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Neuer Trainer, alte Sorgen

Wer geglaubt hatte, nach dem Abschied von Carlo Ancelotti werde der FC Bayern schnell wieder in die Erfolgsspur finden, sah sich in Berlin eines Besseren belehrt.

Das 2:2 in Berlin - für die Bayern eine gefühlte Niederlage
Das 2:2 in Berlin - für die Bayern eine gefühlte Niederlage ©Getty Images

Wer geglaubt hatte, nach dem Trainerwechsel werde es beim FC Bayern sofort besser werden, grinste nach 50 Minuten selbstzufrieden vor sich hin, legte die Stirn nach 51 Minuten in Falten und schüttelte ab der 56. Minute nur noch entgeistert den Kopf.

Wie die Münchner bei der Hertha einen 2:0-Vorsprung verspielten – zum zweitenmal in Folge nach dem 2:2 gegen Wolfsburg – erinnerte doch fatal an die letzten Vorstellungen unter Carlo Ancelotti. Vorne wurde zwar die eine oder andere Chance herausgespielt, doch hinten herrschte Chaos pur.

"Für uns ist das Ergebnis ein bisschen ärgerlich. Wenn man 2:0 führt, muss man mit mehr Konzentration und Disziplin spielen", erkannte Interimscoach Willy Sagnol nach den 90 Minuten. "Wir haben viele Chancen gehabt und nur zwei Tore gemacht. Das ist eine Enttäuschung, wir hätten effizienter sein müssen."

Ein Tor, aber auch viel Frust: Robert Lewandowski
Ein Tor, aber auch viel Frust: Robert Lewandowski©Getty Images

Ähnlich sah es auch der neue Sportchef Hasan Salihamidžić, der ebenfalls aussah, als ob er auf eine reichlich saure Zitrone gebissen hätte. "Ich kann mir nicht erklären, warum wir so viele Konzentrationsfehler haben." Mangelnde Konzentration klingt nun nicht unbedingt nach Fehlern des geschassten Carlo Ancelotti, das gab auch Thomas Müller unumwunden zu. "Bei der Qualität, die wir im Kader haben, kann die Schuld nicht an einem Trainer liegen. Wir Spieler müssen eine harte Analyse bei uns selbst machen."

Fünf Spieler, die Ancelotti in Paris draußen gelassen hatte, bekamen unter Sagnol eine neue Startelf-Chance, genutzt hat sie höchstens Mats Hummels, der per Kopf das 1:0 erzielte. Jérôme Boateng, Arjen Robben und der später schwer am Knie verletzte Franck Ribéry (Außenbandriss) taten wenig, um ihre Rehabilitierung zu rechtfertigen. "Wir müssen das Glück wieder erzwingen", merkte Joshua Kimmich trotzig an, doch davon war zumindest in der zweiten Hälfte in Berlin wenig zu sehen. Und deshalb scheint Sagnol recht zu haben, wenn er anmerkt: "Ohne Konzentration sind wir nicht mehr die stärkste Mannschaft Deutschlands."

Die Konkurrenz in Dortmund, Hoffenheim und Leipzig wird solche nachdenklichen Töne aufmerksam verfolgen.