Salahs Schuss ins Basler Glück
Dienstag, 26. November 2013
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FC Basel 1893 - Chelsea FC1:0
Die Gastgeber drückten die Gäste lange an die Wand, mussten aber bis zur 87. Minute warten, ehe Mohamed Salah für die Erlösung sorgte.
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Der FC Basel 1893 drückte Chelsea FC in Halbzeit eins an die Wand, war auch danach besser – musste aber bis zur 87. Minute warten, ehe Mohamed Salah für die Erlösung sorgte.
Irgendwann schüttelte er nur noch den Kopf, die Hände in den Hosen versteckt, den Kopf tief in den Mantelkragen versteckt. José Mourinho musste 45 Minuten lang mit ansehen, wie seine Blues im St. Jakob-Park an der Nase herumgeführt wurden. Mit ansehen, wie die Basler Chance um Chance erspielten und erzwangen – und sich einzig sein Torhüter Petr Čech dem Führungstor des Schweizer Meisters widersetzte.
Einen 16-Meter-Knaller Mohamed Salahs lenkte der tschechische Nationaltorhüter, bereits am Boden kauernd, über die Latte. Einen Kopfball Fabian Schärs wehrte er am ersten Pfosten ab. Einen abgefälschten Flachschuss Fabian Freis holte er aus der linken Ecke. Und, und, und. Noch vor dem Pausenpfiff verzog sich Mourinho in die Kabine, wo er den zweiten Durchgang vorbereitete – es konnte nur besser werden.
Und Gegenüber Murat Yakin? Der durfte zufrieden sein mit dem, was sein Team geboten hatte. Schnell und ballsicher, überraschte es die Blues immer wieder mit perfekten Bällen in die Tiefe – ein Spiel, das Akteuren wie Salah oder Valentin Stocker besonders liegt. Auch defensiv brannte nichts an.
Die Ausnahme war die 16. Minute, als Samuel Eto'o, die stumpfe Londonder Spitze, einen Querpass von Branislav Ivanović um eine Schuhspitze verpasste. Sonst galt aus Basler Sicht: Starke Leistung, aber das Tor, dieses Tor, das die Tür zur Runde der letzten 16 wieder aufstiesse – es fehlt.
Und dass es nach dem Seitenwechsel schwerer sein würde für den FCB, die Londoner Abwehr zu narren, deutete sich rasch an. Mourinho, als Defensivspezialist bekannt, schien sein Team an Kompaktheit, defensive Ordnung und Aggressivität erinnert zu haben. Bereits im Mittelfeld fingen die Blues Basler Angriffe ab. Salah oder Stocker boten sie auch nicht mehr viele Räume – anders als in der teils vogelwilden, fehlerhaften ersten Hälfte der Blues.
Die Folge: Der FCB erspielte sich nur noch wenige konkrete Chancen. Es war nicht so, dass er die Kontrolle übers Spiel verlor, dafür waren die Blues an diesem Tag zu schwach, schienen die Blues zu stark auf jenes Remis aus zu sein, das ihre Achtelfinal-Qualifikation vorzeitig gesichert hätte. Aber die Dominanz der ersten Hälfte war gebrochen.
Den Torschrei auf den Lippen hatten die 35 208 Fans im Joggeli bis zur 87. Minute nur noch einmal gehabt. In dem Moment, als Geoffroy Serey Die nach einem raschen Konter über Salah aus 18 Metern abgezogen hatte, der Ball aber am linken Pfosten vorbeigestrichen war.
Dann, das Remis schien kaum mehr zu vermeiden, die Chancen aufs Achtelfinale bereits gesunken. Da schickte Schär Salah noch einmal in die Tiefe – und diesmal explodierte das Joggeli. Der Ägypter versenkte den Ball in der rechten Ecke. Der Lohn dieses Tors: Drei Punkte und Rang zwei vor dem FC Schalke 04.