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Duell der einstigen Weggefährten

Wenn die Schweiz in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 bei Bulgarien ran muss, dann kommt es zum Duell von einstigen Weggefährten, die für 90 Minuten erbitterte Konkurrenten werden.

Ottmar Hitzfeld will in Bulgarien drei Punkte einfahren
Ottmar Hitzfeld will in Bulgarien drei Punkte einfahren ©Getty Images

Wenn die Schweiz mit Ottmar Hitzfeld in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 bei Bulgarien mit Lothar Matthäus ran muss, dann kommt es zum Duell von einstigen Weggefährten, die für 90 Minuten erbitterte Konkurrenten werden.

Viel wurde darüber geschrieben: Ottmar Hitzfeld, der Schweizer Nationaltrainer, trifft auf seinen ehemaligen Spieler vom FC Bayern München, Lothar Matthäus. Es ist das Spiel der wohl letzten Chance für beide Teams: Wer in der Vierergruppe mit England und den überraschenden Montenegrinern verliert, kann seine Träume von der UEFA EURO 2012 in Polen und der Ukraine wohl begraben; sowohl die Schweiz als auch Bulgarien haben erst drei Punkte auf ihrem Konto. "Es ist das wichtigste Spiel des Jahres", sagte deshalb Hitzfeld, "natürlich hätten wir auch bei einem Unentschieden noch die Chance, uns für die EM zu qualifizieren, aber eigentlich brauchen wir drei Punkte". Seinem ehemaligen Spieler Matthäus wünsche er deshalb, "alles Gute, aber keine drei Punkte gegen uns".

Hitzfeld stehen in Sofia nicht alle Stammkräfte zur Verfügung: Neben den beiden verletzten Innenverteidigern Johan Djourou und Philippe Senderos fallen auch Stammkeeper Diego Benaglio, Tranquillo Barnetta und Xherdan Shaqiri aus. Für Shaqiri rückt dafür einer ins Team, der das letzte Mal bei der FIFA-WM 2010 zum Einsatz kam: Valon Behrami, der in Südafrika im zweiten Gruppenspiel gegen Chile die Rote Karte sah. Nun darf er sich mal wieder im rechten Mittelfeld versuchen: "Er kann das; das wissen wir", sagte Hitzfeld. Ähnlich sieht er die Personalie Blerim Dzemaili, der anstelle Pirmin Schweglers im zentralen Mittelfeld auflaufen wird. Der Mann des AC Parma wird neben Gökhan Inler spielen, dessen Partner er schon in den Jahren 2006 und 2007 beim FC Zürich war. Damals nicht ohne Erfolg: In beiden Jahren wurde der FCZ Schweizer Meister.

Das letzte Mal, das die Schweiz in Bulgarien spielte, ist länger her: Es war im Jahr 1991 während der Qualifikation für die EM 1992 in Schweden, als die Bulgaren zur Pause 2:0 führten. Am Ende aber stand es 3:2 für die Schweiz - dank eines Tores von Kubilay Türkyilmaz in der 90. Minute. Dieses Tor gilt heute noch als eines der schönsten und bedeutendsten der jüngeren Schweizer Sportgeschichte: Hinter der Mittellinie schnappte er sich den Ball, um zu einem Sturmlauf anzusetzen, an dessen Ende er Torwart Borislav Mihailov, den heutigen bulgarischen Verbandspräsidenten, umdribbelte und den Ball ins Tor drosch.

Als Gruppenzweiter verpassten die Schweizer - unter Trainer Uli Stielike - dennoch die Teilnahme an der EM, die damals noch mit acht Mannschaften ausgetragen wurde. Trotzdem gilt der Sieg als grundlegend für die Schweizer Erfolge Mitte der 90er Jahre, in denen das Team unter Roy Hodgson die Qualifikation für die FIFA-WM 1994 in den USA und die EM 1996 in England schaffte. Das 3:2 vor 20 Jahren nützte zwar nichts mehr, sei aber ein gutes Omen, sagte Alexander Frei, der Schweizer Rekordtorschütze.

Lothar Matthäus hingegen dürfte dieses Omen ignorieren. Denn der bulgarische Trainer glaubt durchaus an die Chance seines Teams, auch wenn er auf Martin Petrov, seinen schnellen Mann auf der linken offensiven Seite, verzichten muss: "Ich denke, dass wir nicht schlechter sind als die Schweiz", sagte Matthäus. Er deutet vor allem seinen Sieg bei seinem Einstand, ein 1:0 in Wales, als gutes Zeichen: "Da hat die Mannschaft ihre Moral bewiesen." Er hofft nun, "dass dies auch am Samstag so sein wird. Ottmar Hitzfeld zu schlagen wäre schon etwas Spezielles."