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Inter schockt fahrlässige Bayern

FC Bayern München - FC Internazionale Milano 2:3 (Gesamt: 3:3, Inter siegt aufgrund der Auswärtstorregel)
Lange Zeit hatte Bayern das Spiel fest im Griff, dank enormer Effizienz und der mehr geschossenen Auswärtstore steht Inter aber im Viertelfinale.

Inter schockt fahrlässige Bayern
Inter schockt fahrlässige Bayern ©UEFA.com

Dank eines beeindruckenden Schlusspurts hat der FC Internazionale Milano die Hinspiel-Niederlage wettgemacht und träumt nach dem 3:2-Erfolg beim FC Bayern München von einer erfolgreichen Titelverteidigung. Die Elf von Louis van Gaal hatte die Partie über weite Strecken dominiert, war nach einem frühen Rückstand durch Samuel Eto'o dank der Treffer von Mario Gomez und Thomas Müller auch auf der Siegerstraße, ehe Wesley Sneijder und schließlich Goran Pandev die Italiener aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore ins Viertelfinale schossen.

Die Bayern brauchten nur 43 Sekunden bis zur ersten gefährlichen Aktion, doch die Freistoßflanke von Arjen Robben blieb ohne Wirkung und so fiel das Tor zwei Minuten später auf der anderen Seite. Nach dem Zuspiel von Goran Pandev stand Samuel Eto'o auf einmal frei vor Thomas Kraft und schob aus zehn Metern zum 0:1 ein.

Zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung nach dem 1:0-Hinspielerfolg der Bayern also wieder komplett auf Par. Geschockt wirkten die Hausherren aber nicht und erspielten sich in der zehnten Minute eine Riesenchance, als Mario Gomez von Franck Ribéry bedient wurde, jedoch bekam Inters Innenverteidiger Andrea Ranocchia in letzter Sekunde noch einen Fuß dazwischen.

Inter spielte nach der Führung abwartend, bei Ballbesitz aber durchaus clever nach vorne. Wie in den letzten Wochen auch präsentierte sich die Bayern-Abwehr nicht immer sattelfest, dafür konnten sie sich im Vorwärtsgang auf ihre Schlüsselspieler verlassen und so fiel in der 21. Minute ein durchaus kurioser Ausgleich. Nach einem Schuss von Arjen Robben konnte Inters Keeper Júlio César das Leder nicht festhalten und Gomez staubte zum 1:1 ab - ein von der Entstehung fast identisches Tor wie beim Siegtreffer im Hinspiel.

Und es sollte noch besser kommen. Zehn Minuten nach dem Ausgleich lenkte Thiago Motta ein eigentlich missglücktes Zuspiel von Robben doch noch vor die Füße von Thomas Müller, der ganz abgezockt zum 2:1 vollendete. Auf einmal lief alles wie aus einem Guß beim deutschen Rekordmeister und nach einem überragenden Angriff hätte der allein aufs Tor zulaufende Ribéry eigentlich auf 3:1 erhöhen müssen, scheiterte aber an der Glanzparade von César.

Auf weitere Höhepunkte einer atemberaubenden ersten Halbzeit mussten die 66 000 Zuschauer nicht lange auf warten. Inter ließ sich keineswegs hängen und wurde immer wieder gefährlich, doch die Bayern schalteten bei Ballgewinn blitzschnell um. Gomez hatte bei einem dieser Konter schon den Torschrei auf den Lippen, doch Rannocchia kratzte das Leder mithilfe des Pfostens noch von der Linie und in der 43. Minute scheiterte Robben aus kurzer Distanz am Außennetz.

Mit etwas mehr Glück hätte es beim Wiederanpfiff auch gut und gerne 4:1 für den Gastgeber stehen können, aber der FCB blieb seine Linie treu und kombinierte sich immer wieder sehenswert an den gegnerischen Strafraum. Oft agierten sie dann aber etwas übermütig und mit zu viel Schnörkel, so dass Chancen vorerst ausblieben.

Richtig gefährlich wurde es für Inter erst wieder in der 60. Minute, als Schweinsteiger und Ribéry auf der linken Seite mehrere Gegenspieler austanzten und Gomez nach einer Flanke des Franzosen volley abzog, aber in César seinen Meister fand.

Inter, das zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst seltsam lethargisch gewirkt hatte, machte die Partie in der 63. Minute aber mit einem Angriff wieder hochspannend. Eto'o legte den Ball von der Strafraumgrenze an Wesley Sneijder ab, der Kraft mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke überwand.

Mit einem Schlag war wieder mehr Zug im Spiel der Italiener und Pandev hätte die Begegnung in der 67. Minute völlig auf den Kopf stellen können, schoss aus 15 Metern aber über das Tor. Die Bayern hatten jetzt kaum noch zwingende Aktionen, dafür waren auch die Gäste jetzt fahrlässig. Neun Minuten vor dem Ende nahm Sneijder aus aussichtsreicher Position Maß und die Bayern hatten Riesenglück, dass Pandev dem vermeintlichen 3:2 im Weg stand. 

Nur 120 Sekunden vor Schluss zogen die Italiener dann doch noch ihr Ass aus dem Ärmel. Breno agierte gegen Eto'o zu leichtsinnig, der Kameruner legte quer auf Pandev und Kraft war geschlagen. Die Bayern, bei denen Robben mittlerweile aus dem Spiel war, versuchten in der Nachspielzeit verzweifelt zum Ausgleich zu kommen, doch Inter hatte das bessere Ende für sich.