Salzburg bleibt die Königsklasse verwehrt

• Dinamo Zagreb steht nach einem 2:1-Sieg beim FC Salzburg in der UEFA Champions League Gruppenphase
• Valentino Lazaro stieß nach einem tollen Solo das Tor zur Königsklasse zunächst weit auf
• Mit einem abgefälschten Schuss brachte Junior Fernandes die Kroaten knapp vor Schluss in die Verlängerung
• El Arabi Hilal Soudani erzielte dann in der 95. Minute schließlich das 2:1 für Dinamo
• Das Hinspiel endete 1:1

Von der ersten Sekunde an merkte man, um was es in diesem Spiel geht. Beide Teams schenkten sich keinen Zentimeter, es waren aber die Österreicher, die den Ton angaben. Nach zehn Minuten hatten die 22.000 Zuseher den Torschrei auf den Lippen. Valentino Lazaro spielte quer, Jonatan Soriano, der rechtzeitig fit wurde, ließ den Ball für Valon Berisha durch – doch der Norweger trug seinen Schuss aus elf Metern zu hoch an.

Ein Dutzend Zeigerumdrehungen später war es aber schließlich so weit. Valentino Lazaro schnappte sich im Mittelfeld den Ball, tanzte Petar Stojanović und Leonardo Sigali aus und zog mit links ab. Sein satter Schuss schlug im langen Eck ein, ein Super-Tor. Wals-Siezenheim kochte.

Salzburg blieb dran, spielte mutig nach vorne und ließ Dinamo überhaupt nicht ins Spiel kommen. Technisch waren die Österreicher immer schon stark, nun spielte man auch mit viel Herz. Einzig die Chancenverwertung war absolut nicht mustergültig. Der Vorsprung war nur hauchdünn, das wusste jeder im Stadion.

Erst zwanzig Minuten vor dem Ende hatten die Gäste ihre erste Chance. Eine Flanke von Marko Rog fand die Stirn von Junior Fernandes, dessen Kopfball aus nächster Nähe fand aber nur die Arme von Alexander Walke. Es war so etwas wie ein Startschuss, Dinamo warf alles nach vorne, was den Salzburgern einige Kontermöglichkeiten bescherte.

Valon Berisha hätte bei einer solchen alles klar machen können. Alleine lief er auf Eduardo zu, der Torhüter blieb aber cool und hielt seine Mannschaft im Spiel. Und so kam es, wie es kommen musste. Ein abgefälschter Schuss von Junior Fernandes fand irgendwie den Weg in die Maschen, der Ausgleich in Minute 87 fiel denkbar glücklich.

Mit der dritten Möglichkeit fiel auch der zweite Treffer. Schon in der ersten Hälfte der Verlängerung fand El Arabi Hilal Soudani eine große Lücke in der Salzburger Hintermannschaft, bekam den Lochpass und konnte den Ball im zweiten Versuch über die Linie drücken. Danach waren die Österreicher gebrochen, Dinamo brachte den Vorsprung über die Zeit.

Verletzungspech
Christian Schwegler musste zur Halbzeit raus, nach der Pause musste Óscar Garcia auch noch Lazaro und Wanderson runter nehmen. Spieler wie Soriano, die nicht die Fitness für 120 Minuten haben, mussten so über die volle Distanz gehen.

Alle Neune
Zum neunten Mal in Folge scheiterten die Österreicher in der UEFA Champions League Qualifikation. Die Königsklassen-Fluch bleibt also zumindest ein weiteres Jahr bestehen.