Drama pur beim 2:2 in Wien
Mittwoch, 29. Juli 2015
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SK Rapid Wien - AFC Ajax 2:2
Mit großem Kampfgeist kämpften sich die Grün-Weißen eindrucksvoll zurück und hielten sich die Chancen offen.
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• Rapid Wien und Ajax trennten sich im Ernst Happel Stadion mit einem hochdramatischen 2:2
• Die Niederländer dominierten die erste Hälfte und gingen durch einen Doppelpack von Davy Klaassen in Führung
• Florian Kainz brachte die Hausherren gleich nach der Pause aber wieder ins Spiel
• In Unterzahl schaffte Robert Berić noch den Ausgleich
• Das Rückspiel findet am 4. August in Amsterdam statt
Nichts für schwache Nerven war das Hinspiel der 3. Runde der UEFA Champions League Qualifikation. Mit 43.200 Zusehern im Rücken wollten es die Grün-Weißen gleich zu Beginn wissen. Die Niederländer waren darauf eingestellt und versuchten bewusst, das Tempo niedrig zu halten. Dennoch kam Rapid zu Chancen. Steffen Hofmann zirkelte die Kugel aus 16 Metern drüber, Jasper Cillessen musste einen wuchten Schuss von Stefan Stangl aus dem kurzen Eck holen.
Von den Amsterdamern war nicht viel zu sehen, das 1:0 in der 25. Minute ließ den weiß-roten Motor aber so richtig anspringen. Daley Sinkgraven bekam am linken Flügel den Ball, tanzte den unglücklich ausgerutschten Stephan Auer aus und bediente Davy Klaassen in der Mitte. Mit etwas Ballglück beförderte der Kapitän das Leder mit der Schuhspitze durch die Beine von Maximilian Hofmann ins lange Eck.
Die rechte Abwehrseite machte Ajax von da an als Rapids Schwachstelle aus und spielte fast jeden Angriff über diesen Flügel. Fast schon fahrlässig wurden in der Folge Chancen ausgelassen. In der 43. Minute klappte es besser. Arkadiusz Milik brachte die weite Flanke zur zweiten Stange. Aus spitzem Winkel köpfelte Klaassen ins Netz.
Mit der bequemen 2:0-Pausenführung schien das Spiel eigentlich schon entschieden. Rapid wollte den Traum von der Champions League aber nicht so schnell aufgeben. Mit der Wut im Bauch kamen die Grün-Weißen aus der Kabine und setzten Ajax gleich unter Druck.
Robert Berić tankte sich rechts durch und brachte den Ball zur Mitte. Dort kam Florian Kainz mit vollem Tempo heran und stellte wuchtig auf 1:2 (48.). Auf den Rängen und am Feld brannte plötzlich das Happel-Oval. Stefan Schwab hatte seinen Übermut für eine Sekunde nicht unter Kontrolle und beging ein dummes, überhartes Foul an Jairo Riedewald. Schiedsrichter William Collum hatte keine andere Wahl, als den Mittelfeldspieler sofort vom Platz zu stellen.
Ein Rückschlag? Von wegen. Rapid spielte aggressiv nach vorne, Thanos Petsos und Stefan Stangl stellten mit Weitschüssen ihr Visier ein. Pünktlich zu Beginn der berühmten Rapid-Viertelstunde war es dann so weit. Berić bezwang vom Elferpunkt aus Cillessen nach uneigennütziger Vorlage von Louis Schaub zum 2:2. Ein oscarreifes Drehbuch. In der Nachspielzeit hielt Ján Novota noch das Remis nach einem schweren Abwehrfehler mit einem Monstersave gegen Davy Klaassen fest. In Amsterdam wird es beim Rückspiel wohl kaum weniger dramatisch zur Sache gehen.