Ganz Cliftonville steht Kopf
Dienstag, 16. Juli 2013
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"Ich werde nicht bei einer Grätsche zurückziehen oder sagen ‘nach Ihnen’, nur weil es gegen Celtic geht", versprach Cliftonvilles Mittelfeldspieler Barry Johnston vor dem "wichtigsten Spiel der Klubgeschichte" gegen Celtic FC.
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Tommy Breslin, der Trainer des nordirischen Klubs Cliftonville FC, ist zuversichtlich, dass seine Spieler in der zweiten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League gegen Celtic FC vom unglaublichen Interesse der Fans und Medien gepusht und nicht gebremst werden.
Für Cliftonville ist es ohne Zweifel das größte Spiel seiner 134-jährigen Geschichte, wenn Neil Lennon mit dem schottischen Meister im Solitude-Stadion der nordirischen Halbprofis gastiert. Viele Spieler von Cliftonville sind glühende Anhänger der Schotten, doch Breslin ist überzeugt, dass dies seine Spieler eher zusätzlich motivieren statt hemmen wird.
"Wir spielen gegen einen weltbekannten Klub, aber wir sind entschlossen, uns so teuer wie möglich zu verkaufen", erklärte der 52-jährige Coach. "Viele meiner Jungs sind Celtic-Fans, aber das werden sie im Spiel hintenanstellen. Wir müssen dieses Spiel angehen wie jedes andere auch, und ich bin überzeugt, dass uns das gelingen wird. Wir sind ein kleiner Klub und der krasse Außenseiter – bei einem Sieg von uns gäbe es bei den Buchmachern das Zwölffache des Einsatzes zurück – aber wir haben einen Spielplan und den möchten wir gerne umsetzen."
Das 5 200 Fans fassende Solitude-Stadion ist am Mittwoch restlos ausverkauft, Dienstag in einer Woche steigt dann im Celtic Park das Rückspiel. "Wir hätten unser Stadion auch vier oder fünf Mal füllen könne, aber ich bin froh, dass wir im Solitude spielen", sagte Breslin. "Das ist unsere Belohnung für unsere Fans, die uns in den letzten Jahren durch gute und schlechte Zeiten begleitet haben. Dort herrscht eine wunderbare Atmosphäre. Dies ist das bedeutendste Europapokalspiel in unserer Klubgeschichte. Es ist eine einmalige Gelegenheit, nicht nur für Cliftonville, sondern für den gesamten nordirischen Fußball."
Kapitän George McMullan hofft, dass Cliftonville, das im letzten Mai seine erste Meisterschaft seit 15 Jahren einfuhr, "das Spiel offen halten" kann, bevor es nächste Woche nach Glasgow geht. "Das ist unser Wunsch", erklärte der 31-jährige Mittelfeldspieler. "Wir wollen nicht gänzlich chancenlos nach Glasgow fahren. Wir wollen nicht als Touristen in den Celtic Park fahren. Das ist eine gewaltige Herausforderung, aber wir glauben fest an uns."
Mittelfeldspieler Barry Johnston, dessen Großvater Charlie Tully in den 1940er und 50er Jahren 319 Spiele für Celtic absolvierte, freut sich vor allem darauf, seinen Idolen mal ganz nahe zu kommen. "Ich bin Celtic-Fan, seit ich denken kann, früher war Paul McStay mein Vorbild", sagte der 32-Jährige. "Aber mit dem Anstoß ist das alles für zwei Stunden vergessen. Ich werde nicht bei einer Grätsche zurückziehen oder sagen ‘nach Ihnen’, nur weil es gegen Celtic geht. Ich werde alles geben, um ein gutes Ergebnis für Cliftonville und die Irish League zu schaffen."