Der Kampf um die Schweizer Nummer 1
Freitag, 5. Februar 2016
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Wer wird während der UEFA EURO 2016 zwischen den Schweizer Pfosten stehen? Noch hat Gladbachs Yann Sommer die Nase vorn, aber seine Konkurrenz aus Augsburg und Dortmund schläft nicht.
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Die Rückrunde der Bundesliga wird darüber entscheiden, wer bei der UEFA EURO 2016 zwischen den Pfosten stehen wird, das steht ohne Zweifel fest. Doch bevor jetzt alle Experten den Kopf schütteln und Manuel Neuer für unantastbar erklären ... es geht hier nicht um die deutsche, sondern um die Schweizer Nationalelf, denn alle drei Anwärter für das Tor der Nati spielen in der deutschen Bundesliga.
Die souveräne Qualifikation für die UEFA Euro 2016 war auch ein Verdienst von Yann Sommer. Der 27-Jährige wurde durch den Rücktritt des Wolfsburgers Diego Benaglio nach der WM 2014 von Nationaltrainer Vladimir Petković zur Nummer eins befördert und hütete in acht von zehn Qualifikationsspielen das Gehäuse der Eidgenossen.
Der Borussen-Schlussmann hat nach einer starken Qualifikation zwar weiter die Pole Position inne, doch er weiß um die starken Alternativen. "Es ist schon eine spezielle Situation mit Roman Bürki und Marwin Hitz. Wir sind alle im gleichen Alter, alle spielen regelmäßig auf hohem Niveau und das verschärft natürlich den Konkurrenzkampf", so Sommer, der in dieser Saison mit Gladbach in 18 Bundesliga-Einsätzen 34 Gegentore kassierte und nicht mehr international vertreten ist – im Gegensatz zu Hitz und Bürki.
Die aktuelle Nummer zwei der Nati tanzt mit dem BVB noch auf drei Hochzeiten und trifft in der Runde der letzten 32 in der UEFA Europa League auf den FC Porto. Bürki gilt mit seinem Klub in diesem Wettbewerb als Titelkandidat und kann vor der EURO noch wichtige Spielpraxis auf europäischem Parkett sammeln.
Der 25-Jährige kam vor der Saison aus Freiburg zum Revierklub, leistete sich aber in der Hinserie einige Patzer. "Mein Ziel ist es, immer über eine ganze Saison konstant zu spielen – das ist mir in der Vorrunde nicht gelungen", so Bürki. Den Kampf um die Nummer eins im Schweizer Kasten hat der viermalige Nationalspieler noch nicht abgehakt. "Wer im Tor steht, ist noch nicht entschieden. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Und wenn die Entscheidung nicht auf mich fällt, dann werde ich die Nummer eins trotzdem unterstützen."
Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich ja oft der Dritte, vielleicht heißt der dann im Sommer ja Marwin Hitz? Der Keeper des FC Augsburg hat mit seinem Klub einen Lauf und befindet sich in der Form seines Lebens. Die Fuggerstädter sind seit sieben Spielen ungeschlagen und kassierten in den letzten sechs Partien nur einen Gegentreffer. Hitz hat 74,26 Prozent der Torschüsse in dieser Saison abgewehrt und liegt damit deutlich vor seinen Konkurrenten Bürki (64,18 Prozent) und Sommer (60,92 Prozent).
Hinsichtlich der Nationalmannschaft gibt sich Hitz allerdings noch bescheiden. "Die Hierarchie hat der Trainer so vorgegeben. Es bringt nichts, da rumzunerven. Manchmal muss man sich im Fußball auch unterordnen."
Der 28-Jährige lässt lieber Taten sprechen. Gegen den FC Liverpool bekommt der Torwart des FCA in der UEFA Europa League eine weitere Gelegenheit, um sich auszuzeichnen. Sollte Hitz gegen die Reds ähnliche Großtaten wie zuletzt in der Bundesliga vollbringen, dürfte er auch in Sachen Nati bald ganz andere Ansprüche stellen.