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BVB schlägt sich selbst

Juventus - Borussia Dortmund 2:1
Der BVB verschenkt durch grobe Abwehrfehler eine bessere Ausgangsbasis, darf aber weiter vom Viertelfinale träumen.

Reus hält BVB im Rennen

• Dortmund darf trotz einer 1:2-Niederlage bei Juventus weiter vom Viertelfinale träumen
• Tévez bringt die Alte Dame nach Weidenfeller-Schnitzer früh in Führung
• Reus kann nach Chiellini-Ausrutscher postwendend ausgleichen
• Kurz vor der Pause gelingt Morata der Siegtreffer
• Das Rückspiel steigt am Mittwoch, den 18.3. in Dortmund

In einer Neuauflage des Endspiels von 1997 unterlag Borussia Dortmund bei Juventus im Achtelfinal-Hinspiel mit 1:2, würde aber schon mit einem 1:0-Sieg im Rückspiel ins Viertelfinale einziehen. Carlos Tévez brachte die Gastgeber in der 13. Minute Führung, Marco Reus glich fünf Minuten später aus und Álvaro Morata war es vorbehalten, kurz vor der Pause den Endstand herzustellen.

Während Juventus mit erwarteten Elf auflief, also auch mit dem Samstag noch geschonten Ex-Leverkusener Arturo Vidal, überraschte Jürgen Klopp Fans und selbst Experten mit seiner extrem offensiven Auswahl: der zuletzt zum Bankdrücker degradierte Ciro Immobile durfte gegen seinen Ex-Klub ebenso von Beginn an ran wie Henrikh Mkhitaryan, dessen Auftritte in den letzten Wochen wohl niemanden vom Hocker gerissen hatten. Dafür mussten Jakub Błaszczykowski und Shinji Kagawa auf die Bank. Kevin Großkreutz, Sven Bender, Erik Durm und Kevin Kampl fehlten ganz.

Und der offensive Ansatz von Klopp schien sich auszuzahlen, schon nach 60 Sekunden verfehlte Immobile den Kasten von Gianluigi Buffon mit einem 25-Meter-Kracher nur knapp. Der BVB attackierte die Turiner früh und versuchte, die Alte Dame gar nicht ins Spiel kommen zu lassen.

Doch dies gelang nur bis zur 13. Minute, dann ließ Roman Weidenfeller einen harmlosen Schrägschuss von Álvaro Morata nach vorne prallen und Carlos Tévez hatte keinerlei Mühe, das Leder aus vier Metern ins leere Tor zu bugsieren.

Doch der BVB schlug sofort zurück und diesmal war Giorgio Chiellini der Unglücksrabe. Der italienische Nationalspieler rutschte in der 18. Minute als letzter Mann weg, Reus steuerte alleine auf Buffon zu und ließ sich diese Chance zum 1:1 nicht entgehen.

Danach wurde erst einmal eifrig gewechselt, für Łukasz Piszczek, der von Paul Pogba von hinten rüde abgegrätscht wurde, kam Matthias Ginter und bei Juve musste Altmeister Andrea Pirlo ebenfalls angeschlagen raus, für ihn kam Roberto Pereyra.

Dortmund schien die Partie gut im Griff zu haben, aber dann flankte Pogba zwei Minuten vor der Pause von links flach in die Mitte, wo Morata völlig alleine stand und dieses Geschenk der BVB-Abwehr dankend annahm.

Nach der Pause musste Klopp erneut wechseln, Oliver Kirch kam für Sokratis, der muskuläre Probleme hatte. Auf dem Rasen tat sich lange nichts, das Niveau der Partie war durchaus überschaubar und beide Torhüter waren praktisch beschäftigungslos. Erst in der 71. Minute schreckte Tévez die Fans mit einem Flachschuss wieder auf, der das Tor von Weidenfeller nur um Zentimeter verfehlte. Auf der Gegenseite versuchte auch Immobile sein Glück aus der Distanz, zielte aber deutlich weiter vorbei als der Argentinier.

Kurz darauf durfte der engagierte, aber glücklose Italiener zum Duschen, für ihn brachte Klopp Jakub Błaszczykowski. Die Schlussphase gehörte aber den Gastgebern, die durch einen Gewaltschuss von Tévez, einen Kopfball von Chiellini und einen Schrägschuss von Pereyra noch drei gute Möglichkeiten hatten, während der zunehmend schwächer werdende BVB Buffon nicht mehr behelligte.

Mit diesem Ergebnis kann Dortmund sicher leben, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Die eklatanten Abwehrschnitzer darf man sich freilich im Rückspiel nicht erlauben, sonst war's das erst einmal mit Königsklassen-Fußball in Dortmund.

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