Was bedeutet Englands Sieg in Berlin?
Sonntag, 27. März 2016
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England setzte mit dem 3:2-Sieg gegen Deutschland eines der Highlights des Wochenendes. Doch gehört das Team von Trainer Roy Hodgson auch schon zu den Favoriten für die UEFA EURO 2016?
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Englands Comeback beim 3:2-Erfolg in Deutschland hat dem Team von Trainer Roy Hodgson neues Selbstvertrauen gegeben. Wie ist der Sieg im Hinblick auf die UEFA EURO 2016 in Frankreich einzuordnen?
Gründe zur Hoffnung:
Formstarke Offensive
Es war keine Überraschung, dass mit Harry Kane, Jamie Vardy und Eric Dier drei Spieler von Tottenham Hotspur bzw. Leicester City die Tore für England erzielten. Schließlich stehen diese Profis mit ihren beiden Vereinen an der Spitze der Premier League und übertragen ihre gute Form nun auch auf die Nationalmannschaft.
- Harry Kane: "Das war nur ein Freundschaftsspiel, aber es war ein großartiger Abend für England. Wir haben gezeigt, was wir für ein Team sind."
Optionen im Angriff
Mit Kane und Vardy haben sich gleich zwei Stürmer in den Fokus gespielt. Der verletzte Wayne Rooney dürfte es schwer haben, sich seinen Startplatz bis zur UEFA EURO 2016 zurückzuerkämpfen.
- Jamie Vardy: "Als Einwechselspieler will man das Spiel natürlich nach der Einwechslung beeinflussen. Mir ist das nach nur wenigen Ballkontakten gelungen und wir konnten die Partie noch drehen."
Englands neues Selbstvertrauen
England hat nach der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 von 18 Spielen nur die Partie gegen Spanien verloren. In der Qualifikation gaben die Engländer keinen einzigen Punkt ab. Ein Endrunden-Turnier ist noch mal eine andere Hausnummer, aber die letzten Ergebnisse haben gezeigt, dass sich die Hodgson-Elf in Frankreich vor niemanden verstecken muss.
- Roy Hodgson: "Der zwischenzeitliche 0:2-Rückstand war sehr unglücklich, weil wir eigentlich die besseren Chancen hatten. Die Aufholjagd war eine großartige Leistung meines Teams, aus der wir viel Moral ziehen sollten."
Gründe zur Vorsicht:
Abwehrprobleme
Im Sturm hat Hodgson die Qual der Wahl, doch in der Abwehr sieht das anders aus. Gary Cahills zwischenzeitliche Formkrise dürfte dem Trainer Kopfzerbrechen bereitet haben. Und auch die neuerlichen Verletzungen der Torhüter Joe Hart und Jack Butland werden die Sorgen des Coaches nicht gerade verringert haben.
- Daniel Taylor, the Guardian: "Hodgsons größte Baustelle ist ein alter Hut - die Defensive. Mario Gomez konnte sich nach Sami Khediras Flanke genau in die Schnittstelle zwischen Gary Cahill und Nathaniel Clyne bewegen, um den Ball mit dem Kopf einzunetzen."
Siege in Deutschland sind nicht immer ein gutes Omen
Der Sieg am Sonnabend war Englands dritter Erfolg in Serie in Deutschland. Im November 2008 gewann man mit 2:1 in Berlin und im September 2001 mit 5:1 in München. In beiden Fällen schnitt Deutschland beim folgenden Turnier besser als England ab. Außerdem muss man festhalten, dass ein Sieg in einem Freundschaftsspiel doch etwas anderes ist als eine Begegnung bei einem großen Turnier.
- Thomas Müller: "Wir haben diesem Freundschaftsspiel nicht viel Bedeutung beigemessen, aber wir sind natürlich nicht zufrieden."