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Santos mit Griechenland im Umbruch

Es sind große Fußstapfen, die Fernando Santos als Nachfolger Otto Rehhagels bei der griechischen Nationalmannschaft ausfüllen muss. Doch der 55-Jährige hat Spaß an der "Ehre und Verantwortung", die ihm zuteil wird.

Santos mit Griechenland im Umbruch
Santos mit Griechenland im Umbruch ©uefa.com 1998-2012. All rights reserved.

Fernando Santos trat letzten Sommer in große Fußstapfen, als er die Nachfolge von Otto Rehhagel als Nationaltrainer Griechenlands antrat. Der 55-jährige Portugiese kennt sich im griechischen Fußball gut aus, da er bereits Panathinaikos FC, AEK Athens FC und PAOK FC trainierte. Doch selbst für einen Mann dieses Kalibers ist es eine große Herausforderung, einen Trainer zu ersetzen, der Griechenland zum Triumph bei der UEFA EURO 2004 führte.

UEFA.com: Wie ist es, nach so vielen Jahren als Vereinstrainer nun eine Nationalmannschaft zu trainieren?

Fernado Santos: Sehr schwierig. Es ist eine komplett andere Arbeit. Wir sind daran gewöhnt, jeden Tag mit den Spielern zu arbeiten, Dinge zu verbessern und zu korrigieren. Dann kommst du in die Nationalmannschaft und hast nur zwei Tage, um zu trainieren und neue Ideen weiterzugeben. Wenn du das Gefühl hast, dass man jetzt gerade dabei ist, etwas zu vermitteln, gehen die Spieler wieder. Dann musst du wieder über einen Monat warten, bevor sie wieder da sind.

UEFA.com: Sie haben als Vereinstrainer bei vielen griechischen Klubs gearbeitet. Wie hilft Ihnen das bei ihrer neuen Aufgabe?

Fernando Santos: In den sechs, sieben Jahren die ich in griechischen Vereinen gearbeitet habe, haben etwa 80 % der Spieler, die die UEFA EURO 2004 gewonnen haben, in meinen Mannschaften gespielt. Daher habe ich ein profundes Wissen über die Mehrheit der griechischen Spieler. Das war ein wichtiger Faktor bei meiner Entscheidung [griechischer Nationaltrainer zu werden], das Wissen, dass die griechischen Spieler über meine Persönlichkeit, meine Art, meinen Charakter und darüber wie ich über Fußball denke, haben.

UEFA.com: Wie ist es, in die Fußstapfen eines so erfolgreichen Trainers wie Otto Rehhagel zu treten?

Fernando Santos: Das ist eine Ehre für mich, den Rehhagel hat dem griechischen Fußball einen großen Dienst erwiesen. Es ist lange her, dass Griechenland regelmäßig und in Folge an den Endrunden der großen Turniere teilgenommen hat, abgesehen vom riesigen Erfolg des EM-Titels 2004 in Portugal. Es geht um Motivation, Ehre und Verantwortung.

UEFA.com: Ist es möglich, dass Griechenland den Erfolg von 2004 wiederholen kann?

Fernando Santos: Wir sind in einer Übergangsphase. Es gibt einige Talente in Griechenland, junge Spieler, die in den letzten Jahren in der U19 oder U21 eine interessante Entwicklung genommen haben. Nun müssen wir sie unterstützen und um sie herum mit erfahreneren Spielern, die in den letzten Saisons dabei waren, eine Mannschaft aufbauen, die auf dem Level mithalten kann. Wir wissen, dass viele Dinge zusammenkommen müssen, um Europameister zu werden.

UEFA.com: Ist der Sieg von 2004 eine Last auf den Schultern der aktuellen Generation, oder eher zusätzliche Motivation?

Fernando Santos: Ich denke, dass dieser Sieg sehr wichtig war, denn er hat es vielen griechischen Spielern ermöglicht, ins Ausland zu gehen. Nun können sie ihre Erfahrungen oder neue Philosophien in den griechischen Fußball einbringen, was ich sehr wichtig finde. Jetzt müssen wir all das zusammenfügen.

UEFA.com: Nach den zwei Unentschieden zum Beginn der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 - wie bewerten Sie Ihre Chancen, die Endrunde zu erreichen?

Fernando Santos: Es ist alles offen. Wahr ist, dass wir etwas mehr erwartet hatten. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich die Philosophie zu schnell ändern wollte. Es stimmt, dass die Mannschaft [gegen Georgien] ein schnelles Gegentor gefangen hat, das hat uns psychologisch getroffen und wir konnten das Spiel nicht mehr drehen, obwohl wir die Chancen dazu hatten. Das Remis in Kroatien war anders, denn Kroatien ist der Favorit der Gruppe. Das Unentschieden hat verhindert, dass sich Kroatien absetzen konnte, daher ist alles noch offen.

UEFA.com: Sie haben einen Ingenieursabschluss. Wo liegen da Ähnlichkeiten mit dem Fußball?

Fernando Santos: Erst 1998, als ich den FC Porto übernahm, hörte ich auf, zweigleisig zu fahren. Bis dahin war ich gleichzeitig Ingenieur und Trainer. Ich denke, dass es dort viele Gemeinsamkeiten gibt, besonders im Bezug auf die Organisation. Darauf habe ich immer besonderen Wert gelegt.

 

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