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Leverkusen scheitert erst im Elfmeterschießen

Club Atlético de Madrid - Bayer 04 Leverkusen 1:0 (Gesamt: 1:1, Atlético siegt 3:2 im Elfmeterschießen)
Mario Suárez sorgte mit seinem Tor für die Verlängerung, die torlos blieb, so dass das Elfmeterschießen zugunsten der Spanier entschied.

Atlético - Leverkusen 3:2 i.E.: Das Spiel in Fotos ©AFP/Getty Images

Bayer 04 Leverkusen scheidet nach hartem Kampf im Elfmeterschießen beim Club Atlético de Madrid aus
Mario Suárez sorgt mit seinem abgefälschten Tor für die Verlängerung
Nach 120 hart umkämpften Minuten und wenigen Chancen muss das Elfmeterschießen entscheiden
Raúl García und Koke vergeben für Atlético
Hakan Çalhanoğlu, Ömer Toprak, und Stefan Kiessling können ihre Elfmeter für Bayer 04 nicht verwandeln

Nach schwerem Kampf und einer 0:1-Niederlage beim Club Atlético de Madrid, welche den Hinspielsieg egalisiert hatte, erwies sich Bayer 04 Leverkusen im Elfmeter-Roulette (2:3) nach 120 Minuten als die unglücklichere Mannschaft und musste erneut im Achtelfinale die Segel streichen – dieses Mal dürfte man sich im Vergleich zu den letzten Jahren aber keinen Vorwurf machen, nicht alles versucht zu haben.

Gäste-Trainer Roger Schmidt hatte vor der Partie davon gesprochen, dass eine aggressive, aktive Spielweise seiner Mannschaft am besten liege, doch davon war in der Anfangsphase erst einmal nicht allzu viel zu sehen – wie üblich im eigenen Stadion versuchte Atlético für Druck zu sorgen. Doch dabei sprangen für die Heimmannschaft keine echten Chancen heraus, und es war Bayer, das in der zehnten Minute zuerst richtig auf sich aufmerksam machen konnte, als Karim Bellarabi aus der zweiten Reihe flach links am Tor vorbei schoss.

Auch die zweite gefährliche Szene gehörte den Gästen, als Emir Spahić mit dem Kopf auf Heung-Min ablegte, dessen Direktabnahme von Mario Suárez knapp vor der Torlinie bereinigt wurde (17.). Dieses Glück hatte die Werkself auf der anderen Seite kurze Zeit später nicht: Dieses Mal war es ein Freistoß von halbrechts, den die Bayer-Defensive nicht richtig klären konnte, so dass der Ball an der Strafraumkante vor den Füßen von Suárez landete, der nun einfach abzog. Das große Pech der Schmidt-Elf war es, dass Toprak den Ball unglücklich so abfälschte, dass Bernd Leno keine Abwehrchance mehr hatte und das 1:0 der Gastgeber perfekt war. Mitte der ersten Halbzeit war außerdem Atléticos Schlussmann Miguel Ángel Moyà, der sich ohne Gegnerkontakt am Oberschenkel verletzt hatte, für Jan Oblak ausgewechselt worden.

Es blieb ein hart umkämpftes Spiel, in dem es aber nur wenige klare Chancen gab – Antoine Griezmann setzte einen Freistoß aus aussichtsreicher Position in die Mauer. Insgesamt agierte Leverkusen nach der Führung dann doch zu passiv – entweder war man beeindruckt, oder Atlético hatte Auftrieb durch sein Tor erhalten. Zur Pause blieb es aber bei der knappen Führung der Hausherren und der Spielverlauf deutete da bereits auf Verlängerung hin.

Auch nach dem Seitenwechsel wirkte Atlético stärker, ohne jedoch fußballerisch zu glänzen oder große Gelegenheiten zu erarbeiten. Untypischerweise gewann der Bundesligist mehr und mehr an Ballbesitz, konnte damit aber auch nichts Produktives zustande bringen. Bezeichnend war, dass es erst in der 70. Minute wieder so richtig gefährlich wurde: Koke, der im Hinspiel noch schmerzlich vermisst worden war, hob einen Freistoß an Freund und Feind vorbei in den Bayer-Strafraum, ehe dieser knapp am Pfosten vorbei strich – Leno musste regungslos darauf warten, ob der Ball nicht doch noch abgefälscht werden würde und wäre wohl machtlos gewesen.

Es blieb auch bis zum Ende der regulären Spielzeit eine Begegnung, die wahrlich nicht für Fußball-Feinschmecker gedacht war, doch an Spannung, Intensität und Dramatik war sie hochklassig. Zehn Minuten vor dem Abpfiff der 90 Minuten musste Leno nach einem Stellungsfehler in der Bayer-Defensive noch einmal in höchster Not gegen Arda Turan parieren.

Da auch die Verlängerung bis auf einen Schuss aus spitzem Winkel von Raúl García, dem Leno gewachsen war, keine Chancen bot, musste das Elfmeterschießen über den Einzug ins Viertelfinale entscheiden. Nachdem der jeweils erste Schütze auf beiden Seiten, Raúl García respektive Hakan Çalhanoğlu, versagt hatte, zielte auch Ömer Toprak zu hoch, doch direkt danach parierte Leno den Flachschuss von Koke. Beim letzten Elfmeter versagten Stefan Kiessling die Nerven, sein Schuss über die Latte ließ den spanischen Meister in die nächste Runde einziehen.