Barça nach Messis Geniestreichen vor Finaleinzug
Mittwoch, 6. Mai 2015
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FC Barcelona - FC Bayern München 3:0
77 Minuten hielten die Bayern die Null, ehe ein Doppelpack von Lionel Messi das Pendel zugunsten der Hausherren ausschlagen ließ.
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• Barça im ersten Durchgang überlegen, doch Manuel Neuer pariert stark gegen Luis Suárez und Daniel Alves
• Nach der Pause gestalten die Gäste die Partie ausgeglichener
• Ein Doppelschlag von Lionel Messi bringt die Hausherren auf die Siegerstraße
• Neymar sorgt in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt
• Das Rückspiel steigt nächsten Dienstag in der Fußball Arena München
77 Minuten lang hielt der FC Bayern München im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League beim FC Barcelona die Null, ehe Lionel Messi in einer über weite Strecken hochklassigen Partie kam, sah und siegte. Nach zwei Treffern des Argentiniers und einem Tor von Neymar benötigen die Bayern in sechs Tagen in München wie bereits im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Porto einen Kraftakt, um doch noch ins Endspiel in Berlin einzuziehen.
Bei seiner Rückkehr ins Camp Nou, wo Josep Guardiola von 2008 bis 2012 unglaublich erfolgreich gearbeitet hatte, konnte Bayerns Trainer auf die Dienste von Robert Lewandowski zurückgreifen, der sich trotz seiner Brüche im Gesicht mit Maske zur Verfügung stellte. Bei Barça waren die Augen vor allem auf das "Tridente" ("Dreizack") bezeichnete Sturmtrio Messi, Neymar und Luis Suárez gerichtet, die zusammen bereits 108 Pflichtspieltreffer erzielt hatten.
In einer rasanten Anfangsphase, in der es hoch- und runterging, vornehmlich aber Richtung Bayern-Gehäuse, hatten die Katalanen nach zwölf Minuten die erste hundertprozentige Gelegenheit, doch Bayerns Torhüter Manuel Neuer parierte glänzend mit dem Fuß gegen Suárez, der nach Kopfballvorlage von Messi frei durch war. Nur drei Minuten später passte Suárez scharf in die Mitte, wo Neymar zum Abschluss kam, Rafinhas Knie jedoch die Führung der Spanier verhinderte.
In der 18. Minute folgte die erste Großchance der Gäste. Lewandowski legte das Leder rechts raus zu Thomas Müller, der in die Mitte passte, wo der Pole angerauscht kam, das Leder aus sieben Metern völlig frei vor Keeper Marc-André ter Stegen aber nicht richtig traf. Die Bayern, die mit einer Dreierabwehrkette in die Partie gestartet waren, stellten nach etwa 20 Minuten auf eine Viererabwehr um, um dem Hochgeschwindigkeitsfußball von Barcelona besser Herr zu werden.
Ein guter Schachzug, da die Katalanen in der Folgezeit nicht mehr ganz so zwingend agierten, dennoch hatten sie in der 27. Minute die nächste gute Gelegenheit, als Suárez nach einem Eckball von der linken Seite aus sieben Metern völlig frei zum Kopfball kam, das Spielgerät jedoch über den Kasten setzte. Kurz vor der Pause legte Barcelona in der Offensive noch mal einen Gang zu: Andrés Iniestas Zuckerpass erreichte im Strafraum Daniel Alves, der jedoch ebenfalls am stark reagierenden Neuer scheiterte (39.).
Nach der Pause setzten die Bayern in der Offensive die ersten Akzente, so hatte Xabi Alonso in der 47. Minute eine gute Freistoßchance, zirkelte das Leder in aussichtsreicher Position jedoch direkt in die Mauer. Die Gäste hatten die Angriffsversuche der Spanier jetzt weitestgehend im Griff, einzig aus der Distanz wurde es mal halbwegs gefährlich, doch Messi jagte den Ball in der 58. Minute mit Schmackes direkt in die Arme von Neuer.
Richtig schnell ging es dann in der 64. Minute, als die Hausherren im Mittelfeld das Spielgerät eroberten und Ivan Rakitić zu Neymar weiterleitete, der jedoch aus zehn Metern halblinker Position deutlich über das Gehäuse schoss. In einer Phase, in der die Bayern die Partie eigentlich völlig unter Kontrolle hatten, gerieten sie in der 77. Minute dann aus heiterem Himmel in Rückstand. Nach Balleroberung von Alves gegen Juan Bernat landete der Ball bei Messi, der Neuer vom Strafraumrand keine Chance ließ.
Die Bayern waren jetzt völlig von der Rolle und kassierten nur drei Minuten später den zweiten Gegentreffer. Rakitić bediente Messi, der im Strafraum Jérôme Boateng aussteigen ließ und Neuer mit einem Heber abermals bezwingen konnte. Glück hatten die Gäste in der 84. Minute, als Suárez in aussichtsreicher Position freigespielt wurde, dann aber zu überhastet abschloss. Für den Schlusspunkt sorgte Neymar in der Nachspielzeit, der einen Konter frei vor Neuer souverän abschloss – ein verdienter Sieg für die Katalanen, die in München erstmals seit 2011 wieder ins Endspiel einziehen wollen.