Sconcerti, il Corriere della Sera
"Conte hat einen guten Job verrichtet, kann aber nur auf gewöhnliche Spieler zählen. Italien hatte immer großartige Champions in seinen Reihen, schaffte es jedoch in den letzten zehn Jahren nicht, besondere Talente hervorzubringen. Unser Stürmer gegen Deutschland, Simone Zaza, ist im Juventus-Angriff nur vierte Wahl. Conte hat keinen Plan B: Er will immer so spielen, als wären wir so gut wie die besten Teams in Europa, aber das sind wir nicht. Wenn man keine Spieler zur Verfügung hat, die mit ihren Fähigkeiten Spiele gewinnen können, muss man andere Wege finden, um als Team zu gewinnen, auch wenn es bedeutet, mit einer vorsichtigeren Herangehensweise aufzutreten."