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Die Barça-Kids von La Masia

Der Name der alten Villa La Masia, die zur zweiten Heimat für unzählige junge Talente geworden ist, dient längst als Synonym für die überaus erfolgreiche Jugendakademie von Spaniens FC Barcelona.

Bojan Krkić (Barcelona) wurde in La Masia ausgebildet
Bojan Krkić (Barcelona) wurde in La Masia ausgebildet ©Getty Images

"Jeder Spieler, der La Masia absolviert hat, unterscheidet sich vom Rest, er hat einen Vorteil, den nur der genießen kann, der von klein auf im Barcelona-Trikot gespielt hat."
Josep Guardiola, Trainer des FC Barcelona

Heute ist es eine absolute Rarität, in einer europäischen Topliga eine Mannschaft zu sehen, die mit acht Eigengewächsen aufläuft. Am 19. Oktober tat der FC Barcelona genau das.

Blick in die Zukunft
An diesem Tag kamen die Nachwuchstalente in dem alten Landhaus "La Masia" zusammen und sahen sich gemeinsam im Fernsehen den 1:0-Sieg der Katalanen bei Athletic Club Bilbao an. Natürlich diskutieren sie darüber, dass Torhüter Víctor Valdés hier in La Masia seine ersten Bälle gefangen hat, dass Carles Puyol, Víctor Sánchez und Gerard Piqué einst in denselben Stühlen saßen, die sie gerade belegt hatten. Auch Andrés Iniesta und Sergi Busquets waren ein gutes Beispiel dafür, wie weit die Jugendlichen aus La Masia es eines Tages bringen können. Ihre Idole Lionel Messi und Bojan Krkić saßen an diesem Tag zunächst auf der Ersatzbank, verletzt fehlte dagegen Xavi Hernández, ein weiterer Absolvent von La Masia. Trainer der Azulgrana war an diesem Tag der erste Spieler, der es - aus La Masia kommend - bis auf die Trainerbank von Barcelona geschafft hat: Josep Guardiola.

So macht es Barça
Der Name der alten Villa, die zur zweiten Heimat für unzählige junge Talente geworden ist, ist längst zum Synonym für die Jugendakademie von Barcelona geworden. In La Masia wohnen die Jungs, die ihre Heimat und ihre Familie verlassen haben, um eine nahezu perfekte Fußballausbildung zu erhalten. José Ramón Alexanco, der 1992 mit Barcelona in Wembley den Pokal der europäischen Meistervereine gewann, ist derzeit Direktor der Abteilung für Jugendfußball. "Von La Masia zu kommen, heißt Barça zu sein. Hier lernt man alles, was diesen Klub ausmacht. Wir bieten den Jungen die Möglichkeit, für eine bestimmte Zeit hier zu sein, und neben dem Fußball noch eine Ausbildung zu erhalten. La Masia tut eine ganze Menge, um aus Jungs Männer zu machen, wenn sie hier eines Tages gehen. Wir verleihen ihnen hier einen Barça-Stempel: diese Fußball-Philosophie wird vom FC Barcelona gelehrt."

Jugend geht vor

Neben Barcelona Atlètic, dem wichtigsten Jugendteam des Klubs, gibt es hier noch zwölf Mannschaften mit mehr als 300 Spielern und 24 Trainern. Laut Mittelfeldspieler Xavi Hernández sind die Chancen auf späteren Erfolg umso größer, je eher ein Junge hier die Klub-Werte in sich aufnehmen kann. "Das Gefühl, zu Barça zu gehören, muss schon in sehr jungen Jahren entwickelt werden, man muss das Gefühl haben, bei seiner Familie zuhause zu sein", erklärt er. "Leute, die aus diesem System kommen, sind unersetzlich, denn sie lernen von klein auf, offensiv zu spielen und wie wichtig Ballbesitz und Kurzpassspiel sind. Eigengewächse sind die Basis einer jeden Mannschaft; sie haben die nötige Leidenschaft und identifizieren sich mit dem Klub, mehr als andere Spieler. Ich denke, es ist wichtig, mindestens fünf bis sechs Spieler zu haben, die aus der Jugendakademie stammen. Kurz gesagt, das ist der La Masia-Weg."

Siegeswille
Abwehrspieler Gerard Piqué verließ La Masia 2004, um bei Manchester United FC Spielpraxis zu bekommen. Seit seiner Rückkehr gehört er unter Guardiola zur Stammelf. Auch er weiß, wie wertvoll seine Erfahrungen in der Jugendakademie waren. "In der Jugendakademie spürt man die Vereinsfarben, den Klub und das Wappen", sagte er. "Es geht vor allem um Werte, nicht nur im Fußball, sondern auch im täglichen Leben. Ich denke, dass die Bindung der Fans an die Mannschaft höher ist, wenn so viele Eigengewächse auf dem Platz stehen." Der Technische Sekretär des Klubs, Txiki Begiristain, unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Jugendakademie und verwies auf den aktuellen Superstar des Teams. "Die Jungs hier lernen, jedes Spiel gewinnen zu wollen, sogar Freundschaftsspiele. Schauen Sie sich Lionel Messi an, er stammt zwar aus Argentinien, aber er hat den La Masia-Stempel; er wurde bei uns geformt."